Starterpakete für Flüchtlinge liegen schon bereit

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Die Starterpakete liegen auf den Betten und auch in der Küche ist alles angeschlossen und kann benutzt werden. Fotos: Andreas Dorsch
Die Starterpakete liegen auf den Betten und auch in der Küche ist alles angeschlossen und kann benutzt werden.  Fotos: Andreas Dorsch
 
Das Haus in der Engelgasse wartet auf seine neuen Bewohner.
Das Haus in der Engelgasse wartet auf seine neuen Bewohner.
 
 

Die Asylbewerberunterkunft in der Höchstadter Engelgasse ist aufnahmebereit. Ab Mittwoch können hier bis zu 18 Flüchtlinge einziehen. Für die Stelle des "Kümmerers" sind bereits 20 Bewerbungen eingegangen.

Die Betten stehen bereit im Anwesen in der Höchstadter Engelgasse. Ab Mittwoch können hier bis zu 18 Flüchtlinge einziehen. Die Stadt, die das Haus als Eigentümerin an den Landkreis vermietet, wünscht sich Familien.

Luxus erwartet die Asylbewerber hier keiner. Aber sie bekommen ein Dach über den Kopf, ein Bett, eine Gemeinschaftsküche und einen Aufenthaltsraum. Die Balkone wurden mit einer neuen Verkleidung sicherer gemacht. Den Hof trennt ein mit grünen Sichtschutzplanen verkleideter Bauzaun vom hinteren, unbebauten Teil des Grundstücks - offensichtlich ein Zugeständnis an die Nachbarn, die anfangs sehr skeptisch waren, als sie vom Vorhaben der Stadt erfahren hatten.


Starterpakete liegen bereit

In den einzelnen Schlafräumen des Anwesens wartet auf jedem Bett ein so genanntes "Starterpaket". Gepackt wurden die Pakete von Mitarbeitern der suchttherapeutischen Einrichtung Laufer Mühle. Diese hat vom Landkreis den Auftrag auch für die Ausstattung des Anwesens in der Engelgasse bekommen.

Die Bestückung der dezentralen Unterkünfte war öffentlich ausgeschrieben worden. "Es mussten mindestens drei Angebote abgegeben werden, das wirtschaftlichste bekam dann den Zuschlag", sagt Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landratsamtes.

Der Auftrag ging an die Laufer Mühle, wohl auch, weil diese Einrichtung beispielsweise die Starterpakete mit Second-Hand-Artikeln bestücken kann. Swenja Ott räumt dies offen ein. Die Leiterin des Lebensmittelpunktes in der Lindenstraße organisiert auch diese Starterpakete.

"Von der Regierung ist genau vorgeschrieben, was jedem einzelnen Flüchtling zusteht", sagt Ott. So sind in den Bananenschachteln zwei flache und tiefe Teller, zwei Tassen, zwei Gläser, zwei Bestecke, ein Topf, ein Kochlöffel, zwei Sätze Bettwäsche, drei Hand- und zwei Duschtücher.Bettdecken liegen - verpackt in gelben Säcken - daneben. Für den Hausrat gibt es extra Startersets.

An Bekleidung gibt es eine Grundausstattung umsonst. Darüber hinaus können sich die Asylbewerber, wie alle bedürftigen Deutschen, im Lebensmittelpunkt zu günstigen Preisen einkleiden. Zwischen ein und fünf Euro würden pro Kleidungsstück verlangt, sagt Ott. Man wolle schließlich nicht die Stammtisch-Parolen schüren.

Zu einer optimalen Betreuung der neuen Mitbürger in der Engelgasse möchte auch die Stadt beitragen und hat die Stelle eines "Kümmerers" öffentlich ausgeschrieben. Die Stadt ist Eigentümer des Anwesens in der Engelgasse und vermietet es an den Landkreis. "Wir wollen aber keinen Reibach machen", sagt Zweiter Bürgermeister Günter Schulz (SPD). So will die Stadt die Stelle aus den Mieteinnahmen finanzieren. Die Resonanz auf das Angebot für die Teilzeit-Stelle des Kümmerers ist größer als erwartet. Obwohl die Bewerbungsfrist noch bis 15. September läuft, sind im Rathaus bereits rund 20 Bewerbungen eingegangen. "Vom Diplom-Ingenieur bis zur Putzfrau", möchte Schulz nur verraten.

Unterdessen rechnen die Verantwortlichen im Landratsamt täglich mit neuen Flüchtlingen, die ihnen zugewiesen werden, erklärt Pressesprecherin Reuter. Gestern allerdings noch vergebens. Das kann aber heute schon wieder anders sein. Es wird weiter nach Unterbringungsmöglichkeiten gesucht.


Standpunkt von Redakteur Andreas Dorsch: Wilkommen

In den nächsten Tagen werden in der Engelgasse in Höchstadt bis zu 18 neue Mitbürger einziehen.
Für die Höchstadter Bevölkerung ist dies die Chance, den Flüchtlingen zu zeigen, dass Krieg und Leid überwunden und sie in Franken willkommen sind.
Diese Chance sollten wir nutzen.