Das neue Kinderhaus im Herzogenauracher Stadtteil Herzo Base bekam den kirchlichen Segen. Pfarrer Hetzel sagte: Das Geld ist moralisch sinnvoll angelegt. Namensgeber ist der Heilige Franziskus.
Die Kinder standen im Mittelpunkt bei der Einweihung des Kinderhauses auf der Herzo Base, das den Namen Franziskus trägt. Das Haus hat die Nummer 1 an der Fürther Straße.
"Vom Anfang bis zum Ende hält Gott seine Hände über dir", sangen die Kinder mit ihren Erzieherinnen zu Beginn der Feier. Mit der Feststellung "Kinder sind im Haus das Wichtigste auch für die Gesellschaft. Im neuen Kinderhaus können sie sich entwickeln und entfalten", erinnerte Pfarrer Helmut Hetzel an die Bedürfnisse der neuen "Bewohner". Sein Dank für Geduld und Verständnis während der Bauzeit ging an die unmittelbaren Anwohner des Gebäudes.
Ein Modellstandort Hetzel bezeichnete Herzogenaurach als Modellstandort für den Zusammenschluss von Kindergärten, die zentral im Pfarrhaus von Gaby Klaus verwaltet werden, um so die Geistlichen zu entlasten. Er würdigte die Arbeit aller am Bau beteiligten, darunter Architekt Erich Popp und Statiker Clemens Welker und meinte: "Ich hoffe, dass das Haus hält. Er hat keinen Helm auf, das ist ein gutes Zeichen." Stellvertretend für das Personal begrüßte er Claudia Seeberger.
Sein Dank ging an die Kirchenverwaltung mit Kirchenpfleger Dieter Lohmaier und den Pfarrgemeinderat. Denn die Betriebsträgerschaft des Kinderhauses hat die Pfarrei übernommen. Hetzel würdigte die einmalige Kooperation der Stadtpfarrei mit der Stadt Herzogenaurach. Das Geld sei gut und moralisch sinnvoll angelegt. Dabei habe es keine Teuerung in dem Ausmaß gegeben, wie bei anderen Vorhaben.
Wert auf Schöpfung und Umwelt Stadtpfarrer Helmut Hetzel erläuterte auch, wie es zum Namen für das Kinderhaus kam. Denn es gelte, nach außen Identität zu zeigen und einen Heiligen als Vorbild zu präsentierten. Der heilige Franziskus habe Wert auf die Schöpfung gelegt und die Umwelt geachtet. Außerdem habe er sich nach seiner Bekehrung für die Menschen engagiert. "Dass unser Papst zufällig so heißt, ist kein Hinderungsgrund".Die Kinder führten Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus auf, bevor Stadtpfarrer Hetzel die Kreuze und das Gebäude segnete.
Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker würdigte besonders, dass der Zeitplan beim Bau und beim Umzug von Haundorf in das neue Gebäude reibungslos funktioniert hat. "Ein Baustein mehr, dass der Rechtsanspruch erfüllt werden kann."
Der Kindergarten sei auch in Hinsicht auf das sich entwickelnde zweite und dritte Baugebiet der Herzo Base konzipiert worden."Die Trennung zwischen Kirche und Staat sehen wir in Herzogenaurach etwas entspannter, was zu guten Ergebnissen führt", meinte er außerdem. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung hatten die Besucher die Möglichkeit, das neue Gebäude zu inspizieren.
Franziskus von Assisi ist neben der Gottesmutter Maria vermutlich der am häufigsten in der neuzeitlichen Kunst dargestellte Heilige. Geboren wurde er im Jahr 1181.
Das Kinderhaus Gesamtfläche 950 Quadratmeter, eine Erweiterung ist aber bereits vorgesehen, dadurch ist eine fünfte Gruppe leicht zu installieren.
Energie Das Gebäude hat durch seine Dämmung einen Passivhausstandard, die Fußbodenheizung wird über einen Fernwärmeanschluss versorgt.
Kinder Im Kinderhaus befinden sich zwei Kindergartengruppen mit je 25 Kindern und zwei Krippengruppen mit jeweils 13 Kindern. Die Leitung hat Claudia Seeberger.
Früher Die Kindertagesstätte St. Marien in Haundorf hat ihren Betrieb zum 31. August 2013 eingestellt. Das Personal wurde in das Kinderhaus St. Franziskus in Gänze übernommen. Einige Neueinstellungen kamen hinzu.
Personal Aktuell sind im Kindergarten sechs Mitarbeiterinnen, darunter eine Auszubildende, in der Krippe sechs Mitarbeiterinnen, darunter zwei Auszubildende.
Kosten Die ursprünglich anvisierten Baukosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro wurden wegen der Hochkonjunktur am Bau um rund zehn Prozent überstiegen und betragen nun 2,75 Millionen Euro.
Der Heilige Franziskus Franziskus von Assisi ist neben der Gottesmutter Maria vermutlich der am häufigsten in der neuzeitlichen Kunst dargestellte Heilige.
