HC Erlangen: Andersson folgt auf Bergemann

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Robert Andersson soll den HC Erlangen retten. Foto: Nikolas Pelke
Robert Andersson soll den HC Erlangen retten. Foto: Nikolas Pelke
Frank Bergemann ist von seinen Aufgaben beim HC Erlangen entbunden worden. Foto: Sportfoto Zink
Frank Bergemann ist von seinen Aufgaben beim HC Erlangen entbunden worden. Foto: Sportfoto Zink
 
Andersson (Mitte) mit Geschäftsführer Stefan Adam (rechts) und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Ralph Koczwara. Foto: Nikolas Pelke
Andersson (Mitte) mit Geschäftsführer Stefan Adam (rechts) und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Ralph Koczwara. Foto: Nikolas Pelke
 
Foto: Nikolas Pelke
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Paukenschlag beim HC Erlangen: Der Handball-Bundesligist hat am Montag überraschend Erfolgstrainer Frank Bergemann entlassen. Nun soll der Schwede Robert Andersson helfen, den Klassenerhalt doch noch zu sichern.

Nach der bitteren Niederlage am Wochenende gegen Minden haben sich am Montag die Ereignisse beim HC Erlangen überschlagen. Überraschend hat der Aufsichtsrat den langjährigen Erfolgstrainer Frank Bergemann entlassen. Mit Robert Andersson hat der Verein am Montagnachmittag bereits einen namhaften Nachfolger präsentiert.

"Es freut mich sehr, in Erlangen als Trainer arbeiten zu dürfen. Mein Ziel ist es, mit der Mannschaft in der 1. Bundesliga zu bleiben", kündigte der 45-jährige Schwede an. Zum möglichen Klassenerhalt sagte der schwedische Ex-Nationalspieler. "Es wird schwer, aber ich sehe das optimistisch. Ich glaube, wir schaffen das", sagte Andersson, der mit seiner neuen Mannschaft auf Angriffshandball setzen will, um den Abstieg doch noch zu verhindern.

Lage ist nicht aussichtslos

Derzeit steht der HC in der Tabelle auf dem vorletzten Rang. Die letzten drei Spiele gingen allesamt verloren. Der Mannschaft habe es an "Teamspirit und Körpersprache" gefehlte, kritisierte Geschäftsführer Stefan Adam. Aussichtslos sei der Verbleib in der Bundesliga aber nicht. "Wir sind punktgleich mit dem Drittletzten. Wir brauchen nur einen Sieg und wir stehen wieder auf einem Nichtabstiegsplatz", zeigte sich Adam optimistisch. Immerhin stünden in der laufenden Saison noch elf Partien auf dem Spielplan. 22 Punkte könnte man da maximal noch holen.

Acht Jahre stand Frank Bergemann an der Seitenlinie des HC Erlangen. Der 58-jährige Erfolgstrainer hat den Verein aus der Regionalliga in die Bundesliga geführt. Nach mehrstündigen Diskussionen habe der Aufsichtsrat am Sonntagabend die schwere Entscheidung gefällt, Frank Bergemann von seinen Aufgaben als Trainer zu entbinden.

Nicht die Schuldfrage für die sportliche Talfahrt, sondern allein die Sorge um die Zukunft des Vereins habe zu dieser Entscheidung in dem elfköpfigen Gremium geführt, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Carsten Bissel. "Für mich ganz persönlich war das eine extrem schwierige Entscheidung", betonte Bissel. Fairer und transparenter hätte die Trennung von dem langjährigen Erfolgstrainer nicht laufen können, sagte Geschäftsführer Stefan Adam. Am Montagmorgen habe Adam gemeinsam mit Bergemann die Mannschaft über die Entscheidung informiert.

Mit Andersson eine neue Ära einläuten

Der Vertrag mit dem neuen Trainer geht bis 2016. Beide Seiten streben auch darüber hinaus eine langfristige Zusammenarbeit an. Man wolle gemeinsam mit Andersson eine neue Ära in Erlangen einläuten, sagte Adam bei der Präsentation des neuen Trainers am Montag in Nürnberg. Zuletzt trainierte der Schwede die Handballer in seiner Heimatstadt Ystad. Der Verein musste allerdings zuletzt Insolvenz anmelden.

Andersson suchte einen Job. Die Erlanger entschlossen sich, auch im Hinblick auf die nächste Saison schnell zuzugreifen. Noch am Montagabend will sich der Schwede bei seiner neuen Mannschaft vorstellen. Bereits am nächsten Sonntag um 17.15 Uhr steht für den HC in Lemgo das nächste "Endspiel" in Sachen Klassenerhalt an.