Schüler des Gymnasiums Höchstadt sammeln mit einer Benefiz-Veranstaltung Geld für ein Kinderhaus in Namibia.
Das P(rojekt)-Seminar "Hilfe für Afrika" des Gymnasiums Höchstadt sammelt schon im zweiten Jahr Spenden für ein Kinderhausprojekt des Mathematiklehrers Roland Grebner in Namibia. Jetzt laden die Schüler zur Veranstaltung "Blues für Afrika", einem bluesig-informativen Abend mit Klaus Brandl, am Donnerstag, 12. November, in die Fortuna Kulturfabrik ein. Der unvergleichliche Nürnberger Bluesbarde Klaus Brandl spielt mit seiner Band gefühlvollen, in die Tiefe der Seele gehenden, leicht melancholischen Blues.
Das letzte große Projekt der Gruppe war der Spendenlauf am 23. Juni dieses Jahres. "Das war zwar die Aktion mit dem bisher größten Erlös, aber auch die arbeitsintensivste Aktion", erklärt Erik Ranger, der Sprecher der Schülergruppe aus der Q12.
Der Erlös des Blues-Abends und aller vorherigen Aktionen kommt dem sozialen Kinderhausprojekt von Grebner in Namibia zugute, wo er sechs Jahre lang als Lehrer tätig war. Das Geld fließt also in weiterem Sinne in aktive Flüchtlingshilfe, nämlich die Hilfe vor Ort.
Wie die Schüler auf Klaus Brandl kommen, ist einfach: "Den hat uns unser Lehrer Wolfgang Braunschmidt vorgeschlagen", meint Erik. "Er kennt ihn und konnte ihn von der Qualität des Projektes überzeugen, so dass er ohne Gage spielt", fügt er an.
Sechs Jahre in Namibia
Lehrer Roland Grebner ist für die Schüler ein beeindruckendes Vorbild. Von 1997 bis 2003 lebte er mit seiner Familie in Namibia und unterrichtete dort an der Deutschen Schule. "Ich habe nicht nur das Land genossen, sondern auch die große Armut und die Gegensätze gesehen", erzählt Grebner. Daraus ist sein Engagement entstanden.
Er hat bei den besonders Benachteiligten angefangen und bereits in seiner Namibia-Zeit begonnen, Spenden über Deutschland zu akquirieren.
So organisierten schon damals die SMV und Grebners Kollege Wolfgang Braunschmidt am Höchstadter Gymnasium einen "Lebens-Lauf", bei dem die teilnehmenden Schüler mit einem DM-Betrag pro gelaufenem Kilometer gesponsert wurden. Ein Großteil der "eingelaufenen" Spenden ist damals für den Bau eines Zentrums für Behinderte und Waisen, das "Roland-Grebner-Centre", genutzt worden.
Ein weiteres Hilfsunternehmen Grebners war die "Charity-Tour" mit dem Fahrrad im Sommer 2014. Für jeden der über 3200 gefahrenen Kilometer spendeten Unterstützer einen festen Betrag, und die Gelder kamen wieder dem Waisenhaus und anderen Einrichtungen zugute.
Das Sparguthaben der Schüler auf einem extra dafür angelegten Sparbuch ist inzwischen gut gewachsen, gefüttert aus den Erlösen eines Basars und
dem Spendenlauf. Am Konzertabend - das Plakat hat das Team übrigens auch selbst entworfen - wollen die eifrigen jungen Leute dieses Sparbuch symbolisch an Grebner übergeben. Natürlich kommt noch der Reinerlös des Abends dazu.
In den Pausen berichten Roland Grebner und seine Tochter Helena, die erst vor kurzem im Rahmen von Forschungsarbeiten für ihre Masterarbeit in einem Township in Namibia tätig war, von der Lebenssituation in diesen Armenvierteln. Beide sind sozusagen "Zeitzeugen", die regelmäßig vor Ort sind. Mit eindrucksvollen Bildern werden ihre Erfahrungsberichte veranschaulicht.