Rollt bald wieder ein Bürgerbus durch Höchstadt?

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Zeichnung: Carolin Höfler
Zeichnung: Carolin Höfler

Bürger fahren für Bürger. In Heßdorf funktioniert das bereits seit zwei Jahren. Die CSU-Fraktion fordert solch einen Bürgerbus nun auch für Höchstadt. Wie das in der Praxis genau aussehen könnte, darüber kann bald jeder mitdiskutieren. Sie können jetzt schon im Artikel abstimmen.

Die Idee, einen Bürgerbus einzurichten, ist in Höchstadt eigentlich nichts Neues. Schon vor vielen Jahren hatte es die Stadt auf einen Versuch ankommen lassen. Angenommen wurde das Angebot aber nicht wirklich. Der Bürgerbus wurde wieder abgeschafft. Die CSU-Fraktion will das Thema nun neu auf den Tisch bringen. Sie stellte in der vergangenen Stadtratsitzung einen Antrag, entsprechende Strukturen für einen Bürgerbus zu schaffen. "Der Bedarf ist auf jeden Fall da. Mir wurde es schon mehrmals zugetragen", erklärt der Vorsitzende Alexander Schulz.

Zu weite Wege

Es sind überwiegend ältere Bürger, die nicht mehr mobil sind, die ihn immer wieder ansprechen. Viele von ihnen sind auf die Hilfe von Nachbarn oder Freunden angewiesen, wenn die eigenen Kinder erst einmal aus dem Haus sind und sie selbst kein Auto mehr fahren wollen oder können.
Öffentlicher Nahverkehr ist entweder gar nicht oder nicht ausreichend vorhanden. "Es gibt viele Bereiche innerhalb von Höchstadt, wo es drei Kilometer bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit sind", sagt Schulz. Ganz zu schweigen von den Ortsteilen. Und nicht nur der Einkauf kann da ohne fahrbarem Untersatz zum Problem werden. Auch beispielsweise der Gang zum Arzt wäre mit einem Bürgerbus leichter zu händeln. "Kleinere Gemeinden machen es uns vor", betont Schulz.

Zum Beispiel Heßdorf. Nach einer Testphase mit dem Wanderverein hat die Gemeinde vor zwei Jahren einen Kleinbus angeschafft. Das Organisatorische übernimmt der Seniorenbeirat. "Der Bürgerbus wird sehr gut angenommen. Wir haben immer noch Zuwächse", freut sich Bürgermeister Horst Rehder (Bürgerblock).

Der Bus fährt zweimal in der Woche. Acht Ehrenamtliche wechseln sich am Steuer ab. Die Fahrten gelten als organisierte Nachbarschaftshilfe und kosten nichts. Laufende Kosten werden mit einem Sparschweinchen, das im Bus bereitsteht, gedeckt. "Wie genau ein Bürgerbus in Höchstadt aussehen könnte, ob mit festen Zeiten und fester Route oder eher als Rufbus, dazu muss der genaue Bedarf erfragt werden", findet Schulz.

Genauso sieht das auch Günter Schulz (SPD), stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Arbeitskreises Verkehr. Eine Testphase könnte er sich während der geplanten Bauarbeiten an der Aischbrücke vorstellen, wenn der Aischübergang vorübergehend nicht nutzbar sein wird. "Das würde sich anbieten", sagt er.

Alle Ortsteile abfahren

Es ist also nicht mehr die Frage, ob es einen Bürgerbus in Höchstadt geben wird. Die Frage ist vielmehr, wie das Ganze in die Praxis umsetzbar ist. Darüber diskutiert wird am 8. November in der Fortuna Kulturfabrik. Dort trifft sich der Arbeitskreis Stadtmarketing, Tourismus, Freizeit und Gewerbe, um unter anderem über dieses Thema zu beraten. Eingeladen ist jeder, der Ideen einbringen möchte.

"Einen Bürgerbus fände ich sehr gut. Wichtig wäre vor allem, dass er alle Ortsteile abfährt. Es gibt überall ältere Leute", findet Elfriede Birkner, 72 Jahre aus Zentbechhofen. Sie ist überzeugt: Der Bus würde gut genutzt werden. "Jetzt ohne Bus müssen viele immer jemanden fragen, wenn sie mal zum Doktor oder zum Friseur wollen."
Und schließlich könnte ein Bürgerbus nicht nur für ältere Höchstadter, sondern auch für Jugendliche interessant sein - Alexander Schulz: "Zum Beispiel als Überbrückung zur Bushaltestelle an der Schwedenschanze."

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