Mühlhausener müssen vorerst mit der Ampel leben

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Im Ebrachgrund bei Mühlhausen haben die Arbeiten an den drei Brücken begonnen. Fotos: Christian Bauriedel
Im Ebrachgrund bei Mühlhausen haben die Arbeiten an den drei Brücken begonnen. Fotos: Christian Bauriedel
Der Verkehr in den zwei Engstellen im Ebrachgrund bei Mühlhausen wird mit einer Ampel geregelt.
Der Verkehr in den zwei Engstellen im Ebrachgrund bei Mühlhausen wird mit einer Ampel geregelt.
 
Am Dienstag wurden die Teile für die Gerüste an den Brücken angeliefert.
Am Dienstag wurden die Teile für die Gerüste an den Brücken angeliefert.
 

Die Brückenbauarbeiten bei Mühlhausen haben begonnen. Gerade im Berufsverkehr müssen sich die Autofahrer darauf einstellen, dass es länger dauern kann.

Die Autofahrer rund um Mühlhausen werden sich an die Ampeln gewöhnen müssen. Denn sie werden noch etwas länger den Verkehr im Ebrachgrund regeln.

Das Staatliche Bauamt Nürnberg hat angekündigt, dass die einseitige Sperrung etwa bis Oktober anhalten wird. Bald werden auf der Staatstraße zwischen Schirnsdorf und Mühlhausen drei Brücken erneuert. Am Dienstag wurden die Stützen für das Gerüst geliefert.

Laut Karl Betz, Leiter der Abteilung Brückenbau beim Staatlichen Bauamt, sehe man den Brücken den Schaden nicht an. Die Brücken wurden 1963 gebaut. Der Beton wirkt äußerlich noch in Ordnung.

"Man sieht die Schäden an den Bauwerken nicht. Erst, wenn man die Fahrbahn aufmacht, kommen die Mängel zum Vorschein." Oft seien es Abdichtungen, die früher verwendet wurden und "aus heutiger Sicht suboptimal" seien, so Betz. Dann dringt Wasser ein, das mit der Zeit die Substanz angreift.

Das Staatliche Bauamt, das in seinem Gebiet rund 500 Brücken zu betreuen hat, muss einen Drahtseilakt bewältigen. Einerseits werde immer wieder der Vorwurf laut, etwa vom Rechnungshof, dass zu lange gewartet werde, bis die Infrastruktur erneuert wird, so Betz. Denn wenn erst einmal die Feuchtigkeit eindringt, steigen sofort die Kosten für eine Erneuerung.

Andererseits habe das Bauamt immer die Verkehrssituation im Auge. Es sei unschön, ständig für Sperrungen und Staus verantwortlich zu sein. Doch die Baustellen seien unabdingbar, sagt Betz.


Noch vor dem A3-Ausbau

Man versuche durch Planung die Belastungen so gering wie möglich zu halten. Im Fall der Mühlhausener Brücken habe man sich bewusst entschieden, die Bauarbeiten jetzt noch durchzuführen, so Betz. Denn wenn erst einmal der Ausbau der A 3 begonnen hat, sei eine gleichzeitige Baustelle auf der Staatsstraße nicht mehr vertretbar, da sie zeitweise Umleitungsstrecke wird.

Erneuert werden nicht nur Fahrbahn und Abdichtung sowie eventuelle Schäden an der Betonsubstanz, sondern auch Geländer und Leitplanken. Diese entsprächen nicht mehr der Norm, sagt Betz.

Genau nach dieser DIN-Norm werden die Brücken regelmäßig geprüft. Die Noten gehen von eins bis vier. "Obwohl vier schon eine Sperrung mit Sofortmaßnahmen bedeutet", sagt Betz. Die Brücken im Ebrachgrund seien mit Noten zwischen zwei und drei bewertet. "Wenn wir die eine Brücke machen, dann arbeiten wir auch gleich an der anderen", sagt Betz. Sonst heiße es in ein paar Jahren: Schon wieder Sperrung? Warum habt ihr das nicht gleich mit gemacht? Ein Drahtseilakt zwischen Schnelligkeit und Sicherheit eben.