Vorbei ist die Zeit, dass Trauerzüge in Uehlfeld die vielbefahrene B 470 queren müssen. Die neu geschaffene Verbindung zwischen Jakobuskirche und Friedhof wurde jetzt offiziell eröffnet.
Es zog sich hin - aber mit dem Glockenschlag zum 11-Uhr-Läuten war es so weit: Der neue Friedhofsweg direkt von der St. Jakobuskirche in Uehlfeld zum örtlichen Friedhof ist offiziell eröffnet. Bürgermeister Werner Stöcker "übergab" den Verbindungsweg an diejenigen, für die er gedacht ist: die Bürger von Uehlfeld. Mit Unterstützung der Städtebauförderung, des Bauhofs und verschiedener Firmen ist er entstanden.
Nun müssen Trauerzüge bei Beerdigungen nicht mehr über die vielbefahrene B 470 zum Gottesacker ziehen, ein lang andauerndes, immer wieder auftretendes Ärgernis ist somit vorbei. "Würdevoll" könne man nun die Verstorbenen zu Grabe tragen, lobte Pfarrer Friedrich Fischer, der für den längerfristig erkrankten Ortspfarrer die meisten Amtsgeschäfte in Uehlfeld führt.
Besonderes Augenmerk richtete er auf die Tür, die durch die Friedhofsmauer auf den Weg führt. Alfa und Omega - also Anfang und Ende - ist auf ihr als Inschrift zu lesen, wenn man vom Weg Richtung Kirche kommt. Omega und Alfa, die umgekehrte Reihenfolge, ist in Richtung Friedhof, des letzten Weges also, zu sehen. "Ein Hinweis", so Fischer " auf das ewige Leben nach Beendigung des irdischen."
Das bereits im Jahr 2000 unter dem damaligen Seelsorger Helmut Pfetscher angedachte Werk wurde nach langwierigen Grundstücksverhandlungen im vergangenen Jahr begonnen und durchgezogen. Weder Politik- noch Kirchengemeinde besaßen einen Quadratmeter des notwendigen Bodens. Die Anwohner waren schließlich mit Tausch- oder Kauf einverstanden, wofür Gemeindeoberhaupt Stöcker noch einmal besonders dankte. "Die Gegend hier hinter der Kirche war bis vor Kurzem nur wenigen bekannt.
Jetzt haben wir hier einen schönen Weg, der eine sichere und kurze Verbindung durch den Altort bietet mit integriertem Platz, an dem sich auch Spaziergänger einmal ausruhen können."
Der Platz, der den Weg harmonisch unterbricht, hat den Namen "Gallusplatz" bekommen, in Erinnerung an die Galluskapelle, die nach alten Aufzeichnungen schon lange vor der Jakobuskirche an der westlichen Friedhofsmauer gestanden haben soll.
Die geplanten Kosten für die Maßnahme beliefen sich auf rund 200 000 Euro, 60 Prozent davon wurden über die Städtebaumaßnahme gedeckt.
Ein großer Teil der Besucher des Gottesdienstes ließen es sich nicht nehmen, trotz Wartezeit von einer halben Stunde noch an der Feier teilzunehmen. "Mein Mann", sagt Erna Brandt aus dem Ortsteil Tragelhöchstädt, "geht nicht oft extra aus, um sich was anzuschauen. Hierher ist er aber gekommen, denn das wollte er sehen. Es ist gut, dass es diesen Weg jetzt gibt - und er ist doch auch wirklich schön geworden."