Martin Oberle unterliegt knapp

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Fridolin hat Martin Oberle sicher die Flossen gedrückt - nur genützt hat es nichts. Foto: Herteux/Archiv
Fridolin hat Martin Oberle sicher die Flossen gedrückt - nur genützt hat es nichts.  Foto: Herteux/Archiv

Mit nur 377 Stimmen Unterschied muss sich der Höchstadter Freie Wähler der Mitbewerberin aus dem Nachbarlandkreis geschlagen geben.

Bei Ute Salzner (CSU) war die Freude ja bereits am Montag groß. Lange bevor alle Stimmen ausgezählt waren, konnte sie sich im Grunde sicher sein, dass sie ihr Bezirkstagsmandat verteidigt hatte.

Bis zuletzt jedoch hoffte der Kandidat der Freien Wähler, Martin Oberle. Er erfuhr erst am Mittwochnachmittag, dass er es am Ende doch nicht geschafft hatte. Denkbar knapp unterlag er bei der Auszählung der Zweitstimmen Elke Eder (Stimmkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim/Fürth-Land), die ihn ganz zum Schluss noch mit 377 Stimmen überholen konnte: Mit 17 775 Gesamtstimmen landete Oberle auf Platz 5 hinter Eder mit 18 152 Stimmen.

Enttäuschung ist groß

"Wahnsinn - so knapp!" Oberle war seine Enttäuschung anzuhören. Gerne, so sagt er, hätte er sich für den Landkreis eingesetzt. Zumal es beim Bezirk viele Themen gegeben hätte, die voll in seinem Arbeits- und Interessensgebiet liegen, unter anderem die Landwirtschaft, Fischerei und fränkische Heimatpflege.

Aber er sieht den Ausgang auch sportlich: "Der Wahlkampf war anstrengende, aber auch interessant. Der Weg ist das Ziel." Langweilig wird ihm auch ohne ein Bezirkstagsmandat sicher nicht - auch politisch nicht, denn als Stadt- und Kreisrat hat er genug zu tun. Ganz abgesehen von seiner beruflichen Tätigkeit bei der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft und seinen Lehraufträgen an der Berufsschule in Starnberg (angehende Fischwirte) und an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

"Es war ein Versuch, es hätte mich gereizt, aber es sollte eben nicht sein." Das Leben stecke auch so voller Aufgaben und er habe bereits ein sehr interessantes Betätigungsfeld, blickt der Teichwirt nach vorne. Ein Vorteil fällt ihm sogar ein: Er habe sich eine Menge ehrenamtlicher Pflichten nun doch nicht eingehandelt, wodurch sein "Alltag geordneter" bleibe. Dennoch bedauert er die Niederlage natürlich: "Das muss ich jetzt erstmal verarbeiten und ein paar Tage sacken lassen."

Bachmayer auf Platz 8

Nach Oberle kam aus dem Stimmkreis Erlangen-Höchstadt Manfred Bachmayer (Grüne) einem Sitz im Bezirkstag am nähesten: Er nahm Platz 8 auf der Gesamtstimmenliste ein und hatte mit 17 408 Stimmen 2699 weniger als Paul Brunner (Stimmkreis Nürnberg-Ost), der auf Platz 6 in den Bezirkstag einzog.

Die Bezirkswahl im Stimmkreis Erlangen-Höchstadt

Erststimmen: Ute Salzner (CSU) 21 567 Stimmen, 30,43%; Manfred Bachmayer (Grüne) 14 048, 19,82%; Martin Oberle (FW) 12 325, 17,39%; Christian Stöcker (SPD) 7803, 11,01%; René Jentzsch (AfD) 6530, 9,21%; Heiko Müller (FDP) 3149; 4,44%; Maximilian Neumann (Die Linke) 2294, 3,24%; Roland Zehner (Die Franken) 1172, 1,65%; Mathilde Vitzthum (ÖDP) 1132, 1,60%; Markus Herrmann (Piraten) 847, 1,20%

Zweitstimmen: CSU 22 788, 32,37%; Grüne 13 344, 18,96%; SPD 9614, 13,66%; FW 8758, 12,44%; AfD 6497, 9,23%; FDP 3363, 4,78%; Die Linke 2293, 3,26%; Die Franken 1202, 1,71%; ÖDP 1082, 1,54%; Piraten 675, 0,96%; Die Partei 598 0,85%; V-Partei³ 183, 0,26%

Wahlbeteiligung

Mittelfranken: Bei der Wahl zum Bezirkstag in Mittelfranken waren rund 1,27 Millionen Bürger stimmberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,63 Prozent, ihr Wahlrecht nahmen knapp 911 000 Menschen wahr.

ERH: Im Wahlkreis Erlangen-Höchstadt lag die Wahlbeteiligung sogar noch höher, und zwar bei 77,45 Prozent. Von 92 140 Stimmberechtigten gingen 71 358 Menschen an die Urne.