Kronenfest Herzogenaurach: Erst wird geklettert, dann getanzt

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Altknecht Martin tanzte mit Miriam, Jungknecht Timo mit Isabell. Fotos: Roland Meister
Altknecht Martin tanzte mit Miriam, Jungknecht Timo mit Isabell. Fotos: Roland Meister
 
Seit zehn Jahren haben die Herzogenauracher eine eigene Nachwuchsgruppe.
Seit zehn Jahren haben die Herzogenauracher eine eigene Nachwuchsgruppe.
 
Die Kinder sammeln die Bonbons auf, die der Altknecht aus der Krone geworfen hat.
Die Kinder sammeln die Bonbons auf, die der Altknecht aus der Krone geworfen hat.
 
Auch Jungknecht Timo hielt eine Ansprache.
Auch Jungknecht Timo hielt eine Ansprache.
 
 
 

Mit ihrem Kronenfest pflegen die Siebenbürger Sachsen in Herzogenaurach eine alte Tradition. Schon vor hunderten von Jahren markierte es den Beginn der schweren Feldarbeit, war also eine Art Vor-Erntedankfest.

Mit dem Erklimmen des Kronenbaumes neigte sich ein Tag des Zusammenkommens und gemeinsamen Feierns langsam dem Ende entgegen. Begonnen hatte das Kronenfest, zu dem die Siebenbürger Volkstanzgruppe Herzogenaurach bereits zum 14. Mal in die Weihersbach-Anlagen eingeladen hatte, mit einer Andacht auf dem Festplatz und dem Einzug der Trachtengruppen.

Dazu gehörten neben dem Veranstalter, der Siebenbürger Volkstanzgruppe, auch deren Nachwuchs, der heuer sein zehnjähriges Bestehen feiern kann. Außerdem waren die Kindertanzgruppe Nürnberg, die fränkische Volkstanzgruppe im Gebirgsverein Loisachthaler, die Trachtentanzgruppe Nadesch und die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Crailsheim gekommen. Musikalisch wurde der Tag von der Siebenbürgischen Blaskapelle Nürnberg unter Leitung von Michael Bielz begleitet.

Wie der Vorsitzende der Siebenbürgischen Volkstanzgruppe Herzogenaurach, Gerhard Berner, in seinen Grußworten sagte, wurde das Kronenfest bereits 1730 erwähnt. Es war das letzte Fest bei den Siebenbürger Sachsen vor der schweren Feldarbeit. Es war ein Fest des Dankes und der Freude, eben ein Vor-Erntedankfest.
Die Siebenbürger pflegen so nicht nur ihr Brauchtum und bringen es der Bevölkerung näher, sondern zeigen dadurch auch die Verbundenheit zu ihrer alten Heimat, lobten die Grußredner, Bürgermeister German Hacker und Landrat Eberhard Irlinger (beide SPD).

Zum dritten Mal gab es in diesem Jahr auch eine Kinderkrone. Vor ihr hielt der zwölfjährige Jungknecht Timo Schneider seine Ansprache. Anstrengen musste sich hingegen der 21-jährige Altknecht Martin Klein, der vor seiner Ansprache erst einmal die Krone erklimmen musste. Nach der Ansprache aus der Krone gab es jede Menge Süßigkeiten in Form von Bonbons für die kleinen Besucher.

Nach dem Herabsteigen aus der Krone tanzten die beiden Knechte zusammen mit ihrer Magd - bei Timo war es die zwölfjährige Isabell Thiess und bei Martin die 18-jährige Miriam Martini -, gemeinsam einen Walzer. Anschließend zogen die Volkstanzgruppen, angeführt von den beiden Knechten mit ihren Mägden, aufs Podium, um hier noch einige Darbietungen ihres Könnens zu zeigen.