Zehn Sekunden vor Schluss kassiert der HEC noch den Ausgleich gegen Miesbach, geht dank Martin Vojcak, Ales Kreuzer und Philipp Schniersteins Nervenstärke aber doch als Sieger vom Eis.
In einem hochklassigen Duell halten sich die Höchstadter Alligators den TEV Miesbach mit einem Sieg nach Penaltyschießen vom Leib und vergrößern den Vorsprung auf Platz 3. Eine gute Ausgangsposition für die Zwischenrunde könnte ein psychologischer Vorteil sein, weshalb der HEC am Sonntag in Memmingen nachlegen will. Doch die Indians müssen siegen, um noch in die Top Fünf rutschen zu können.
Höchstadter EC - TEV Miesbach n. P. 4:3 Das Spitzenspiel hielt von der ersten Sekunde an, was es versprach. Beide Team legten eine starke Laufleistung aufs Eis, hüben wie drüben ergaben sich aussichtsreiche Abschlussmöglichkeiten. Patrik Dzemla tauchte als erster frei im Slot auf, doch er brachte die Scheibe nicht mehr am herauseilenden TEV-Goalie Geratsdorfer vorbei (1.). Dann musste Höchstadt zwei Unterzahl-Situationen überstehen, in denen Philipp Schnierstein seinen Kasten mit drei starken Paraden sauber hielt. Bei einem Konter lenkte Thilo Grau den Puck knapp über das Miesbacher Tor (8.), ehe die Gäste das Ruder übernahmen. Doch der Defensiv-Verbund der nun auf Konter lauernden Alligators hielt Stand, ehe Daniel Jun und Ales Kreuzer im Powerplay die Führung für den HEC auf dem Schläger hatten (14.). Es blieb ein offener Schlagabtausch, in dem aber auch Dzemla bei einem Höchstadter Konter der ersehnte erste Treffer verwährt blieb (19.). Da der Stürmer wenige Sekunden später eine Strafe zog, mussten die Gastgeber in Unterzahl ins zweite Drittel starten.
HEC nutzt ein Missverständnis Und das wusste Miesbach zu nutzen: Weil Schniersteins Sicht behindert war, zog der Ex-Bundesliga-Spieler Kathen ab und traf ins lange Eck (22.). Kurz zuvor hatte noch die Latte für die Höchstadter gerettet, die aber postwendend einen Miesbacher Fehler nutzten: Der TEV hatte fälschlicherweise aus Hybrid Icing spekuliert - Dzemla schnappte sich die Scheibe und passte zu Kreuzer, der den Goalie verlud und zum Ausgleich einnetzte. Weil sich eine vierminütige Überzahl anschloss, hoffte der HEC auf die Wende.
Doch stattdessen schloss Topscorer Lachner einen Konter über Reader stark zum 1:2 ab (26.). Diesen Schock musste der Tabellenzweite erst einmal verdauen, stand aber hinten weiter gut und blieb den spielerisch leicht überlegenen Gästen auf den Fersen. Aber erst ein Fehler des TEV im Spielaufbau brachte die Aischgründer zurück: Markus Babinsky schnappte sich den Puck und setzte Kreuzer in Szene, der unwiderstehlich in den Winkel traf (38.).
Lachner rettet einen Punkt, versgt aber beim Penalty Würde sich im Schlussdrittel die Klasse der Miesbacher oder die Kondition der Hausherren durchsetzen? Beide Teams brachten ihre Trümpfe, das Spiel blieb auf hohem Niveau. Allerdings wirkten die Bemühungen der Gäste nun etwas überhastet, vor allem nachdem Jun nach Pass von Grau zur ersten Höchstadter Führung des Abends eingeschoben hatte (47.). Die Mittelfranken witterten nun ihre Chance und hatten mehrfach die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Allen voran Grau, der den Puck nach einem Alleingang knapp über das Tor hob (54.). Trotzdem sah es so aus, als würden die Panzerechsen den Vorsprung ins Ziel retten können.
Doch eine Minute vor Schluss setzte der TEV alles auf eine Karte, nahm den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und schnürte die Höchstadter ein. Zehn Sekunden vor Schluss war es dann wiederum Lachner, der auf Pass von Reader den insgesamt verdienten Punkt und das Penaltyschießen für die Riverkings sicherte. Doch hier verließen ihn - genauso wie Kankaanranta - gegen Schnierstein die Nerven. Auf der anderen Seite lösten Vojcak und Kreuzer ihre Aufgaben souverän und sorgten für Jubel bei den Höchstadter Fans.
Die Statistik zum Spiel Höchstadter EC -TEV Miesbach n. P. 4:3 (0:0, 2:2, 1:1)
Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Glaser;
Verteidigung: Stütz/Sikorski, Knaup/Babinsky, Ryzuk/Kaczmarek;
Angriff: Jun/Grau/Urban, Vojcak/Dzemla/Kreuzer, Tratz/Lenk/Hiendlmeyer
TEV Miesbach: Tor: Geratsdorfer, Kovacic;
Verteidigung: Keck, Kirschbauer, Mechel, Englbrecht, Kathan, Schlosser, Hilpert;
Angriff: Lachner, Deml, Sterba, Fe. Feuerreiter, Amann, Reader, Baumer, Kankaanranta, Seiderer, Fl. Feuerreiter, Stiebinger, Fissekis
SR: Siegfried Gut, Jakub Klima, Marius Voigt
Zuschauer: 800
Tore: 0:1 Kathan (22.), 1:1 Kreuzer (23.), 1:2 Lachner (26.), 2:2 Kreuzer (38.), 3:2 Jun (47.), 3:3 Lachner (60.)
Strafzeiten: 8 / 6