Platz 8 ist vorerst futsch - Lindau zieht vorbei

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Die Alligators um Ales Kreuzer (rechts) mussten am Freitagabend eine knappe, unnötige und unglückliche Niederlage gegen den Mitaufsteiger aus Lindau einstecken. Foto: Picturedreams
Die Alligators um Ales Kreuzer (rechts) mussten am Freitagabend eine knappe, unnötige und unglückliche Niederlage gegen den Mitaufsteiger aus Lindau einstecken. Foto: Picturedreams

Höchstadt und Lindau bleiben im direkten Duell unter ihren Möglichkeiten, doch den Gästen gelingt zu Beginn des Schlussdrittels der Lucky Punch.

Wer vor Freitagabend wissen wollte, wann der Höchstadter EC zum letzten Mal im eigenen Stadion kein Tor erzielt hat, musste in der Chronik ein paar Jahre zurückblättern. Ausgerechnet jetzt, beim so wichtigen Spiel gegen den EV Lindau, war es wieder soweit. Und zu allem Überfluss sorgte auch noch ein Ex-Alligator für lange Gesichter bei Daniel Jun und Co. Troy Bigam gelang nach Vorarbeit von Zdenek Cech der entscheidende Treffer, der den Lindauern im Kampf um Platz 8, der den sicheren Klassenerhalt und die Teilnahme an den Play-offs der Eishockey-Oberliga Süd garantiert, einen Vorteil verschafft.


Höchstadter EC - EV Lindau 0:1

Beide Teams waren in einer hart umkämpften Partie von Beginn an um Kontrolle bemüht, kein Zentimeter Eis wurde preisgegeben. So gab es hüben wie drüben ein paar Abschlüsse zu verzeichnen, doch die Abwehrreihen leisteten gute Arbeit, sodass echte Gefahr in den ersten Minuten nicht aufkam. Dan Heilman kam für die Alligators aus aussichtsreicher Position zum Schuss (7.), verzog aber, kurz zuvor hatte HEC-Goalie Philipp Schnierstein einen Farny-Schlenzer mit der Schulter abgewehrt. Mitte des Drittels übernahm Lindau -beflügelt durch ein Powerplay - das Ruder. Der Ex-Höchstadter Troy Bigam und Smith fanden jedoch in Schnierstein ihren Meister. Kaum wieder komplett, schlugen die Gastgeber zurück, doch weder Daniel Jun und Kapitän Daniel Sikorski noch Simon Knaup, Max Cajka, Ales Kreuzer oder Tomas Rousek schafften es, Sertl zu überwinden.

Auch im zweiten Drittel ließen spielerische Geistesblitze auf sich warten, Kampf und Krampf wechselten sich ab. Klare Aktionen waren weder hüben noch drüben zu erkennen, einfache Puckverluste taten ein Übriges. Trotzdem ergaben sich durchaus Möglichkeiten. Sikorski setzte nach einer Runde Kufen-Flipper, bei der der Puck dreimal abgelenkt wurde, Kreuzer in Szene, der aber einen Haken zuviel schlug, anstatt gleich abzuschließen. Michal Petrak verfehlte die frei liegende Scheibe aus kurzer Distanz. Martin Vojcak hatte aus der zweiten Reihe ebenso wenig Erfolg wie Markus Babinsky. Auf der anderen Seiten hielten nun vor allem die Katjuschenko-Brüder die HEC-Abwehr auf Trab, die aber immer wieder ein Bein oder einen Schläger dazwischen brachte. Auch im Powerplay gelang kein Durchbruch, und so mussten sich die 662 Zuschauer weiter gedulden.

Dass der HEC in Unterzahl ins Schlussdrittel ging, hatte zunächst keine Konsequenzen, erst als die Hausherren wieder vollzählig waren, schlugen die Islanders mit etwas Glück zu: Schnierstein war schon im richtigen Eck, als der Puck nach einem Cech-Schuss noch abgelenkt wurde und bei Bigam landete, der keine Mühe hatte abzustauben (42.). Die Alligators waren nun gefordert, rissen das Spiel an sich, machten aber weiterhin zu wenig aus ihren Möglichkeiten - vor allem in Überzahl. Dazu machte der Schiedsrichter nun keine glückliche Figur, sprach Strafen gegen Höchstadt aus, obwohl der Gegner ohne Fremdeinwirkung zu Fall gekommen war, und traute sich nicht, auf Penalty zu entscheiden, als der durchgebrochenen Jun unsanft von den Beinen geholt wurde. Trotzdem war der Ausgleich möglich. Bezeichnend jedoch, das Petrak im Powerplay nur den Pfosten traf (55.) und Jun sein Ziel um Haaresbreite verfehlte. 90 Sekunden vor Schluss setzte der HEC alles auf eine Karte, nahm Schnierstein vom Eis und blies in Überzahl zur Dauerbelagerung des Lindauer Tores. Doch es sollte einfach nicht sein, der Puck fand keinen Weg durch das Gewirr an Beinen, Schonern und Schlägern.

Eine vermeidbare, unnötige und bittere Niederlage für den Höchstadter EC, die in der Endabrechnung der Hauptrunde das Zünglein an der Waage sein könnte.


Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC - EV Lindau 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)

Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Metz (E); Verteidigung: Vojcak/Babinsky, Ryzuk/Knaup, Stütz/ Sikorski, Wiedl; Angriff: Jun/A. Lenk/Rousek, Petrak/Cejka/Kreuzer, Heilman/Grau/Dzemla, Tratz, Seelmann, L. Lenk

EV Lindau: Tor: Sertl, Mayer (E); Verteidigung: Sekula/Fuchs, Leiprecht/Koberger, Haug/Heider, Kirsch; Angriff: Farny/Mikesz/Smith, A. Katjuschenko/Miller/J. Katjuschenko, Cech/Bigam/Mlynek, Klingler, Paul

SR: Florian Feistl, Lisa Linnek, Martin Schewe
Zuschauer: 662

Tor: 0:1 Troy Bigam (42.)
Strafminuten: 10 / 10