Zum ersten Mal hat es in Höchstadt geschneit. Der städtische Bauhof ist für die kalte Jahreszeit gerüstet. Da der letzte Winter recht mild ausfiel, musste auch nicht so viel Salz bestellt werden wie sonst.
Mit zwei Schaufeln bewaffnet stehen die Bauhofmitarbeiter Richard Lunz und Bernd Schmitt vor einem riesigen Haufen Salz. Sie sind für den bevorstehenden Winter gerüstet. Die Lagerhalle am Bauhof ist randvoll befüllt - bis hinauf zur Decke. Insgesamt sind es 175 Tonnen. Genauso wie letztes Jahr.
Und das ist noch nicht alles. Weitere 100 Tonnen stehen der Stadt in einem Zwischenlager in Nürnberg zur Verfügung. "Letztes Jahr hatten wir einen milden Winter, da hatten wir das Salz nicht ganz aufgebraucht", erinnert sich Bauhofleiter Herbert Sucker. Die Folge: In diesem Winter musste nicht so viel Salz nachgekauft werden. "Demnach lagen die Kosten heuer auch etwas niedriger als gewöhnlich", meint Sucker.
Bis jetzt kam das Salz allerdings ohnehin noch nicht zum Einsatz. Auch am Mittwoch nicht. "Die Straßen sind noch nicht unterkühlt, der Asphalt hat noch genug Wärmekapazität", erklärt Sucker.
Und prophylaktisch wird nicht gestreut.
Mitarbeiter auf Abruf Die Straßenmeisterei in Höchstadt, die für die Bundes- und Staatsstraßen zuständig ist, macht nachts Kontrollfahrten und informiert den Bauhof, sobald es glatt wird oder es anfängt zu schneien. 15 bis 20 Bauhofmitarbeiter stehen dann auf Abruf bereit. Der Bauhof räumt und streut mit einem Lkw, drei Unimogs, drei Minischleppern für Rad- und Fußwege sowie mehreren Fußtrupps, die sich unter anderem um Grundstücke der Stadt kümmern.
Das Salz kommt dieses Jahr aus Heilbronn und wurde bereits geliefert, als der Winter noch in weiter Ferne lag - im Juli. Um die Bestellungen kümmert sich schon im Frühjahr der Kreisbauhof in Heßdorf. Er fragt sämtliche Bauhöfe im Landkreis an und macht für alle zusammen eine Sammelbestellung.
Dabei wird immer eine bestimmte Korngröße des Salzes vorausgesetzt. Entscheidend ist der Durchmesser: "Das Salz aus einem normalen Salzstreuer in der Küche wäre zum Streuen viel zu fein. Da wäre der Verbrauch viel zu groß", erklärt Sucker.
"Wenn man die ganze Woche ran muss und zusätzlich am Wochenende, dann strengt das natürlich mit der Zeit schon auch an", sagt Richard Lunz. Letztlich sei nach 14 Dienstjahren aber doch alles "eine reine Gewohnheitssache".