Nobby trägt den TSV nicht nur im Herzen

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Norbert Fochler, 62, kümmert sich beim TSV Vestenbergsgreuth in erster Linie um den Rasen. In seiner langen Karriere hat er aber schon unzählige andere Positionen bekleidet. Foto: Martin Kreklau
Norbert Fochler, 62, kümmert sich beim TSV Vestenbergsgreuth in erster Linie um den Rasen. In seiner langen Karriere hat er aber schon unzählige andere Positionen bekleidet. Foto: Martin Kreklau
 
 

Norbert Fochlers Herz schlägt für den TSV Vestenbergsgreuth - eine Liebe, die er vor knapp zehn Jahren auf seiner Haut verewigen ließ.

Norbert Fochler ist das, was man gemeinhin einen harten Hund nennt. Der Platzwart des TSV Vestenbergsgreuth ist jemand, der wohl noch nie in seinem Leben gejammert hat, wenngleich er vielleicht Grund dazu gehabt hätte.


Eine hohe Schmerzgrenze

Einmal, so erzählt er, hat er den Rasen gemäht, der an diesem Tag noch ein bisschen feucht gewesen ist, weil es kurz zuvor geregnet hatte. Dann, am Hang auf der einen Seite des Platzes, ist der Anhänger plötzlich ins Rutschen geraten, umgekippt und hat dabei den Traktor mit umgerissen. Fochler ist im letzten Moment abgesprungen, dabei allerdings gegen die Tribüne geprallt und hat sich die Patella-Sehne gerissen.
Wie er die Geschichte erzählt, mit ruhiger, tiefer Stimme und einem Schulterzucken, möchte man meinen, es sei nur eine Kleinigkeit gewesen.
Norbert Fochler, Nobby genannt, arbeitet bei der Martin-Bauer-Group in der Produktion.
Zwei- bis dreimal pro Woche ist er auf dem Sportgelände und pflegt dort die Plätze, inzwischen schon seit fünf Jahren. "Bei Heimspielen bin ich ebenfalls immer im Stadion und grille die Würstchen", sagt er. Auch sonst hat er in seiner langen Karriere beim TSV Vestenbergsgreuth schon unzählige Ämter ausgeübt, war Spieler, Trainer, Co-Trainer. Da kommt eine ganze Menge Zeit zusammen, die er seinem Verein geopfert hat und noch opfert. "Meine Frau hat mich einmal gefragt, ob ich mit ihr oder mit dem TSV Vestenbergsgreuth verheiratet bin", sagt Fochler und grinst schelmisch.


Viel Verständnis nötig

Generell habe seine Frau aber Verständis. "Wir sind inzwischen 38 Jahre verheiratet. Wenn sie kein Verständnis hätte, hätte es nicht funktioniert." Sie helfe auch selbst mit beim TSV, doch für Fußball habe seine Frau wenig übrig, sagt Fochler. "Ihre Talente liegen woanders, sie kann sehr gut singen. Sie ist Vorsitzende des Gesangsvereins." Fochler denkt nicht daran, die Arbeit im Verein ruhen zu lassen: "So lange es noch geht, mache ich das weiter." Fochlers Vater war beim TSV Spielleiter der ersten Stunde und hat die Berichte für den Fränkischen Tag verfasst. Seine Begeisterung hat er offenbar an den Sohn weitergegeben. Wenn es in der Fußball-Kreisklasse überhaupt so etwas wie Ultras gibt, dann gehört Fochler auf jeden Fall dazu. "Ich habe mir das Vereinswappen sogar auf den Oberarm tätowieren lassen", sagt der 62-Jährige und lacht.
Doch ein Scherz ist das nicht: Unter seiner Trainingsjacke, auf dem rechten Oberarm, verbirgt sich tatsächlich besagtes Tattoo, das er auch voller Stolz präsentiert. Ob er eine Wette verloren hat? Fochler: "Nein, damals bei der Wiedergründung der Fußball-Abteilung habe ich das machen lassen. In der Bundesliga haben sich ja auch manche Spieler das Logo ihres Vereins auf die Wade tätowieren lassen. Und der TSV Vestenbergsgreuth ist eben mein Verein", sagt er. mak