Margit Freymann war von der Nachricht, dass sie das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt erhält, völlig überrascht. Wer sie vorgeschlagen hat, weiß sie nicht.
Margit Freymann aus Vestenbergsgreuth erhält am Montagnachmittag um 17.30 im Sitzungssaal des örtlichen Rathauses das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt. Sie selbst war völlig überrascht. "Als der Brief mit der Benachrichtigung vom Landratsamt Ende vergangenen Jahres kam, dachte ich zuerst "Ach, Post für meinen Mann". Erst dann habe ich bemerkt, dass ich die Adressatin war. Der Inhalt war dann noch verblüffender - ich weiß auch gar nicht, wer mich da vorgeschlagen hat."
Dieses Geheimnis hat sie bis heute nicht gelüftet. Vorschläge kann theoretisch jedermann machen. Man muss sich damit nur an die zuständige Stelle - hier Landrat Eberhard Irlinger, der die Auszeichnung auch persönlich überreicht - wenden. Von dort wird der Vorschlag bei entsprechender Eignung an den Ministerpräsidenten weitergeleitet und dann entschieden. Das Ehrenzeichen erhalten Personen, die sich durch aktive Tätigkeit in Vereinen, Organisationen und sonstigen Gemeinschaften mit kulturellen, sportlichen, sozialen oder anderen gemeinnützigen Zielen hervorragende Verdienste erworben haben
Margit Freymann erhält diese Ehrung zweifelsohne zu Recht. "Es ist natürlich schön, wenn einmal jemand Danke sagt. Aber so viel Aufhebens um meiner Person ist mir eigentlich gar nicht recht. Ich helfe und engagiere mich halt, wenn irgendwo Hilfe gebraucht wird. Wahrscheinlich habe ich irgendwie eine soziale Ader. Ich tu das einfach gerne und frage nicht lang nach."
20 Jahre im Dienst Engagiert hat sich die zu Ehrende in vielen Bereichen ihres Ortes - auch, als sie noch voll berufstätig war. Als gebürtige Vestenbergsgreutherin - "Ich bin ein Urgewächs hier" - kennt sie natürlich auch die gesellschaftlichen Strukturen ihres Ortes und ist fast überall dabei, wo es etwas zu tun gibt. Ihre ganz persönliche Liebe gilt den Blumen und Pflanzen. So pflegt und schmückt sie die beiden Denkmäler des Ortes, sorgt für ein schönes Bild des Marktplatzes, reinigt und verschönert mit Blumen die Kirche zu besonderen Anlässen oder hilft mit beim Schmuck des Osterbrunnens. Gibt es ein Fest im Ort - ob Jubiläum oder Kirchweih - steht sie beim Bedienen, Kuchenbacken oder sonstiger Hilfestellung ihre Frau.
20 Jahre mögen es sein, dass sie immer zur Stelle ist, wenn man sie fragt - im Schützenverein, wo ihr Mann Mitglied ist, wahrscheinlich auch schon länger. Sie selbst ist zu bescheiden, das zu erwähnen, doch Sohn Andreas erzählt noch, dass sie sich in der Vergangenheit 16 Jahre lang auch um eine alleinstehende Nachbarin gekümmert hat. Deren Mann war gestorben, die Familie lebte weit weg. So wurde eben eingekauft, nachgeschaut, was nötig war und neben anderer praktischer Hilfe eben auch einfach Zeit geschenkt für eine Schwätzchen.
"Kraft für mein Engagement", so sagt Margit Freymann "erhalte ich zum großen Teil aus meinem Glauben. Und so lange der liebe Gott es zulässt und mir die Gesundheit und Fähigkeit dazu erhält, will ich das auch weiter machen."