Oldtimer-Traktoren zeigen sich von ihrer schönsten Seite

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Das Schild weist auf den Oldtimer-Treff in Etzelskirchen am BRK-Altenheim hin. Fotos: Larissa Händel
Das Schild weist auf den Oldtimer-Treff in Etzelskirchen am BRK-Altenheim hin. Fotos: Larissa Händel
 
 
 

In Etzelskirchen am BRK-Heim trafen sich Besitzer alter Bulldogs. Auf die Besucher warteten auch noch viele andere Angebote.

Schon von weitem konnte man die knatternden Motoren der Traktoren hören, die von nah und fern aufgebrochen waren, um sich am Pfingstfest des BRK Wohnen und Leben Etzelskirchen zu präsentieren.
Die meisten stammten aus den 50er oder 60er Jahren und wurden extra für das Oldtimertreffen herausgeputzt. Während viele der Traktoren neu lackiert und überholt wurden, traf man bei Paul Schlereth auf ein Modell von 1967, das sich mit seinem abblätternden blauen Lack stolz der Sonne entgegenzustrecken schien. "Außer neuen Reifen habe ich bei dem Traktor nichts verändert", erzählte der Oldtimerfreund aus Wiesentheid.


"Etzelskerchner Waschweiber"

Die zahlreichen Besucher bewunderten nicht nur sein Modell, sondern auch alle weiteren, die teilweise im Originalzustand ihren Weg zum Oldtimertreffen gefunden hatten.

Neben den vielen Traktoren, die das Highlight auf dem Pfingstfest bildeten, war aber noch vieles mehr geboten. So demonstrierten etwa die "Etzelskerchner Waschweiber", wie beschwerlich früher ein Waschtag vonstatten ging. Statt Waschmaschine und Trockner waren noch weit bis ins 20. Jahrhundert Waschkessel und Waschbrett an der Tagesordnung. "Früher gab es alle drei bis vier Wochen einen langen Waschtag. Diese anstrengende Tortur ist für uns heute kaum mehr vorstellbar", sagte Doris Kratz, die den Besuchern gemeinsam mit Elisabeth Mielke und Franziska Großmann die kräftezehrende Prozedur des Waschens näherbrachte.
Kratz zeigte der jungen Besucherin Lea, wie sie die Flecken auf der Kleidung auf dem Waschbrett herausbürsten und sie anschließend im Waschkessel in der Lauge herunterdrücken musste. Dabei wurde die Arbeit durch passende Musik aus den 50er und 60er Jahren erleichtert.


Selbst geschriebene Gedichte

Auch die Bewohner des Pflegeheims hatten sich für das Fest etwas einfallen lassen. Sie verkauften Töpferei- und Dekoartikel, die sie in den Kreativangeboten des Hauses hergestellt hatten. Ein Bewohner gab in der Hauskapelle seine selbst geschriebenen Gedichte zum Besten, zu denen ihn das alltägliche Leben im Haus inspirierte. Auch für die Kinder gab es allerhand zu entdecken und ein breites Kinderprogramm bot Beschäftigungsmöglichkeiten. Daneben gab es einen Infostand und -film sowie Hausführungen, bei denen die Möglichkeit bestand, das BRK-Alten- und Pflegeheim näher kennenzulernen.

Das Pfingstfest, das in dieser Form das letzte Mal im Jahre 2012 stattgefunden hatte, ist jedoch nicht nur für die Besucher, sondern vor allem auch für die Bewohner eine Attraktion. Die Senioren, die körperlich noch dazu in der Lage waren, machten sich auf zu den vielen Angeboten, die rund um ihr Haus möglich waren.
So hatten sie die Gelegenheit, beim Anblick der historischen Traktoren in guten und bei der kräftezehrenden Prozedur des Wäschewaschens in wohl eher schlechten, alten Erinnerungen zu schwelgen.
Diese Bereicherung für die Bewohner möchte Heimleiter Jan Pyschny auch an die Bevölkerung herantragen. "Wir wollen dieses Fest auch nutzen, um uns nach außen hin zu präsentieren", sagte Heimleiter Jan Pyschny. "So können wir das schlechte Image, unter dem Pflegeheime oft leiden, verändern.