Polizei und HEC verschärfen Sicherheitskonzept

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Foto: Archiv
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Der Höchstadter Eishockeyclub (HEC) hat sich nach dem Böllerwurf auf die Halle in Details auf ein neues Sicherheitskonzept geeinigt.

Das Dach der Höchstadter Eishalle ist notdürftig geflickt. Am Freitag vor einer Woche haben Unbekannte am Rande des Spiels des Höchstadter Eishockeyclubs (HEC) mit einem Böller ein Loch in die Metalldecke gesprengt. Alle schauen nun auf das Spiel am Sonntag gegen Waldkraiburg. Wird es ruhig bleiben?

Vertreter des Vereins und der Polizei trafen sich am Dienstag, um auszuloten, welche Maßnahmen man treffen kann. "Wir haben grundlegend die Vorkommnisse aufgearbeitet", sagt Polizeichef Jürgen Schmeißer.

Der Sicherheitsdienst, den der HEC engagiert, mache bisher eine gute Arbeit, solle aber künftig "noch abgestimmter mit der Polizei zusammenarbeiten." So werden vor allem die Situationen an den Versorgungsständen und den Toiletten in den Fokus rücken. Denn hier durchmischen sich die Fangruppen. Und auch bei den Taschenkontrollen soll noch genauer hingeschaut werden, so Schmeißer. Nicht nur bei auffälligen Fans beider Mannschaften - und nicht nur bei Männern. "Wir wissen, dass Frauen vorgeschickt werden, um Pyrotechnik und ähnliches einzuschleusen."


Im Schnitt mehr als 30 Polizisten

Der private Sicherheitsdienst, bisher nur in der Halle zuständig, wird auch im Außenbereich tätig. "Als Nahtstelle zu uns", so der Polizeichef. Beim Spiel gegen Regensburg seien insgesamt 26 Beamte eingesetzt gewesen. 18 vom Einsatzzug aus Erlangen, sechs von der Inspektion in Höchstadt und zwei Diensthundeführer vom Präsidium. Im Durchschnitt seien bei Spielen um die 30 bis 35 Polizisten im Kieferndorfer Weg sowie im restlichen Stadtgebiet, je nach Gegner und Anzahl auswärtiger Fans. Die Kosten für den Polizeieinsatz trägt der Steuerzahler. Vor Jahren habe es auch Einsätze von bis zu 60 Polizisten gegeben. Das seien aber absolute Ausnahmen, wenn es gegen Gegner mit Gefahrenpotenzial gehe.

Als problembehaftet nennt Schmeißer Spiele gegen die Clubs aus Selb, Weiden oder Regensburg. "Wir stehen mit anderen Dienststellen in Verbindung und holen ein, mit wie vielen anreisenden Fans zu rechnen ist." Axel Rogner, HEC-Verwaltungsratvorsitzender, kündigt auf Anfrage von inFranken.de mehr Videoüberwachung an. Man werde prüfen, ob eine Überwachung im Außenbereich genehmigt wird.

Man filme Spiele und Fanaktionen in der Halle schon jetzt mit Weitwinkelobjektiven. Die Böllerexplosion habe man auf Band, sagt Rogner. Es sei jedoch auch zu sehen, dass zuvor niemand durch das Hallentor nach draußen gegangen sei.


Hundert Zuschauer, ein Security

"Wir arbeiten voll mit der Polizei zusammen", sagt Rogner. Der Fanbeauftragte habe mit dem Fanclub "F-Block Alligators Höchstadt" gesprochen. Dieser wolle sich am Sonntag erneut vom Böllerwurf auf die Halle distanzieren und habe geplant, Flyer zu verteilen. Es werde aufgerufen, Randalierer zu melden.

Der HEC gebe monatlich zwischen 2000 und 4000 Euro für die Sicherheit aus, sagt Rogner. Bei den Spielen seien fünf bis zehn Ehrenamtliche als Securitys eingeteilt. Dazu kommen professionelle Sicherheitsleute. Vorgegeben sei, so Rogner, dass pro 100 Besucher ein Sicherheitsmann bereit stehen muss. Meist seien es mehr. Das Spiel gegen Regensburg besuchten etwa 700 Zuschauer.

Polizeichef Schmeißer betont, dass die meisten Fans friedlich sind. Das Problem seien "gewaltbereite und die Gewalt Suchende". Es gehe vor allem um letztere, die anrücken, um aktiv Krawall zu machen. Gegen Waldkraiburg geht Schmeißer nicht von einer hohen Eskalationsgefahr aus. "Ich hoffe, dass es friedlich bleibt und Eishockey wieder ein Familiensport wird."