Der Höchstadter Bauausschuss segnet die Pläne für das Dorfgemeinschaftshaus in Nackendorf ab. 60 Prozent Zuschuss in Aussicht gestellt.
Die Bürger im Höchstadter Ortsteil Nackendorf drängen auf das vom Stadtrat bereits beschlossene Dorfgemeinschaftshaus. "Jetzt sollte es los gehen, in zwei bis drei Jahren hat es sich sonst verlaufen", war am Montagabend nach der Sitzung des Höchstadter Bauausschusses von Vertretern der Dorfgemeinschaft zu hören.
Die dreiköpfige Nackendorfer Delegation verließ relativ zufrieden den Sitzungssaal, hatte der Bauausschuss doch die Pläne für das seit Jahren gewünschte Gemeinschaftshaus abgesegnet.
Rund 220 Bürger wohnen im Ortsteil Nackendorf. Ein Feuerwehrhaus als Treffpunkt - wie in vielen kleineren Ortsteilen - gibt es in Nackendorf nicht. Die beiden ehemaligen Wirtshäuser haben auch längst dicht gemacht. Den Bürgern fehlt ein Ort für regelmäßige Treffen. Wie die drei Vertreter der Dorfgemeinschaft erklärten, würden einige Nackendorfer gerne Schafkopf spielen, die Angler wünschen sich einen Raum, um sich zu treffen und auch für ein Weinfest oder Dorffest bräuchte man eine Location.
Platz für 60 Leute
Die Lösung soll das Dorfgemeinschaftshaus bringen. Als Standort hatten sich die Bürger in einer Abstimmung für den Dorfplatz vor der Kapelle entschieden. Hier sieht Planer Gerald Reinhardt ein L-förmiges Gebäude mit 283 Quadratmeter Nutzfläche vor. Ein großer Versammlungsraum für bis zu 60 Besucher, Küche, Lager, Sanitärräume und Haustechnik, dazu eine überdachte Terrasse. Erweiterungsmöglichkeiten gäbe es im Dachgeschoss, das eventuell in Eigenregie ausgebaut werden könnte.
In der Sitzung am Montagabend drückte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) aufs Tempo. Jetzt gehe es erst einmal ums Baurecht, sagte Brehm. Die gesamte konkrete Maßnahme müsse der Stadtrat noch absegnen, der bisher nur die Grundsatzentscheidung getroffen hat.
In Nackendorf warten sie seit Jahren auf den Baubeginn. Gut 500 000 Euro sind für das Dorfgemeinschaftshaus veranschlagt. Weil eine solche Investition ohne Zuschüsse nicht zu stemmen wäre, habe man auf die Zuschusszusage warten müssen. Dies führte auch zu Verzögerungen.
Inzwischen ist geklärt, dass dem Haus als Dorferneuerungsmaßnahme 60 Prozent Zuschuss winken. Laut Brehm wurden solche Projekte früher mit höchstens 150 000 Euro bezuschusst, inzwischen wurde die Maximalförderung auf 300 000 Euro erhöht. "Ohne Zuschuss würden wir es nicht machen", sagt der Bürgermeister. Aber bei 40 Prozent der Kosten, die durch Eigenleistungen weiter gesenkt werden können, seien die immer noch enormen Ausgaben pro Einwohner vertretbar.
Hier wäre es weitaus einfacher und billiger, wenn man es so machen würde wie in Mühlhausen. Da hat man den Gasthof Bär als neues Gemeindehaus genommen. Nackendorf hat zwei ehemalige Gasthäuser. Warum nicht eines davon nehmen. Mit den Eigentümern sprechen, ggf. eine kleine Miete und schon hat man sofort einen Treffpunkt und muß kein Geld ausgeben und nichts zusätzlich zubetonieren. Letzteres ist ja leider Usus geworden in Höchstadt und seinen Ortsteilen. Brehm und Konsorten geben erst Ruhe, wenn das letzte bißchen Aischgrund unter Beton begraben liegt.