Kleinere Wohnungen in Höchstadt im Trend

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Baulücken in Höchstadt werden geschlossen, wie hier am Polizeikreisel. Foto: Andreas Dorsch
Baulücken in Höchstadt werden geschlossen, wie hier am Polizeikreisel. Foto: Andreas Dorsch
In der Görlitzer Straße in Höchstadt entstehen zwei Sechsfamilienhäuser. Foto: Andreas Dorsch
In der Görlitzer Straße in Höchstadt entstehen zwei Sechsfamilienhäuser. Foto: Andreas Dorsch
 
In der Görlitzer Straße in Höchstadt entstehen zwei Sechsfamilienhäuser. Foto: Andreas Dorsch
In der Görlitzer Straße in Höchstadt entstehen zwei Sechsfamilienhäuser. Foto: Andreas Dorsch
 

Immer mehr ältere Höchstadter geben ihre Häuser mit großen Gärten auf und suchen sich Eigentumswohnungen. Der Wohnungsmarkt in der Stadt reagiert darauf.

Vor Jahren prägten sie auch die Höchstadter Neubaugebiete: Grundstücke um die 1000 Quadratmeter mit repräsentativen Häusern, die von Familien mit mehr oder weniger Kindern bewohnt wurden. Heute gehen diese Kinder längst eigene Wege. Die Häuslebauer von damals sind älter und die Anwesen mit den großen Gärten vielen inzwischen zur Last geworden.

Immer mehr dieser Höchstadter entschließen sich daher, in eine kleinere Eigentumswohnung umzusiedeln und ihre großen Grundstücke zu verkaufen. "In den vergangenen drei bis vier Jahren ist die Nachfrage nach Wohneigentum in Höchstadt deutlich gestiegen", stellt Stefan Schwab fest, Leiter des Immobilien-Service bei der VR-Bank Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach.
"Gerade ältere Leute, die in den 70er Jahren gebaut haben, wollen raus aus ihren großen Gärten und Häusern und sich verkleinern."

Kapitalanleger steigen ein

Aber nicht nur dieser Aspekt hat die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Höchstadt sprunghaft ansteigen lassen. Als zweite Zielgruppe für die Wohnungen sieht Immobilienexperte Schwab Kapitalanleger, die vermieten wollen. Darüber hinaus gibt es noch die jüngeren Menschen, die in Wohneigentum einsteigen möchten.

Höchstadt scheint für viele attraktiv zu sein. Der VR-Bank-Abteilungsleiter registriert "nach einigen Jahren mit einem ausgeglichenen Markt wieder eine gute Nachfrage nach Wohnungen und auch Häusern in Höchstadt".
Das haben auch private Investoren schon erkannt und so sprießen derzeit einige Mehrfamilienhäuser aus dem städtischen Boden. Ein Projekt entsteht an der Ecke Ina-/Görlitzer Straße in Höchstadt-Süd. Hier wollte der selbstständige IT-Berater Oliver Killi aus Hemhofen etwas für seine Rente tun und Mietswohnungen bauen. Auf den Rat der Bank baut er jetzt auf dem ehemaligen unbefestigten Schaeffler-Parkplatz zwei Sechsfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen.

2600 Euro pro Quadratmeter

Vier der sechs 70 bis 100 Quadratmeter großen Wohnungen im ersten Haus sind bereits verkauft, obwohl erst der Keller steht. Für die nach Killis Angaben behindertengerechten, qualitativ hochwertigen Wohnungen müssen Käufer im Durchschnitt 2600 Euro pro Quadratmeter ausgeben.

Das Grundstück hat der Hemhofener Geschäftsmann von der Stadt Höchstadt angeboten bekommen, die es wiederum von der Firma Schaeffler eingetauscht hat. "Wir waren froh, für dieses Grundstück einen Käufer gefunden zu haben", sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Ihm geht es darum, innerstädtische Baulücken zu schließen - wie es auch vom Staat gefordert wird - und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wenn ihm der freie Markt das abnimmt, freut es den Bürgermeister. Dieser spielt auch mit dem Gedanken, eine städtische Wohnbaugenossenschaft zu etablieren.

Wohnraum schaffen will auch der Höchstadter Geschäftsmann Holger Weirowski. Er baut gerade im Polizeikreisel eine barrierefreie Wohnanlage mit elf Eigentumswohnungen und einer Arztpraxis. Rund 2300 Euro kostet der Quadratmeter. "Acht der zwölf Einheiten sind bereits verkauft", verriet er inFranken.de.