HEC feiert ein fast perfektes Auftakt-Wochenende

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Thilo Grau (links) war in die Tumulte der Schlussminuten verwickelt und fing sich wie drei weitere Spieler eine zehnminütige Disziplinarstrafe ein. Foto: Picturedreams
Thilo Grau (links) war in die Tumulte der Schlussminuten verwickelt und fing sich wie drei weitere Spieler eine zehnminütige Disziplinarstrafe ein. Foto: Picturedreams
Für HEC-Verteidiger Jiri Ryzuk ist die Saison gelaufen. Bei einem Check brach er sich im ersten Spiel der Zwischenrunde das Schulterblatt.
Für HEC-Verteidiger Jiri Ryzuk ist die Saison gelaufen. Bei einem Check brach er sich im ersten Spiel der Zwischenrunde das Schulterblatt.
 

Besser hätte der Auftakt in die Zwischenrunde für den Höchstadter EC fast nicht laufen können: Nach dem 7:2-Erfolg aus dem Hinspiel setzten sich die Alligators zwei Tage später auch beim Rückspiel in Miesbach durch. Allerdings mussten sie sich bis zum Penaltyschießen gedulden.

Dort bewiesen sie aber wieder einmal die besseren Nerven und bleiben so vorerst das einzige Bayernliga-Team, das heuer in Miesbach gewinnen kann. Davor legten beide Teams einen temporeichen, intensiven Auftritt hin, bei dem - anders als zwei Tage zuvor - vor allem spielerische Elemente zum Tragen kamen. Erst in den Schlussminuten wurde es wieder hitzig - eine Prügelei und einige Spieldauerstrafen - unter anderem für Miesbachs Trainer Michael Lehmann - waren die Folge.

TEV Miesbach- Höchstadter EC n.P. 3:4

Die Gäste erwischten einen Start nach Maß. Gerade einmal 14 Sekunden waren verstrichen, das passte Tomas Urban nach gewonnenem Bully steil auf Daniel Jun, der allein aufs Tor zulief und eiskalt zum 0:1 verwandelte. Doch die Miesbacher, von denen Trainer Lehmann eine deutliche Leistungssteigerung gefordert hatte, schlugen zurück. Baumer scheiterte zunächst an Ronny Glaser (6.), eine Minute später ließ Kathan dem Goalie nach einem Steilpass aber keine Chance. Wenig später hätte Hilpert im Powerplay erhöhen können, doch irgendwie brachte der eigentlich schon geschlagene Glaser den Schoner noch hinter den Puck (9.).
Dann war wieder der HEC an der Reihe: Urban passt zum hinter dem TEV-Gehäuse postierten Jun und der zurück auf Thilo Grau, der sich für das 1:2 nur noch das Eck aussuchen brauchte (11.). Einige Unterzahl-Situationen drängten die Gäste in der Folge in die Defensive. Doch die Hausherren wussten mit der numerischen Überlegenheit nichts anzufangen, selbst gegen nur drei Höchstadter Feldspieler gab es kein Durchkommen.

Schnierstein kommt für verletzten Glaser

Weil sich Glaser bei seinem spektakulären Safe wohl eine Zerrung zugezogen hatte, hütete Philipp Schnierstein ab dem zweiten Drittel das Höchstadter Tor - und leistete sich gleich einen Fehlpass, den Stiebinger im Nachschuss zum 2:2 verwertete (22.). Vom Ausgleich geschockt zog sich Höchstadt zurück. Doch obwohl Miesbach nun viel mehr für den dritten Treffer tat als Höchstadt, hatten die Gäste die besseren Chancen: Jun und Markus Babinsky zielten zu ungenau, dann tauchte Jun nach Pass von Simon Knaup allein vor Torwart Kovacic auf, setzte die Scheibe aber haarscharf neben das Gehäuse (37.). Zwei Minuten später fand Feuerreiter nach starkem Solo in Schnierstein seinen Meister.

Emotionen kochen über

Das Schlussdrittel gehörte zunächst den Panzerechsen, die sich im Powerplay einige Chancen erspielten, aber erst in der 56. Minute erfolgreich waren: Urban steckte den Puck zum 2:3 unter Kovacivs Schonern durch.
Die Nerven lagen nun blank beim TEV, und als sich Sterba für einen Boxhieb völlig zurecht eine Spieldauerstrafe einfing, kochten die Emotionen über. Auf dem Eis und selbst auf den Rängen kam es zu tumultartigen Szenen, die einige Disziplinarstrafen zur Folge hatten.
Für die restliche Spieldauer war der HEC nun in Überzahl. Doch das nützte nichts: Kankaanranta wehrte einen Gäste-Schuss direkt zu Lachner ab, der sein Solo mit dem 3:3 krönte und das Penaltyschießen erzwang. Dort blieb es spannend: Erst in Runde 4 ließen Ales Kreuzer und Schnierstein die 80 mitgereisten Höchstadter Fans jubeln.

Die Statistik zum Spiel

TEV Miesbach - Höchstadter EC n.P. 3:4 (1:2, 1:0, 1:1)

TEV Miesbach: Tor: Kovacic, Geratsdorfer; Verteidigung: Keck, Kirschbauer, Lidl, Englbrecht, Kathan, Hilpert; Angriff: Lachner, Stiebinger, Deml, Sterba, Kirchberger, Amann, Reader, Baumer, Kankaanranta, Seiderer, Fl. Feuerreiter, Fissekis

Höchstadter EC: Tor: Glaser, Schnierstein (ab 21.); Verteidigung: Stütz/Sikorski, Knaup/ Babinsky, Kaczmarek; Angriff: Jun/Grau/Urban, Vojcak/Dzemla/Kreuzer, Tratz/Lenk/Hiendlmeyer

SR: Gerhard Bauer, Maximilian Riedl, Stefan Schlotthauer
Zuschauer: 375

Tore: 0:1 Jun (1.), 1:1 Kathan (7.), 1:2 Grau (11.), 2:2 Stiebinger (22.), 2:3 Urban (56.), 3:3 Lachner (57.)

Strafzeiten: 20 + 10 (Stiebinger) + 20 (Deml) + 20 (Sterba) + 10 (Seiderer) + 10 (Lidl) / 18 +10 (Babinsky) + 10 (Grau)