Für Umbau und Erweiterung der Höchstadter Kläranlage muss die Stadt rund sieben Millionen Euro umlegen. Etwa ein Drittel der Kosten soll über einmalige Beiträge, der Rest über höhere Abwassergebühren aufgebracht werden.
Mit modernster Technik wird schon bald das Abwasser aus Höchstadt und den angeschlossenen Gemeinden gereinigt. Um das zu erreichen, hat sich das Gelände der Kläranlage am Medbacher Weg bereits vor Monaten in eine Großbaustelle verwandelt. Über neun Millionen Euro werden hier verbaut.
Geld, das am Ende die Bürger aufbringen müssen, deren Abwasser in der Anlage geklärt wird. Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) macht kein Hehl daraus, dass der Bürger am Ende alles zahlt. Schließlich muss die Abwasserentsorgung kostendeckend sein.
Frohe Kunde kommt da vom planenden Ingenieurbüro Miller aus Nürnberg. Nachdem 88 Prozent der Gewerke ausgeschrieben sind, haben die Planer ihre Kostenprognose nach unten korrigiert. Statt der ursprünglich angesetzten 9,6 sollen Umbau und Erweiterung nur noch 9,2 Millionen Euro verschlingen.
Zuschüsse von staatlicher Seite gibt es für derartige Investitionen aber schon länger keine mehr, sagt Bürgermeister Brehm. Trotzdem müssen jetzt nicht alle neun Millionen umgelegt werden. Von den an die Höchstadter Kläranlage angeschlossenen Gemeinden wird etwa eine Million Baukostenzuschuss kassiert. Darüber hinaus hat die Stadt bereits 1,2 Millionen Euro an Rücklagen für die Kläranlage gebildet. Bleibt ein ungedeckter Bedarf von knapp über sieben Millionen Euro.
Um dieses Geld einzutreiben, hat die Stadt zwei Möglichkeiten: einmalige "Verbesserungsbeiträge" von den Grundstückseigentümern oder Erhöhung der Abwassergebühren.
Bürgermeister und Stadtverwaltung setzen dabei auf eine Mischform nach dem Kostenverursacherprinzip.
Dem Stadtrat wird vorgeschlagen, ein Drittel über Beiträge einzukassieren und den größeren Anteil über höhere Abwassergebühren. Insgesamt soll die Umlegung der Kosten für die Bürger "sehr verträglich" gestaltet werden, kündigt der Bürgermeister an.
Noch haben die Höchstadter Zeit, ehe sie zur Kasse gebeten werden. "Vor Mitte nächsten Jahres gehen keine Bescheide raus", sagt Gerald Brehm. Noch basieren auch die Berechnungen auf grob geschätzten Werten. Erst im Frühjahr nächsten Jahres soll es konkrete Zahlen geben.
Würden die gesamten Kosten über einmalige Beiträge abgerechnet, müssten Hausbesitzer in etwa mit den in der angehängten Grafik stehenden Summen rechnen. Würde alles auf die laufenden Gebühren geschlagen, hätte eine Familie bei einer Abwassermenge von 130 Kubikmetern mit 34 Euro Mehrbelastung im Jahr zu rechnen.
Ein Kubikmeter Abwasser würde statt 1,84 künftig 2,10 Euro kosten. Umgelegt wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit nach einer Mischform.
Mitte nächsten Jahres sollen die neuen Bauwerke ihren Betrieb aufnehmen. Das ist einmal das Rechengebäude mit mechanischer Reinigung und Sandfang, was bisher noch in der alten Kläranlage erledigt wurde. Ein Faulbehälter, das Maschinenhaus und ein Gasspeicher gehen ebenfalls in Betrieb. Mit dem Gas wird übrigens Strom erzeugt, der 75 Prozent des eigenen Verbrauchs decken soll.