Die Weisendorfer kaufen dem SV Poxdorf den Schneid ab, der nach der Pause nicht mehr zulegen kann. Die DJK Kersbach beißt sich an Leinburg 120 Minuten lang die Zähne aus und bleibt sogar vom Elfmeterpunkt torlos.
Der ASV Weisendorf nutzt die große Bühne: Vor 1200 Zuschauern in Röttenbach besiegt das Team von Trainer Armin Appelt den SV Poxdorf souverän und krönt eine tolle Saison mit dem Aufstieg in die Kreisliga. Doch auch für die Poxdorfer ist der Traum vom Klassenerhalt in der höchsten Liga des Fußballkreises Erlangen/Pegnitzgrund noch nicht geplatzt: Der SV kann ein paar Tage durchschnaufen und schauen, wie sich der Nachbar aus Kersbach, der am Wochenende ebenfalls den ersten Kreisliga-Zug verpasst hat, gegen den SC Kühlenfels schlägt. Den Gewinner oder Verlierer des Spiels - je nachdem, ob vier oder fünf Plätze in der Kreisliga frei werden - müssen die Poxdorfer dann schlagen, um nicht abzusteigen.
ASV Weisendorf - SV Poxdorf 4:0 "Die Spieler sollen sich von der Kulisse nicht beeindrucken lassen und zeigen was sie können", forderte Poxdorfs
Funktionär Michael Hübschmann noch vor der Partie. Und das tat die Mannschaft auch, zeigte zumindest in der Anfangsphase die reifere Spielanlage. Allerdings musste Trainer Christoph Reck gerade den Spieler, der den ersten Schuss aufs gegnerische Tor abgab, Thomas Kießling, nach wenigen Minuten verletzungsbedingt auswechseln. Nicht nur durch diesen Verlust, sondern auch weil der ASV Weisendorf langsam ins Spiel fand, musste Poxdorf das Heft aus der Hand geben und wurde in die eigene Hälfte gezwungen.
In dieser Phase präsentierte sich Keeper Daniel Nüssel als sicherer Rückhalt und fast hätte es der SVP geschafft, mit einem 0:0 in die Pause zu gehen. Doch dann verwertete Michael Faltermeier ein Flanke aus abseitsverdächtiger Position im Nachschuss zum 1:0 (44.).
Nach dem Seitenwechsel hatte sich Poxdorf noch nicht wieder von diesem Rückschlag erholt.
Und so konnte Max Grabert mit einem Pass in die Tiefe Stürmer Philipp Kaiser in Szene setzen, der zum 2:0 traf (49.). Jetzt kippte die Partie vollends. "Bei der Hitze einem 2:0 hinterherzulaufen und zu drehen, das war für uns einfach nicht möglich", gab auch Christoph Reck nach der Partie zu. Weisendorf legte hingegen - euphorisiert vom zum Greifen nahen Aufstieg - durch Tim Schmidt (75.) und Yannick Johnen (80.) zwei weitere Tore zum 4:0-Endstand nach. Der SV Poxdorf hingegen muss nun abwarten und dann seine zweite Chance nutzen, um die Kreisliga zu halten - womöglich im Derby gegen Kersbach.
DJK Kersbach - TV Leinburg n.E.
0:2 DJK-Trainer Jörg Welker sagte vor der Partie optimistisch: "Wenn wir heute ein gutes Spiel machen, dann muss der Gegner schon sehr gut sein, um uns zu schlagen." Ohne personelle Ausfälle übten die Kersbacher gegen den Vertreter aus dem Pegnitzgrund vor 600 Zuschauern dementsprechend auch gleich zu Beginn Druck aus und zwangen den Gegner zu Fehlern. Dieser Mut wäre beinahe belohnt worden, doch ein Schuss von Lutz Reinhold wurde gerade noch von der Linie gekratzt.
Die Abwehr des TV Leinburg erwies sich wie erwartet als schwer zu überwindendes Bollwerk. Mit Geschick, Glück und Engagement wurden alle Angriffe der dominanten DJK abgewehrt. Erst als die Partie sich dem Ende neigte, hatte Leinburg eine gute Kopfballchance, die aber Torwart Harald Wolf um den Pfosten lenkte und seine Farben damit im Spiel hielt. Es ging also in die Verlängerung und auch hier wurden die anrennenden Kersbacher nicht belohnt.
Markus Zametzer und Lutz Reinhold standen zwar vor dem entscheidenden Treffer, doch der Gegner bekam immer einen Fuß dazwischen. So hielt das torlose 0:0 bis über die 120 Minuten und es folgte ein Elfmeterschießen, das man so auch nicht alle Tage sieht.
Während der Leinburger Markus Dorsch den ersten Elfer zum 1:0 versenkte, scheiterten in der Folge fünf Schützen an den gut aufgelegten Torhütern. Selbst den Schuss vom ehemaligen Spieler des FC Arsenal London, Alberto Mendez, der in Leinburg ein wenig aushilft, konnte Kersbachs Harry Wolf parieren. Dennoch erzielte Leinburg kurz darauf das 2:0, und als der gegnerische Torwart Jörg Helmecke den vierten Kersbacher Elfmeter entschärfte, avancierte der Schlussmann zum Helden des Tages und sorgte dafür, dass selbst nach dem Elfmeterschießen die "Null" beim TV Leinburg stand.
Damit steigen die Leinburger nach 18 Jahren wieder in die Kreisliga auf und Kersbach muss am Donnerstag gegen den SC Kühlenfels bestehen, um die Chance darauf zu wahren. "Bis dahin müssen wir die bittere Niederlage wieder aus den Köpfen herausbringen", betonte Trainer Jörg Welker.