Bei einer besseren Chancenverwertung hätten die Alligators schon in den ersten 30 Minuten alles klar machen können. Stattdessen mussten die wenigen verbliebenen Spieler wieder alle Kräfte zusammenkratzen.
Wer seine Chancen nicht nutzt, wird oft bestraft. Das mussten die Höchstadt Alligators zuletzt gegen Pfaffenhofen schmerzlich erfahren. Gegen den Tabellenelften der Eishockey-Bayernliga, die Wanderers Germering, ging nun jedoch alles gut.
Höchstadter EC - Wanderers Germering 4:3 Die Gäste erwischten den besseren Start und gingen durch May nach Pass von Bahner, der den Puck an der blauen Linie erobert hatte, in Führung (2.). Doch die Antwort der Alligators ließ nicht lang auf sich warten: Mit einem HEC-typischen Spielzug von Linksaußen über Daniel Sikorski und Daniel Jun wurde der gegenüber postierte Martin Vojcak in Szene gesetzt, der trocken zum Ausgleich einnetzte (3.). Nun waren die Gastgeber drin in der Partie und übernahmen gegen tiefstehende Wanderers das Kommando.
Die fällige Führung verpassten sowohl Jun als auch Patrik Dzemla und Sikorski, der von der blauen Linie Maß nahm. Erst bei einer angezeigten Strafe gegen Germering, die der HEC nutzte, um Goalie Philipp Schnierstein für einen sechsten Feldspieler vom Eis zu nehmen, fand Vojcak nach Vorarbeit von Jun die Lücke und legte zum 2:1 nach (10.). Die Alligators blieben dran, versäumten es aber mehrfach, den Vorsprung auszubauen, und wurden wie schon einige Male in dieser Saison bestraft: Mit ihrem dritten gelungenen, von Schmidbauer eingeleiteten Angriff überhaupt glichen die Wanderers durch Sohr aus (13.). Das wirkte wie ein Schock, denn die Dominanz des HEC war wie weggeblasen.
Die Kontrahenten begegneten sich nun auf Augenhöhe, ohne entscheidende Akzente zu setzen.
Nur noch zehn Feldspieler In der Kabine holten sich die Aischgründer neuen Schwung und schon 35 Sekunden nach dem Bully erzielte Vojcak nach Pass von Jun seinen dritten Treffer. Der HEC ging in der Folge nicht zu viel Risiko, denn nachdem André Lenk nicht weitermachen konnte, galt es, aus einer sicheren Abwehr heraus zu agieren. Dennoch hätten Thilo Grau, Simon Knaup, Jun und Dzemla für klare Verhältnisse sorgen können. Doch wie schon so oft war die Chancenverwertung Mangelhaft.
Erschwerend hinzu kam, dass auch Vojcak vom Eis musste (30.) und der HEC in einem nun ruppiger werdenden Spiel mit nur noch zehn Feldspielern auskommen musste. Um dem drohenden Kräfteverschleiß entgegenzuwirken, beschränkten sich die Panzerechsen fortan auf die Abwehrarbeit.
Zum Glück hatte Germering außer verbissenem Kampf nicht viel zu bieten. Die wenigen Vorstöße verpufften.
Urban nutzt die Verwirrung Auch im Schlussdrittel legten die Hausherren vor allem Wert auf die Defensive, standen aber nicht so tief wie gegen Pfaffenhofen, behielten so die Kontrolle und ließen die Germeringer wenig zur Entfaltung kommen. Trotzdem fingen sie sich den neuerlichen Ausgleich, als Jeske nach einem Sololauf über das halbe Feld das Tor umkurvte und auf Dosch zurücklegte, der wenig Mühe hatte, Schnierstein zu überwinden (45.). Kurz davor hatte Jun eine Riesenchance vergeben, und nun brauchte der HEC einige Minuten, um sich neu zu sortieren.
Doch bei Überzahl und angezeigter Strafe wusste Tomas Urban die Verwirrung der Gäste nach Pass von Jun zum 4:3 zu nutzen (51.). Das war die Entscheidung, denn die Wanderers konnten nicht mehr zulegen und fanden kein Rezept, die gut sortierte Abwehr der Alligators zu überwinden. Auf der anderen Seite hätten Grau und Dzemla bei einer Doppelchance noch nachlegen können. Das war - zum Glück für den HEC - aber nicht mehr nötig.
Die Statistik zum Spiel