Gerade nach Weihnachten türmt sich auch auf dem Friedhof in Höchstadt der Plastikmüll. Ein Versuch mit wiederbefüllbaren Bechern ist gescheitert.
Ob das in Zeiten von Greta noch zeitgemäß ist? Diese Frage stellt sich ein Friedhofsbesucher am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags am Friedhofseingang in Höchstadt mit Blick auf übervolle Mülleimer mit hunderten ausgebrannter Grablichtbecher.
Greta hin oder her, der nächtliche Besuch des Friedhofs ist gerade an den Weihnachtsfeiertagen besonders ergreifend, weil Angehörige auf fast jedem Grab mit einem brennenden Licht an ihre verstorbenen Familienmitglieder erinnern.
Mülleimer schnell wieder voll
Sind die Lichter dann nach zwei oder drei Tagen ausgebrannt, muss der Plastikbecher entsorgt werden. Gerade an Weihnachten, aber auch an Allerheiligen, kommen wie in Höchstadt auf allen Friedhöfen Berge solcher ausgebrannter Grablichter zusammen. Sie füllen reihenweise Mülleimer. Gleich am ersten Tag nach den Weihnachtsfeiertagen von Bauhofmitarbeitern geleert, waren sie um die Mittagszeit schon wieder gut bestückt.
"Mehrweglichter wären da schon besser", sagt der Höchstadter Bestattungsunternehmer Johannes Riegler. Er stellt fest, dass sich vor allem an Weihnachten auf allen Friedhöfen die Grablichtbehälter türmen.
Mehrweg-Idee vor 20 Jahren
Genau diese Bilder waren es, die Claudia Rösch aus Heroldsbach schon vor 20 Jahren auf die Idee brachte, diese Flut an Plastikmüll durch den Einsatz von Mehrweg-Kerzenbechern auf den Friedhöfen einzudämmen. Mit einer Reihe von Grablicht-Automaten auf mehreren Friedhöfen zwischen Bamberg und Erlangen wollte sie auch dazu beitragen, dass die Kommunen weniger Müll entsorgen mussten.
Am Eingang des Höchstadter Friedhofs installierte sie 2007 auch einen solchen Grablicht-Automat. Anfangs spendete dieser Automat auch noch Mehrwegbecher, doch diese gibt es inzwischen nicht mehr.
Abgesehen davon, dass Mehrwegbecher für den Einsatz als Grablicht kaum mehr zu bekommen sind, könnten sie auch preislich nicht mit den weitaus günstigeren Angeboten aus dem Supermarkt oder dem Internet mithalten.