570 Mädchen und Jungen aus zehn Schulen aus Höchstadt und Umgebung machen den 16. Schülertriathlon zu einem Großereignis mit tollen Leistungen.
Die Sommerferien sind nur noch einen Steinwurf entfernt, Schüler wie Lehrer fiebern der sechswöchigen Auszeit entgegen, der Unterricht läuft seit ein paar Wochen eh' schon nur noch auf Sparflamme. Da ist Abwechslung willkommen, vor allem, wenn es bei der Hitze raus geht aus dem stickigen Klassenzimmer. Kein Wunder also, dass beim Höchstadter Schüler-Triathlon, der am Dienstag zum 16. Mal ausgetragen wurde, Hochbetrieb herrschte.
570 Mädchen und Jungs, die meisten davon in einer Dreier-Staffel, hatten sich entschlossen, im Wasser, mit dem Rad oder auf der Laufstrecke an den Start zu gehen. Und das, obwohl das Thermometer schon am Vormittag die 30-Grad-Marke anvisierte. 50 Meter im Schwimmbecken des Freibades, 2,5-Kilometer Fahrradfahren auf dem Rundkurs zwischen Kieferndorfer Weg, Am Sportpark und Etzelskirchener Straße und ein 800-Meter-Lauf-Parcours auf dem Freibad-Parkplatz standen für alle Viertklässler-Staffeln auf dem Programm. Den Staffeln der älteren Jahrgänge wurde mehr abverlangt (100 m / 5 km / 800 m bzw. 200 m /7,5 km / 1,6 km). Bei den Einzelstartern wurde alle gleich behandelt, 50 Meter Schwimmen, 2,5 Kilometer Radfahren und 400 Meter Laufen waren angesetzt.
Selbstgemachte Trophäen "Das Leistungsniveau war wieder sehr gut", sagt Chef-Organisator Günther Dresel, auch wenn im Ziel die Unterschiede oft deutlich sind. "Es gibt natürlich einige, die schon das eine oder andere Sieger-Shirt im Schrank haben. Bei den Staffeln sind aber oft die Schwimmer oder Läufer die entscheidenden Faktoren." Beide seien schwerer zu besetzen als der Part des Radfahrers, deshalb bilde sich auch das eine oder andere Mixed-Team. "Aber das Siegen steht bei uns nicht an erster Stelle", sagt Triathlon-Veteran Dresel, vielmehr zähle der olympische Gedanke und der Spaß an der Bewegung.
Trotzdem müssen Gewinner natürlich belohnt werden. Also stand Dresel, der an der Ritter-von-Spix-Schule nicht nur Sport sondern auch Technik unterrichtet, tagelang im schuleigenen Werkraum und bastelte Trophäen: Schlusssteine, die mit Elementen der drei Triathlon-Disziplinen und Sieger-Plaketten versehen sind.
Und die wurden bei der Siegerehrung natürlich stolz hochgereckt, auch wenn der Blick auf das nagelneue Mountainbike gerichtet war, das unter allen Teilnehmern verlost wurde. "Dass natürlich ausgerechnet der junge Mann als Sieger gezogen wurde, den wir kurz zuvor als 9000. Teilnehmer des Schüler-Triathlons ausgezeichnet hatten, war natürlich ein großer Zufall. Und er konnte sein Glück kaum fassen", erzählt Dresel, der froh ist, dass der Großkampftag bei allen Beteiligten ohne große Blessuren ablief. Über 100 Helfer - Schüler, Lehrer und Eltern - sind beim Schülertriathlon im Einsatz, Wasserwacht und Rotes Kreuz sichern alles ab. "Ohne sie und die Sponsoren wäre eine solche Veranstaltung nicht zu machen."
Aber Dresel denkt schon wieder ans nächste Jahr, auch wenn er den Schülertriathlon so langsam gern in jüngere Hände legen würde. Weitere Altersklassen sollen den Wettkampf für ältere Schüler attraktiv machen und der heuer erstmals auch für Zweitklässler angebotene Staffel-Run soll dann auch tatsächlich stattfinden. "Am Dienstag musste er ausfallen, weil die zweiten Klassen ausgerechnet in dieser Woche auf Klassenfahrt oder anderweitig gebunden sind", erklärt Dresel.
Er freut sich, dass er immer wieder Schüler für Triathlon begeistern kann. So wie einst Angela Kühnlein. Schon als Zwölfjährige hatte sie alle Laufrekorde der Ritter-von-Spix-Schule gebrochen, ließ sich dann beim ersten Schülertriathlon im Jahr 2000 aber auch vom Schwimm- und Radel-Virus anstecken. Heute ist die 29-Jährige Profi-Triathletin.