Krankenhaus St. Anna: Umbau soll Hygiene verbessern

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Das Krankenhaus St. Anna in Höchstadt ist bald eine Baustelle. Geplant ist eine umfassende Neuorganisation der Stationen. Foto: Christian Bauriedel
Das Krankenhaus St. Anna in Höchstadt ist bald eine Baustelle. Geplant ist eine umfassende Neuorganisation der Stationen. Foto: Christian Bauriedel

Dem Kreiskrankenhaus St. Anna in Höchstadt steht eine Großbaustelle bevor. Neben Intensivstation und Aufnahme sollen von der Teilsanierung und der Neuorganisation auch die Sterilräume profitieren.

Als "Bäumchen wechsel dich" könnte man die Pläne beschreiben, die dem Krankenhaus St. Anna in Höchstadt bevorstehen. "Strukturverbesserung" ist das Schlüsselwort der Baumaßnahmen, mit denen sich der Krankenhausausschuss des Kreistages am Dienstag beschäftigte.

Mit Anbauten und einer geschickteren Verteilung der Stationen wolle man das Krankenhaus an moderne Ansprüche anpassen, sagt Ingenieur Hans-Jörg Papke. Er und der Architekt Ralf-Dieter Böhme vom Architektenbüro Krampe und Schmidt mit Sitz in Bochum und Niederlassung in Nürnberg sind mit dem Umbau betraut.

In einem Vortrag haben sie die Kreisräte auf den neusten Stand gebracht, was die Aufgaben in St. Anna angeht: Flächendefizite beheben, Neuorganisation der Aufnahme, Räume für die Endoskopie und eine abgeschlossene Intensivstation schaffen, Teilsanierung der Allgemeinpflege, Umbau der Sterilgutversorgung. Gerade Letzteres sei ein drängendes Problem, sagt Papke. Deshalb werde die ganze Sterilisation umgebaut, also die Räumlichkeiten erneuert in denen medizinisches Gerät gereinigt und desinfiziert wird.

Hygienerichtlinien Genüge tun

"Es geht nicht darum, dass wir bisher unhygienisch waren", sagt Albert Prickarz, Verwaltungsleiter von St. Anna. Es müsse lediglich den neuen Hygienerichtlinien Genüge getan werden. Dabei gehe es vor allem darum, dass eine gewisse Fläche für den Sterilisationsbereich vorgeschrieben ist, die das Kreiskrankenhaus nicht erfülle. "Natürlich haben die Mitarbeiter sauber gearbeitet. Es war bisher nur zu eng", sagt Prickarz. Auch die Schleuse zum sterilen Bereich sei nicht mehr "verordnungskonform".

Die sogenannten Abklatschwerte, also die Proben, die gesetzlich vorgeschrieben von Oberflächen genommen und auf Keime geprüft werden, seien alle im grünen Bereich. "Die Werte sind okay. Es geht rein um das Rechtliche", sagt Prickarz. Neben der "hygienischen Optimierung", wie es in der Vorlage für die Kreisräte heißt, gibt es aber noch weitere Baustellen.

Intensivstation wird ebenerdig

Zum Beispiel soll die Zentralaufnahme neu eingerichtet werden. "In der Aufnahme fällt die Entscheidung, in welche Station ein Patient gebracht wird", sagt Prickarz. Vorgesehen sei ein Aufnahmezimmer, in dem die Patienten unter chefärztlicher Beobachtung je nach ihren Symptomen weiter verwiesen werden.

Weiterhin sehen die Pläne vor, die Intensivstation vom ersten Stock in das Erdgeschoss zu verlegen, um dann näher an den Untersuchungsräumen zu sein.

"Momentan ist die Verwaltung nahe am Eingang. Da muss was Medizinisches hin", sagt Prickarz. Alle "patientenfernen Bereiche" würden daher in den vierten Stock verlagert. "Klare Vorgabe ist: Das Krankenhaus muss während der Bauarbeiten funktionieren", sagt Ingenieur Papke.

Er schätzt die Bauzeit auf zweieinhalb Jahre. Baubeginn ist nach jetzigem Stand März 2016. Die Baustelleneinrichtung komme in den Innenhof und an die westliche Gebäudeseite. Es könne sein, dass vorübergehend der Zugang auf die Nordseite verlegt werden muss, sagt Papke.

Freistaat zahlt den Löwenanteil

Die Teilsanierung des Krankenhauses wird momentan mit rund 19 Millionen Euro beziffert. Rund 16 Millionen Euro können vom Bayerischen Freistaat bezahlt werden. Der Eigenanteil des Landkreises für sein Krankenhaus liegt demnach bei etwas mehr als 3 Millionen Euro.