Mäc Härder eröffnet Frühjahrsprogramm das Uehlfelder Bänklas

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Mäc Härder bei seinem Auftritt in Uehlfeld Foto: Sonja Werner
Mäc Härder bei seinem Auftritt in Uehlfeld  Foto: Sonja Werner

Mit Mäc Härder und seinem neuen Programm "Die Radieschen von oben" startete das Uehlfelder Bänkla sein Frühjahrsprogramm. Der Prechtelsaal war voll - wie immer, wenn der Sonderpreisträger des bayerischen Kabaretts Uehlfeld seine Aufwartung macht.

Seit 20 Jahren ist das nunmehr fast regelmäßig der Fall, und die Besucher strömen immer noch, wenn er auf dem Programm steht. Etwa ein Drittel - so ergab eine spontane Umfrage von ihm, sahen ihn zum ersten Mal live.

So Monika Fischer und Sonja Koenigk aus Gottesgab, zwei Freundinnen, die die begehrten Karten aus Zufall noch in letzter Minute ergatterten. Eine Nachbarin von Monika konnte ihre Billets kurzfristig nicht nutzen - die beiden Glücklichen griffen begeistert zu. Vom Fernsehen und aus Schilderungen anderer Besucher kannten sie Mäc natürlich - aber live, "das ist doch ganz was anderes".

Wie Unterhaltung mit gutem Freund

Und enttäuscht wurden sie nicht. "Geistreich ist er", meint Sonja, "und trotzdem lustig. Das Denken kommt einem als Gast oft erst hinterdrein - so muss unterhaltsames Kabarett sein."

Die Lacher hatte "der Mäc" jedenfalls den ganzen Abend auf seiner Seite. Wer da etwa behauptet, die Franken und insbesondere die Uehlfelder gingen zum Lachen in den Keller - dem nicht nicht so. Bei den zahllosen Themen, die der Sprach- und Jonglierkünstler in knappen zwei Stunden ansprach, war auch für jeden etwas dabei.

Zwei, drei kleine Ausrutscher, die statt mit Beifall mit einem "ooouuu" quittiert wurden, schmälerten seinen Erfolg beim Publikum nicht. So etwas kann passieren, wenn sich der Vortragende mit seinem an sich ja feststehenden Programm auf örtliche Begebenheiten wagt - da trifft man eben auch mal den Nerv. Doch eben den engen Kontakt zu den Besuchern rechneten ihm diese hoch an. Zwischenbemerkungen wurden prompt beantwortet, Fragen ans Publikum gestellt - es war teilweise wie eine Unterhaltung mit guten Freunden.

Aus dem Jahr 2065

Die einzelnen Programmpunkte reichten vom Auftritt als Nachtwächter, der aus dem Jahr 2065 im Rückblick auf die jetzige Zeit spricht, über Bemerkungen zu Senioren oder Kinder bis zu den dicken Deutschen und den Schwierigkeiten in einer Ehe und vielem mehr. Auch die Politik blieb nicht ganz außen vor - von der Demokratie und ihren Problemen ganz zu schweigen. Und Feste würde er natürlich feiern, wenn er zum Beispiel nur noch ein Jahr zu leben hätte - egal welche. Welttoilettentag, Kein-Hausarbeits-Tag, Tag der einzelnen Socken - wenn man sich informiert, gibt es jeden Tag einen offiziellen Anlass.

Dass Fränkisch mit Englisch nahe verwandt ist - zumindest phonetisch - haben ja auch schon viele seiner Kleinkunstkollegen erkannt. Dass dasselbe aber auch mit Türkisch oder Arabisch funktioniert, das kommt aus dem Kopf von Mäc Härder.

Und dass nicht nur Kinder dumme Fragen stellen, lehrt wohl jeden, der richtig zuhört, ein Blick in den Alltag. "Was fehlt uns denn?" beim Arzt - abgesehen vom "uns" - es fehlt einem schließlich nichts, sondern man hat was - sonst ginge man ja nicht hin. Mäc also pur, ob als Jongleur - auch eine seiner Spezialitäten - oder als Wortkünstler. Die Zuschauer waren mit dem Abend mehr als zufrieden.