Mit der Laserpistole gegen die Raser der Landstraße

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Höchstadts Polizei misst mit einer Laserpistole. Foto: Peter Groscurth
Höchstadts Polizei misst mit einer Laserpistole.  Foto: Peter Groscurth

Mit einem "Blitzmarathon" will die Polizei Autofahrer erneut dazu bringen, den Fuß vom Gas zu nehmen. Das Hauptaugenmerk soll auf den Rasern der Landstraße liegen.

Zum dritten Mal führt die bayerische Polizei ihren sogenannten "Blitzmarathon" durch. Die Beamten kontrollieren wieder verstärkt inner- und außerorts die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer.

Beginn der Aktionswoche ist diesen Donnerstag, 16. April, morgens um 6 Uhr. Bis zum 23. April wird dann an neuralgischen Punkten das Tempo gemessen. Wie beim letzten Mal im September sind die Strecken, an denen die Blitzer stehen, zuvor bekannt gegeben worden.

In Höchstadt wird an neun Stellen gemessen, in Herzogenaurach an sechs. Und auch Fahrer, die nach Erlangen pendeln, sollten ihren Fuß am Gaspedal ruhig halten. Eine komplette Übersicht aller finden Sie hier in einer Übersicht.

"Sinn und Zweck ist nicht, Geld
einzunehmen, sondern das Bewusstsein der Fahrer zu schärfen", sagt Christian Deißel, Polizeihauptkommissar der Verkehrspolizei Erlangen. Mit drei Blitzanlagen, einem Abstandsmessgerät und einer Laserpistole werden zwölf Beamte mit dem Blitzmarathon beschäftigt sein.

Blitzer sind keine "Wegelagerei"

Die Kollegen würden nur dort messen, wo es besonders gefährlich ist, zu schnell zu fahren. Also vor Schulen, an Altenheimen oder an schwer einsehbaren Kreuzungen. Dass die Standorte zuvor bekannt gegeben werden, sei eine Maßnahme, um dem Vorwurf der "Wegelagerei" vorzubeugen, sagt Deißel.

Dass es die Dienststellen nur auf das Geldmachen abgesehen hätten, sei ein hartnäckiges Gerücht. In Wirklichkeit werde das Geld aber in die zentrale Bußgeldkasse des Staates eingezahlt. Den Polizisten gehe es ausschließlich um die Verwarnung von Rasern.

"Eine der knackigsten Stellen" in Höchstadt sei die Rothenburger Straße. "Gleich an der Ortseinfahrt gibt es die Realschule. Wenn da einer mit hundert Sachen reingepfiffen kommt, wird es gefährlich", sagt Deißel.

Ein besonderes Augenmerk des Blitzmarathons soll diesmal den Rasern auf Landstraßen gelten. Gerade Unfälle außerorts seien oft auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen, sagt Gerhard Backert, stellvertretender Polizeichef in Höchstadt. Die Unfälle seien zwar stark zurückgegangen. Gab es im Jahr 2013 noch 875 Unfälle, waren es ein Jahr darauf etwa hundert weniger. Auch die Zahl der Verletzten ist von 153 Personen auf 125 zurückgegangen. Seit langem gebe es einen Unfalltoten jährlich im Landkreis. "Das ist natürlich immer noch einer zu viel", sagt Backert.

Seine Kollegen werden beim Blitzmarathon mit der Laserpistole unterwegs sein. "Wir wollen den Fahrern die Möglichkeit geben, das Ergebnis der Messung auf der Pistole noch selbst ablesen zu können", sagt Backert. Dass die Fahrer gleich herausgewunken und zur Kasse gebeten werden, hält er für die Maßnahme mit der besten Wirkung. "Besser als einen Bußgeldbescheid erst nach Wochen zu bekommen", sagt Backert. Schließlich soll die ganze Blitzer-Aktion ja einen pädagogischen Effekt bei den Autofahrern haben.