Lonnerstadter Clubberer danken nach ganz oben

1 Min
"Ich bereue diese Liebe nicht", ist auf der FCN-Fahne zu lesen. Sie wurde am Sonntag in der Kirche Sankt Oswald ausgebreitet. Foto: Evi Seeger
"Ich bereue diese Liebe nicht", ist auf der FCN-Fahne zu lesen. Sie wurde am Sonntag in der Kirche Sankt Oswald ausgebreitet. Foto: Evi Seeger
Was ein echter Franke ist zeigt dieser Fan aus Sterpersdorf. Foto: Evi Seeger
Was ein echter Franke ist zeigt dieser Fan aus Sterpersdorf.   Foto: Evi Seeger
 
Gemeinsam zogen die Clubberer zur Kirche hinauf. Allen voran Michael Haberkamm Foto: Evi Seeger
Gemeinsam zogen die Clubberer zur Kirche hinauf. Allen voran Michael Haberkamm  Foto: Evi Seeger
 
Pfarrer Andreas Sauer (links) hieß die Clubberer schon vor dem Gotteshaus willkommen . Foto: Evi Seeger
Pfarrer Andreas Sauer (links) hieß die Clubberer schon vor dem Gotteshaus willkommen . Foto: Evi Seeger
 
Organisator Michael Haberkamm Foto: Evi Seeger
Organisator Michael Haberkamm  Foto: Evi Seeger
 
Fan-Kluft Foto: Evi Seeger
Fan-Kluft   Foto: Evi Seeger
 
Foto: Evi Seeger
Foto: Evi Seeger
 

Ob die FCN-Fans auch schon um göttlichen Beistand in der Bundesliga gebetet haben, bleibt ihr Geheimnis.

Die Fahne des 1. FC Nürnberg wehte am Sonntag an einem ungewöhnlichen Ort: Der Fan-Club Lonnerstadt hatte zu einem Dankgottesdienst in die Pfarrkirche Sankt Oswald eingeladen. Der Grund dafür ist klar: der Aufstieg des Clubs in die erste Bundesliga.

Organisator Michael Haberkamm hätte gerne noch einige mehr als die gut 20 Fans willkommen geheißen. Schließlich zählt der 1980 gegründete Fan-Club rund 300 Mitglieder. Dennoch war die Freude groß. Nach vier Jahren in der zweiten Liga stand es nach dem Spiel gegen Sandhausen fest: Der Club hat wieder die Königswürde erlangt. Für mindestens eine Spielzeit gehört der Vereins ihres Herzens damit zu den besten der Republik. "Die sollen danken und beten, dass er drin bleibt", sagt Michael Haberkamm.

Die Hochstimmung der FCN-Fans nahm Pfarrer Andreas Sauer in Gottesdienst und Predigt zum Thema "Friede und Gnade" auf. Die Freude der Anhänger verstehe er wohl. Auf dem Spielfeld und unter den gegnerischen Fans dürfe es jedoch nicht "gnadenlos" zugehen. Denn dann spiele der sportliche Geist keine Rolle mehr und der Mensch disqualifiziere sich mit seinem schonungslosen Verhalten selbst.


Aufstiegsfeier trotz Niederlage

Dass man als Clubberer leidensfähig sein muss, hat Organisator Haberkamm am eigenen Leib verspürt. Acht Mal hat der 80-Jährige in seinem Leben das Wechselspiel vom Auf und Ab seines Clubs miterlebt und erlitten. Zum letzten Saisonspiel gegen Fortuna Düsseldorf fuhren die Lonnerstadter mit dem Bus ins Nürnberger Max-Morlock-Stadion. Dem Club hätte schon ein Remis gereicht, um die Meisterschale in Empfang zu nehmen. Am Ende erzielte zwar Düsseldorf in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer, aber ein Abschlussfest mit Blasmusik im Fetzelhöfer Stammlokal Popp war trotzdem angesagt. "Der Club muss sich personell verstärken, dann werd' des scho", sind die Fans aus Lonnerstadt für die kommende Spielzeit zuversichtlich.

Wie zu hören war, soll es in Lonnerstadt auch einige Bayern-Fans geben. Doch die hielten sich eher im Hintergrund. Wie war doch auf den Hosenträgern eines Club-Fans aus Sterpersdorf zu lesen: "Franken - frei statt Bayern!"