Noch mehr Spuren aus Höchstadts Geschichte

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Bürgermeister Gerald Brehm und ASF-Geschäftsführer Leif Steguweit (von links) besprachen das weitere Vorgehen auf der Baustelle. Foto: Andreas Dorsch
Bürgermeister Gerald Brehm und ASF-Geschäftsführer Leif Steguweit (von links) besprachen das weitere Vorgehen auf der Baustelle. Foto: Andreas Dorsch

In der Höchstadter Hauptstraße legten Archäologen beim Straßenausbau eine alte Mauer und einen Bogen frei. Alles wird dokumentiert.

Als Anfang September bei der Umgestaltung der Höchstadter Hauptstraße die ersten Mauerreste längst vergangener Zeiten ans Tageslicht gekommen waren, konnte man schon vermuten, dass mit dem Fortgang der Arbeiten weitere steinerne Zeitzeugen gefunden werden. Am Montag tauchten nun die nächsten Steine auf und riefen erneut die Archäologen des Archäologie-Service Franken (ASF) auf den Plan.


Brücke oder Gewölbe

In der Hauptstraße gegenüber dem Platz Am Graben legten die Experten von ASF eine Mauer aus Sandsteinen frei und einen Torbogen, der auch Teil einer Brücke oder eines Gewölbes gewesen sein könnte. Die für das Landesamt für Denkmalpflege arbeitenden Archäologen der Hiltpoltsteiner Firma hielten sich mit Mutmaßungen darüber, worum es sich bei den Mauerresten handeln könnte, aber noch zurück.


ASF-Geschäftsführer Leif Steguweit wollte nur verraten, dass die gestern freigelegten Mauerreste nicht mehr Teil des Bamberger Tores sein können, das im 14./15. Jahrhundert Teil des zweiten steinernen Befestigungsrings um Höchstadt war. Die aktuellen Funde liegen außerhalb. Während der laufenden Arbeiten könne man noch nichts sagen, erklärte der promovierte Wissenschaftler Steguweit. Dem Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und dessen Vertretern vom Bauamt machte er aber Hoffnung, dass die neuerlichen Funde den Straßenausbau nicht verzögern.

Wie mit den Überresten der Höchstadter Vergangenheit umgegangen wird, zeichnet sich auch schon ab. Wie bereits bei den ersten Funden wird jeder Stein genau dokumentiert. Dann würde der Bürgermeister die Baustelle am liebsten wieder verfüllen lassen. Brehm: "Die Stadt muss die Unterlagen aufarbeiten und dann entscheidet der Stadtrat."

Auch wenn das Landesamt für Denkmalpflege die einzelnen Schritte vorgibt, bezahlen muss die Freilegung und die Dokumentation durch die Archäologen die Stadt Höchstadt. Es müsse alles geschichtlich fundiert sein, fordert deshalb der Bürgermeister, der mit der Städtebauförderung in ständigem Kontakt steht.


Glasplatte prüfen

Zu klären sei zudem die Frage, ob eventuell Kosten der Denkmalschutz-Aktivitäten auf die Anlieger der Hauptstraße umgelegt werden müssen. Auch könnte man prüfen, ob es möglich wäre, die freigelegten Mauerreste unter einer Glasplatte sichtbar zu machen.

Brehm geht es in erster Linie darum, die neu gestaltete Hauptstraße so schnell wie möglich wieder begehen und befahren zu können. Anfreunden kann er sich mit dem Vorschlag des Heimatvereins, eine Schautafel aufzustellen und durch einen farblich abgesetzten Straßenbelag die genaue Lage der ehemaligen mittelalterlichen Stadtbefestigung zu markieren.