Sechsspuriger A3-Ausbau rückt immer näher

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Lastwagen an Lastwagen und dazwischen viele Pkws - das tägliche Bild auf der A3 in Höhe von Weingarts-greuth. Foto: Andreas Dorsch
Lastwagen an Lastwagen und dazwischen viele Pkws - das tägliche Bild auf der A3 in Höhe von Weingarts-greuth. Foto: Andreas Dorsch
Mühlhausens Bürgermeister Klaus Faatz (vorne) verteidigte die Bedenken seiner Gemeinde ebenso wie Lonnerstadts Stefan Himpel und Wachenroths Friedrich Gleitsmann (hinten von rechts). Foto: Andreas Dorsch
Mühlhausens Bürgermeister Klaus Faatz (vorne) verteidigte die Bedenken seiner Gemeinde ebenso wie Lonnerstadts Stefan Himpel und Wachenroths Friedrich Gleitsmann (hinten von rechts). Foto: Andreas Dorsch
 

Am Dienstag begann der Erörterungstermin für den Streckenabschnitt von Schlüsselfeld bis Höchstadt-Nord. Der Lärmschutz und die Entwässerung sind für die Bürgermeister der anliegenden Gemeinden die zentralen Themenbereiche.

Für die Bürger, die an der Trasse wohnen, soll der Ausbau der A3 von vier auf sechs Fahrspuren möglichst keine Nachteile bringen. Dafür kämpften am Dienstag die Bürgermeister Klaus Faatz (Mühlhausen, CSU), Friedrich Gleitsmann (Wachenroth, CSU) und Stefan Himpel (Lonnerstadt, FW) beim Erörterungstermin in der Wachenrother Ebrachtalhalle.

Konkret wurden sie zu den Ausbauplänen der Autobahndirektion Nordbayern für den Abschnitt zwischen Schlüsselfeld und Höchstadt-Nord gehört. Den Vertretern der Gemeinden und Trägern öffentlicher Belange saßen Mitarbeiter der Autobahndirektion gegenüber. Als Moderator fungierte Friedo Wolf, Sachgebietsleiter für Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Mittelfranken. Die wird am Ende über die Ausbaupläne entscheiden.

Der Lärmschutz war eine der Hauptforderungen von Klaus Faatz.
Er möchte eine durchgehende Lärmschutzwand im Bereich Schirnsdorf, Kollege Gleitsmann eine für Weingartsgreuth und Buchfeld.
Daraus wird wohl nichts. In diesem Fall outete sich Regierungsvertreter Wolf als "Überbringer einer schlechten Nachricht". Man habe alle drei Ortsteile untersucht, das habe aber leider für alle nichts gebracht. In Autobahnnähe gebe es keine reinen Wohngebiete, die geschützt werden müssten. Dafür versprach Felix Stadelmaier von der Autobahndirektion einen lärmmindernden Fahrbahnbelag.

Faatz wünscht breitere Unterführung

Mehr Erfolg könnte Faatz mit seinen Bedenken gegen das geplante Entwässerungskonzept haben. Er möchte keine zusätzlichen Wassermassen und Überschwemmungen im Talgrund befürchten müssen.

Im Bereich der Ausfahrt Höchstadt-Nord wünscht der Bürgermeister eine Verbreiterung der Unterführung, um an der Staatsstraße einen Geh- und Radweg mit unterzubringen. Wenn ein bisher drei Meter breite Durchlass für das Wild auf 15 Meter verbreitert werden kann, sollte auch für die Radler was getan werden, meinte Faatz. Noch scheitert dieser Wunsch am Staatlichen Bauamt, dem Baulastträger der Straße, die unter der Autobahn durchführt.

Eine Lösung gesucht werden soll für einen Pendlerparkplatz bei Höchstadt-Nord. Er werde dies als Vorschlag aufnehmen, sagte Regierungsvertreter Wolf und fand die Idee des Weingartsgreuthers Erich Weichlein nicht schlecht, ein benötigtes Regenüberlaufbecken in den Ausfahrt-Kreisel zu verlegen und so Platz für einen Pendlerparkplatz zu schaffen.

Wachenroths Bürgermeister Gleitsmann wies darauf hin, dass es unmöglich sei, in der Bauphase Gemeindeverbindungsstraßen als Umleitung für die Autobahn zu nutzen. Für ihn sei es unvorstellbar, den Autobahnverkehr durch Ailsbach und Warmersdorf zu leiten.

Sauer war Gleitsmann aufs Wasserwirtschaftsamt, von dem niemand beim Erörterungstermin vertreten war.
Ziel der Autobahndirektion ist es, noch bis Ende dieses Jahres Baurecht für den rund 80 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Kreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen zu bekommen. Wie unsere Zeitung auf Anfrage von Pressesprecherin Edith Kolarik erfuhr, könnte dann 2018 mit dem Ausbau begonnen werden. Die Kosten für die 80 Kilometer werden auf über 900 Millionen Euro geschätzt. Der Bund prüfe derzeit, ob dieser Ausbau über ein so genanntes PPP-Modell (Public Private Partnership) verwirklicht werden könnte, einer Kooperation zwischen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft.