Alles zum berühmtesten Sohn Höchstadts in kompakter Form.
"Es gibt etliche Bürger, die den Weg ins Höchstadter Spixmuseum bisher noch nicht gefunden haben", sagte am Donnerstag Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) in der historischen Stätte. Ob das daran liegt, dass das Museum nur jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet hat?
Um das Museum in der Badgasse noch attraktiver zu machen und die Besucherzahlen zu erhöhen, haben Mitglieder des Spixvereins in den Ausstellungsräumen im Geburtshaus des Brasilienforschers eine neue Attraktion in Betrieb genommen. Ein 50 Zoll großer Touchscreen, vollgepackt mit allem Wissenswerten über den berühmtesten Sohn Höchstadts und dessen Expeditionen nach Südamerika.
"Wir brauchten was zum Spielen", sagte Spixvereins-Vorsitzender Herbert Fiederling bei der Vorstellung. Jetzt kann jeder Besucher spielerisch mit wenigen Klicks herausfinden, wo Johann Baptist Ritter von Spix am 11. März 1820 war und was dort gerade ablief.
Von Annja Herrmann und Thomas Kaufmann, die mit ihrer Firma Cliptrix das Spixmuseum seit 2001 technisch aufrüsten, stammt auch der Touchscreen. Rund hundert Seiten können aus dem Computer inzwischen auf den Bildschirm geholt werden. "Schon dreimal mehr als ursprünglich geplant", sagte Kaufmann bei der Vorstellung. Auch mehrere hundert Bilder sind eingearbeitet.
Dabei stützte sich die kleine Gruppe engagierter Vereinsmitglieder auf das Buch "Ein Leben für die Zoologie" von Klaus Schönitzer, in dem die Reisen und Forschungen von Spix im 19. Jahrhundert aufgearbeitet wurden.
Aber nicht nur Texte und Bilder lassen sich mit der neuen Errungenschaft des Museums erforschen. "Spix hat damals auch Noten mitgebracht", verriet Fiederling. Die Expeditionsteilnehmer hatten vor Ort die Musik der Eingeborenen gehört und die Melodien und Klänge auf der langen Heimreise aufgeschrieben. Wie die Musik damals klang, kann heute über den Bildschirm abgerufen werden. "Ein flexibles und zukunftsweisendes Gerät", urteilten die Spixianer.
Nur ehrenamtlich machbar
Für Bürgermeister Gerald Brehm hat der Brasilienforscher Spix in den letzten Jahren in Höchstadt enorm an Bedeutung gewonnen. Brehm bedankte sich im Namen der Stadt über das "Kleinod-Museum", das seit 25 Jahren nur im Ehrenamt läuft.