Geboren wurde er im Sommer oder Herbst des Jahres 1181 als Sohn des Tuchhändlers Pietro di Bernardone in Assisi. Getauft wurde er auf den Namen Johannes des Täufers, erhielt aber von seinem Vater, der von einer Handelsreise aus Frankreich zurückgekehrt war, den zusätzlichen Namen Franziskus, der zum Rufnamen avancierte. Er sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten und das Geschäft übernehmen.
In seiner Jugend zeichnete er sich aber eher durch verschwenderische Freigiebigkeit sowie Extravaganz in Kleidung und Gehabe aus. Während einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Assisi und Perugia geriet er 1202 in Gefangenschaft. Nach seiner Freilassung brach er im päpstlichen Heer 1204/1205 nach Apulien auf, um die Ritterwürde zu erlangen.
Allmählich löste sich Franziskus stufenweise von den Jugendfreunden und suchte ab 1205 seinen Weg. Er zog sich in eine abgeschiedene Grotte zum Gebet zurück. Nach einer Vision begann er die kleine Kirche S. Damiano zu restaurieren. Schon bald sammelten sich um Franziskus eine Schar jüngerer Leute aus Assisi und die Zahl der ihm folgenden Bettelbrüder stieg unaufhaltsam an. Da er dazu Geld seines Vaters verwendete, beschwor er einen heftigen Konflikt herauf, in dessen Verlauf er zum Mittel der freiwilligen Selbstenterbung schritt, um sich von sämtlichen weltlichen Gütern zu lösen.
In Eremitentracht gehüllt erneuerte Franziskus in den Jahren von 1206-1208 die Kapellen von S. Damiano, S. Pietro della Spina und S. Maria degli Angeli (Portiunkula), bis das im marianischen Heiligtum vernommene Aussendungsevangelium, wohl am 24. Februar 1208, die endgültige Klärung seiner evangelisch-apostolischen Berufung brachte.
Für die auf 12 angewachsene Brüdergemeinschaft verfasste Franziskus mit Hilfe von Evangelienstellen und persönlichen Zufügungen eine kurze Lebensregel, die er Papst Innozenz III. zur Approbation unterbreitete. Durch die Unterstützung des Kardinals Johannes von St. Paul gelang dies. Der Legende nach soll Papst Innozenz III. im Traum Franziskus erschienen sein, wie er die einstürzende Lateranskirche stützte. 1209 empfing Franziskus auf Geheiß von Innozenz III. die Tonsur und zu späterem Zeitpunkt die Diakonatsweihe.
Einige Jahre später folgten bereits 5000 Mönche der franziskanischen Regel, Sendboten missionierten in ganz Europa und Afrika und Franz selbst begleitete 1219 ein Kreuzfahrerheer nach Palästina, wo er mit dem Sultan zusammentraf und lange Glaubensgespräche führte. Zurückgekehrt fand er Mißstände in seinem Orden vor und setzte eine neue Leitung ein.
In Greccio erneuerte Franziskus 1223 in der winterlichen Natur vor einer improvisierten Krippe mit einer auf Heu liegenden Christusfigur mystisch das Geschehen von Bethlehem. Somit wurde die erste Weihnachtskrippe durch ihn erschaffen.
1224 zog sich Franziskus auf den Berg Alverna zurück. Dort fastete er 40 Tage zu Ehren des Erzengels Michael. In einer Ekstase erschien ihm der Gekreuzigte mit sechs Seraphsflügeln, und während er auf dessen Wunden schaute, spürte er einen ungeheueren Schmerz in Brust, Händen und Füßen. Zugleich begannen sich an diesen Stellen Wundmale zu bilden, aus denen Blut floss.
1225, in einer Zeit größter Krankheit und Schmerzen, schrieb er seinen Sonnengesang, in dem er von der Schwester Sonne und dem Bruder Mond sprach.
Franziskus sprach gern mit den Tieren, redete die Vögel mit "Schwester", Hasen und Lämmer mit "Bruder" an.
Bekannt ist auch die Vogelpredigt. Auf einer Reise hielt er an, um den Vögeln in den Bäumen zu predigen. Sogleich flogen die weiter entfernten herbei, um ihn besser hören zu können. Sie harrten unbeweglich aus, bis er ihnen seinen Segen erteilt hatte.
Franziskus, der "Poverello", verstarb am 3. Oktober 1226 und wurde in S. Giorgio, seiner einstigen Pfarrkirche, beigesetzt. Nur rund zwei Jahre später, am 16. Juli 1228, erfolgte seine Kanonisation. Am 25. Mai 1230 konnte er in der neu erbauten Franziskus-Unterkirche beigesetzt werden, da der Zustrom der Pilger immer mehr zunahm.
Franziskus ist der Patron der Blinden, Eingekerkerten, Lahmen und Schiffbrüchigen.