Alligators setzen ein Zeichen

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Jiri Ryzuk zog sich bei einem Bandencheck eine Schulterverletzung zu, musste von seinen Teamkameraden vom Eis und später ins Krankenhaus gebracht werden. Fotos: Picturedreams
Jiri Ryzuk zog sich bei einem Bandencheck eine Schulterverletzung zu, musste von seinen Teamkameraden vom Eis und später ins Krankenhaus gebracht werden. Fotos: Picturedreams
 
 
 
 
 
 

In einer hitzigen Partie zum Auftakt in die Zwischenrunde müssen die Zuschauer viel Sitzfleisch mitbringen, werden aber mit einem deutlichen Sieg des Höchstadter EC belohnt.

Wenn normalerweise die Schlusssirene ertönt, wurde in Höchstadt am Freitagabend gerade einmal das Schlussdrittel angepfiffen. Schuld waren einige Verletzungspausen und viele Unterbrechungen, die den Emotionen auf dem Eis geschuldet waren. Sowohl der gastgebende HEC als auch der TEV Miesbach waren sich der enormen Bedeutung des Zwischenrunden-Auftakts in der Eishockey-Bayernliga bewusst und lieferten sich ein hitziges Duell, bei dem das Spielerische ein ums andere Mal in den Hintergrund rückte.
Dazu kamen noch Diskussionen um die Beleuchtung in der Halle und eine aus der Verankerung gerissene Plexiglasscheibe, die ausgetauscht werden musste und zu einer vorgezogenen zweiten Drittelpause nach 34 Spielminuten führte. Letzten Endes ließen sich die Höchstadter von diesen Faktoren aber nicht beeindrucken und setzten sich durch.


Höchstadter EC - TEV Miesbach 7:2

Aggressivität und Tempo stimmten von Beginn an bei den Alligators. Dazu ergriffen sie auch spielerisch die Initiative und hatten durch Daniel Jun auch gleich eine dicke Chance (2.). Nach einem nicht geahndeten Bandencheck gegen Jiri Ryzuk, der verletzt vom Eis getragen werden musste, musste sich der HEC kurz sortieren, war aber gleich wieder Herr der Lage. Einen starken Pass von Patrik Dzemla auf die entblößte rechte Abwehrseite der Miesbacher nahm Kapitän Daniel Sikorski auf, verlud TEV-Goalie Geratsdorfer und traf zum verdienten 1:0. In den Folgeminuten setzte sich Höchstadt im Gästedrittel fest. Thilo Grau und Markus Babinsky zielten noch zu ungenau, dann aber fand ein abgeprallter Distanz-Knaller von Simon Knaup in Daniel Tratz einen dankbaren Abnehmer. Er stocherte den Puck zum 2:0 in die Maschen (10.). Die bis dato nicht in Erscheinung getretenen Miesbacher wussten sich nur mit Härte gegen die Überlegenheit zu wehren und hatten Erfolg. Die Alligators kamen von ihrer Linie ab, Tomas Urban ließ sich gar zu einem harten Check hinreißen, der ihm 2+10 Minuten auf der Strafbank einbrachte (14.). Das war der Auslöser dafür, dass Eishockey bis zur Pause in den Hintergrund rückte. Die Schiedsrichter hatten alle Hände voll zu tun, die Gemüter wieder zu beruhigen.

Zwangspause hilft dem HEC

Im zweiten Abschnitt stand dann wieder der Sport im Fokus: Sikorski prüfte Geratsdorfer, der zwar parierte, doch den Puck direkt in den Schläger von Dzemla prallen ließ, der dem TEV-Goalie einen Beinschuss zum 3:0 verpasste (25.). Erst danach gelangen auch den Gästen erste Offensivaktionen. Philipp Schnierstein war mehrmals auf dem Posten, doch als Kankaanranta bei Miesbacher Überzahl freistehend zum 3:1 traf (34.), war er machtlos. Die aufgrund einer kaputten Banden-Scheibe nötigen Zwangspause kam dem HEC gelegen, obwohl den Gästen ohne den beruflich verhinderten Alan Reader die spielerischen Mittel fehlten, um wirklich zwingend zu werden. Nach der Unterbrechung hatten die Aischgründer das Geschehen wieder fest im Griff. Ales Kreuzer krönte einen feinen Alleingang im Zusammenspiel mit André Lenk zum 4:1 (36.) bei Höchstadter Unterzahl, und Urban legte nach einem von Jun gewonnen Bully das 5:1 nach (40.). Kurz davor hatte auch Tratz nach einem Bandencheck behandelt werden müssen.
Im Schlussdrittel läutete Deml mit dem 5:2 (44.) scheinbar die Aufholjagd der Miesbacher ein, doch der aufblitzende Funke entfachte nicht das erhoffte Feuer, die doppelte Überzahl konnte der TEV nicht nutzen, um weiter zu verkürzen. Stattdessen zogen die Alligators, die inzwischen drei Verletzte zu beklagen hatten, die Zügel wieder an. Markus Babinsky stellte den alten Abstand nach Pass von Kreuzer wieder her (56.) und in der Schlussminute war es Kreuzer nach Zuspiel von Knaup, der zum 7:2-Endstand traf.
Weil sich Waldkraiburg in Lindau erst nach Penaltyschießen durchsetzte führt der Höchstadter EC nach dem ersten Spieltag die Zwischenrunden-Tabelle der Gruppe A an. Für das Rückspiel in Miesbach am Sonntag darf ein ähnlich heißer Fight erwartet werden

Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC -TEV Miesbach 7:2 (2:0, 3:1, 2:1)

Höchstadter EC: Tor:
Schnierstein, Glaser; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Knaup/Babinsky, Ryzuk/Kaczmarek; class="artFett">Angriff: Jun/Grau/Urban, Vojcak/Dzemla/Kreuzer, Tratz/Lenk/Hiendlmeyer

TEV Miesbach: Tor: Geratsdorfer, Kovacic; Verteidigung: Keck, Kirschbauer, Englbrecht, Kathan, Guggenbichler, Hilpert; Angriff: Lachner, Deml, Sterba, Fe. Feuerreiter, Kirchberger, Amann, Baumer, Kankaanranta, Seiderer, Fl. Feuerreiter, Fissekis

SR: Jürgen Sperl, Marius Voigt, Marlon Walter
Zuschauer: 473

Tore: 1:0 Sikorski (6.), 2:0 Tratz (10.), 3:0 Dzemla (25.), 3:1 Kankaanranta (34.), 4:1 Kreuzer (36.), 5:1 Urban (40.), 5:2 Deml (44), 6:2 Babinsky (56.), 7:2 Kreuzer (60.)
Strafzeiten: 10 + 10 (Urban) + 10 (Lenk) / 18