Unter dem Motto "Klang der Stille" lauschten am Wochenende in der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena in Herzogenaurach Zuhörer mystischen Texten aus den Weltreligionen, gelesen von Helmut Hof, untermalt von Improvisationen auf dem Saxophon von Gerd Kniel aus Regensburg.
Kniel brachte die Idee aus Juist in Friesland mit. Dort hatte er einen "Mystikabend" mit Texten erlebt, der von Musik aus der Konserve umrahmt wurde. "Das kann ich besser", sagte sich Kniel. In Zusammenarbeit mit Helmut Hof, dem Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Erlangen-Höchstadt, arbeitete er anlässlich des Meister-Eckart-Jahrs 2010 ein Programm aus, das beide erstmals in Regensburg aufführten.
Auch in Herzogenaurach bereitete Helmut Hof die Zuhörer in einer kurzen Einführung auf die Texte der Mystik aus Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus und Taoismus vor, in denen es darum geht, die Erfahrung des Unsagbaren zum Ausdruck zu bringen. "Mystik soll keine Ausrede für Denkfaulheit sein", meinte Hof zu dieser Anschauung in unserer rationell denkenden Zeit.
Die Mystik beginne da, wo wir nicht mehr Bescheid wissen über Gott und die Welt, sie sei das Unfassbare und Unaussprechliche.
Hof stellte auch fest, dass die Mystik in den Religionen die meiste Lyrik hervorgebracht hat. Kann man die Texte aus vielen Religionen so zusammenwürfeln? Ist nicht jede Mystik, jede Religion einmalig? Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hätten aber alle begriffen, dass diese Verschiedenheit gerade den Schatz der Religionen ausdrückt. "Wort und Klang ergänzen einander und geben dem Raum, was in der Stille ist."