Bei einem Kabarettabend im Vereinshaus wurde klar, worum es bei einem Männerschnupfen in Wahrheit geht.
Im ausverkauften Herzogenauracher Vereinshaus grassierte am Sonntagabend ein furchtbarer Virus, und er kam ohne Vorwarnung - der Männerschnupfen. Das Lions-Hilfswerk hatte zusammen mit dem Rotary-Club und dem Zonta-Club zum Kabarettabend mit dem Duo Peter Buchenau und Marina Tinz eingeladen. Die Präsidenten Klaus Deißenberger (Lions), Roland Stopfer (Rotary) und Christine Edgar von Zonta freuten sich über die vielen Besucher, wobei Frauen in der Überzahl waren.
Der Männerschnupfen zwingt auch die härtesten Typen in die Knie, und als Peter Buchenau schniefend ins Publikum fragte, "Sind auch harte Männer hier?", gingen nur vereinzelt ein paar Hände nach oben. Auf der Bühne klagte Buchenau sein Leid und erklärte überzeugend, dass das "starke Geschlecht" dabei wesentlich stärkere Schmerzen aushalten muss als Frauen bei einer Geburt.
Dafür hatte allerdings seine shoppende Partnerin Marina Tinz weniger Verständnis und nervte den Todkranken auch noch damit, dass sie nichts zum Anziehen habe. "Ich habe dich noch nie nackt aus dem Haus gehen sehen", erwiderte ihr Partner genervt, dessen Leiden immer größer wurde.
Lebensbedrohende 37,2 Grad
"Es kratzt auf einmal im Hals und ich glaube, ich kann nicht mehr lange weitermachen", sagte Buchenau und verließ die Bühne. Marina Tinz kam und schlüpfte während des Abends in mehrere Rollen und sah sich in eine Organversammlung versetzt. "Ich bin's, die Leber vom Peter. Er hat mir gesagt, ich darf nicht mitspielen. Die Nase stiehlt mir immer die Show und schleimt sich überall ein", verkündete sie und mimte dann anschließend eine Ärztin, weil der Hausarzt ebenfalls wegen Männerschnupfen im Bett lag.
"Schatz, jetzt geht es um mein Leben. Öffne die Jalousie, ich möchte ein letztes Mal die Sonne sehen", bettelte Peter Buchenau, keuchend, röchelnd und schniefend. Seine Körpertemperatur stieg und das Fieberthermometer zeigte bereits die lebensbedrohende 37,2-Grad-Marke.
Abführmittel gegen Husten
"Ich glaube, dein Schnupfen ist psychisch", spöttelte seine Frau und schickte ihn zum Arzt. "Soll ich den Notarzt kommen lassen oder schaffst du es bis zur übernächsten Straße zu Dr. Keuchhustis?". Die Ärztin ahnte gleich, was Sache ist, und wollte dem hustenden und röchelnden Patienten ein Abführmittel verschreiben.
Abführmittel? Bei Schnupfen und Husten? Sie erklärte, warum: "Den Husten haben Sie dann immer noch. Aber Sie trauen sich nicht mehr." Johlendes Gelächter im Publikum. Außerdem sollte Buchenau Moorpackungen bekommen: "Damit Sie sich schon mal an die feuchte Erde gewöhnen."