Oberfränkische Teiche: Kulturgut und Idylle

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Die "Limbacher Weiher" liegen versteckt im Wald zwischen Zentbechhofen und Aisch. Foto: Evi Seeger
Die "Limbacher Weiher" liegen versteckt im Wald zwischen Zentbechhofen und Aisch.   Foto: Evi Seeger
Dem Teichwirt Johannes Weiß (3. v. l.) und seiner Frau Heidi wurde mit einer Urkunde für die Erhaltung und Nutzung der historischen Weiher gedankt. Foto: Evi Seeger
Dem Teichwirt Johannes Weiß (3. v. l.) und seiner Frau Heidi wurde mit einer Urkunde für die Erhaltung und Nutzung der historischen Weiher gedankt.  Foto: Evi Seeger
 

Seit mehr als 400 Jahren sind die "Limbacher Weiher" bei Pommersfelden in Familienbesitz. Der aktuelle Eigentümer Johannes Weiß wurde jetzt ausgezeichnet.

Ihre Geschichte sei "hochspannend", sagte Oberfrankens Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU). "Teiche gehörten einst zu jedem Kloster, um die Mönche in der Fastenzeit mit Fisch zu versorgen", fügte der Bamberger Landrat Hans Kalb (CSU) an. Etwas stolz waren sie alle, die Honoratioren, nicht zuletzt Bürgermeister Hans Beck (WB Sambach), da die "Limbacher Weiher" in der Gemarkung der Gemeinde Pommersfelden liegen. Unlängst wurde die Weiherkette der Famili Weiß aus Stiebarlimbach mit der Auszeichnung "Kulturgut Teich" geadelt.

Die "Limbacher Weiher" sind etwas ganz Besonderes in der fränkischen Teichlandschaft: Versteckt im Wald sind sie eine Oase der Ruhe. Weitaus ungewöhnlicher ist jedoch ihr "außermärkischer" Status: Rings umgeben von mittelfränkischem Gebiet bilden sie eine oberfränkische Enklave zwischen den mittelfränkischen Orten Zentbechhofen und Aisch. Mit der Auszeichnung wurde der historische Wert der Weiher gewürdigt. Verliehen wird der Titel alljährlich vom Bezirk Oberfranken zusammen mit der Teichgenossenschaft Oberfranken.

Seit mehr als 400 Jahren sind die "Limbacher Weiher" in Familienbesitz. Eigentümer und Bewirtschafter der sechs aneinander gereihten Teiche ist Johannes Weiß aus Stiebarlimbach. Acht Hektar macht die Wasserfläche aus. An der Fischerhütte enthüllten Bezirkstagspräsident Denzler und der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberfranken, Peter Thoma, eine Infotafel. Vorbei ziehende Wanderer können darauf anhand von alten Schriftstücken und Karten die Historie der Weiher nachlesen.


Der Landrat ist der Pate

Für Landrat Kalb war die Veranstaltung "ein Heimspiel". Der Teichbesitzer sei sein Patenkind, verriet Kalb. Er selbst habe schöne Jugenderinnerungen an die Weiher, an Bootsfahren, Zelten und Übernachtungen in der Hütte. Im Rahmen der Gebietsreform zwischen 1972 und 1978 habe das Landratsamt der Eingliederung der Weiher nach Mittelfranken widersprochen. "Dass es uns gelungen ist, dieses Fleckchen im Landkreis zu behalten, freut mich ganz besonders."

Die Teichwirtschaft habe in Oberfranken eine sehr lange Tradition, sagte Bezirkstagspräsident Denzler. Die Geschichte dieser Weiher gehe zurück bis ins 17. Jahrhundert. Seither seien sie in Familienbesitz. Es handle sich um klassische Waldteiche mit einer guten Wasserversorgung. Die Bewirtschaftung sei sehr erfolgreich. Probleme, wie sie andere Teichwirte hätten, würden hier kaum auftreten. Zum Beispiel könne der Kormoran Waldteiche nicht so gut anfliegen wie andere Weiher. Allerdings tritt nach den Worten des Eigentümers Johannes Weiß der Fischotter immer stärker auf. Der Bezirkstagspräsident versicherte, dass nach einer Lösung gesucht werde. "Wir haben beim Kormoran eine Lösung gefunden, wir werden auch beim Fischotter eine finden."