Neues Leben für die Höchstadter Friedenserkärung

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Marlene Kreyenberg und Alexander Barth sprachen auch auf dem Heldenfriedhof Worte des Gedenkens. Fotos: Johanna Blum
Marlene Kreyenberg und Alexander Barth sprachen auch auf dem Heldenfriedhof Worte des Gedenkens. Fotos: Johanna Blum
In dieser Box werden die 10 065 Unterschriften aufbewahrt, die zur Friedenserklärung gehören.
In dieser Box werden die 10 065 Unterschriften aufbewahrt, die zur Friedenserklärung gehören.
 
Der Kranz ist niedergelegt.
Der Kranz ist niedergelegt.
 
Dekan Kilian Kemmer
Dekan Kilian Kemmer
 
Bürgermeister Gerald Brehm spricht auf dem Heldenfriedhof.
Bürgermeister Gerald Brehm spricht auf dem Heldenfriedhof.
 
 
Das junge Vokalensemble der Ritter-von-Spix-Schule sang ein Friedenslied.
Das junge Vokalensemble der Ritter-von-Spix-Schule sang ein Friedenslied.
 
 
Mike Gibson (l.) übergab die Friedenserklärung und die Unterschriften.
Mike Gibson (l.) übergab die Friedenserklärung und die Unterschriften.
 
Sieben Schüler verlasen die einzelnen Paragraphen.
Sieben Schüler verlasen die einzelnen Paragraphen.
 
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
 
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
 
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
 
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
 
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
 
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
Realschüler hatten Bilder zu den Paragraphen der Friedenserklärung gemalt.
 

Die Mitglieder des Jugendparlaments wollen der Höchstadter Friedenserklärung neues Leben einhauchen. Unter anderem soll es eine Unterschriftensammlung bei Schülern und einen Friedensweg geben.

"Wäre nicht Michael Ulbrich vor zehn Jahren auf die Idee gekommen, der Welt den Frieden zu erklären, wären wir heute nicht hier zusammen", meinte Mike Gibson etwas schmunzelnd, als er am Sonntag die Höchstadter Friedenserklärung (HFE) aus dem Jahr 2003 nebst 10.065 Unterschriften an Marlene Kreyenberg und Alexander Barth vom Höchstadter Jugendparlament übergab.

Die Aktivisten aus der Entstehungszeit der HFE hatten das zehnte Jubiläum und den Volkstrauertag als passenden Termin empfunden, der Höchstadter Jugend die Erklärung zu übergeben, damit ihr durch junge Leute neues Leben eingehaucht wird. Alexander Barth und Marlene Kreyenberg führten durch einen kleinen Festakt im Kommunbrauhaus und baten sieben Schüler nach vorne, um die sieben Paragrafen der HFE vorzulesen.
Nach dem fünften Paragraf (Freundschaft und Hilfe) erhoben sich die Anwesenden, um der Taifunopfer auf den Philippinen zu gedenken.

Die vier Initiatoren der HFE Bürgermeister Gerald Brehm (JL), Dekan Kilian Kemmer, Pfarrer Fritz Schäfer und Rektor Michael Ulbrich stellten sich dann den Fragen der beiden Jungparlamentarier. "Eine Stadt wie Höchstadt kann der Welt nicht den Frieden erklären, aber wir können daran arbeiten, zum Beispiel mit den Kindern und Jugendlichen", erklärte Ulbrich. "Im Kleinen kann man ein Stück dazu beitragen, dass es im Großen in die richtige Richtung geht", meinte der Bürgermeister.

"Im täglichen Gottesdienst kommen immerzu Gedanken und Erinnerungen an den Frieden. Auch das Höchstadter Gelöbnis der jährlichen Wallfahrt nach Dettelbach, nachdem die Schweden 1633 die Stadt zerstört hatten, ist ein wichtiger Beitrag zum Frieden und war eigentlich die erste Höchstadter Friedenserklärung", stellte der Dekan fest. Zum Schluss kam Pfarrer Schäfer zu Wort: "Die HFE soll ein Stück weit Verpflichtung sein, an die eigene Gemeinde zu denken, wie wir miteinander umgehen. Hier sehe ich eine Chance, Menschen zu sammeln, die für den Frieden eintreten."

"Only peace will do - Nur der Frieden bringt's", ein Song, entstanden anlässlich der 1000-Jahr-Feier Höchstadts und dargeboten von einem Vokalensemble der Ritter-von-Spix-Schule, sowie viele andere Friedens-Lieder hatten zuvor die Messfeier zum Volkstrauertag durchzogen. "In unserer Stadt verlief alles in den letzten Jahren sehr positiv, und eigentlich kann es gar keinen Un-Frieden geben", sagte Kemmer in seiner Predigt. "Aber doch gibt es in der Familie, in der Schule, auf der Arbeit und in der Freizeit diesen Un-Frieden. Friede bedeutet jedoch mehr als nur kein Krieg!"

"Das Phänomen Krieg holt uns auch in Deutschland ein, denn auch deutsche Soldaten ließen ihr Leben im Afghanistankrieg. Die Schattenseiten des Lebens dürfen nicht in Vergessenheit geraten und die Jugendlichen, die im Unterricht den Zweiten Weltkrieg genauso durchnehmen wie die Schrecken der Nazizeit, haben ein Anrecht darauf, an der Kultur des Erinnerns teilzuhaben", erklärte der Bürgermeister nach der Kranzniederlegung auf dem Heldenfriedhof.

Nach zehn Jahren drücke das Jugendparlament aus, dass es den Prozess des friedvollen Zusammenlebens aktiv fortsetzen und die HFE in Ehren halten werde. Wie Alexander Barth und Marlene Kreyenberg erklärten, wollen sie den Volkstrauertag nutzen, um der HFE ein Ansehen und einen festen Platz zu schaffen. Außerdem möchte das Jugendparlament die Unterschriftensammlung mit der jungen Schülergeneration neu beginnen, die HFE in Inhalt und Aspekten neu überdenken und ergänzen und einen Friedensweg mit sieben Stelen (Säulen) nach Anzahl der Paragrafen initiieren. Weitere Ideen seien ein Friedenslauf, Friedenswanderungen, Ausstellungen, eine Nennung auf der Landkarte des Friedens, Benefizkonzerte, das Einbeziehen der Partnerstädte oder ein Jugendaustausch.
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