Auch von einem Mix aus Sonne und Regen ließen sich die Aischer am Wochenende ihre Kerwaslaune nicht verderben. Am Sonntag wurde die Tradition gepflegt.
Mit einem lustigen "Bierathlon" stiegen die Aascher Kerwasburschen bereits am Freitagabend in ihr Festwochenende ein. Fünf Fünferteams hatten fünf schwierige Aufgaben zu bewältigen.
Der Bursche, der die folgende Disziplin ausführen durfte, wurde immer auf einer Bierbank zum nächsten Actionpoint getragen, wobei er in dieser Zeit noch eine Halbe schaffen musste. Speedfrühschoppen, Nageln, Maßkrugschieben, an der Schießbude liegend Schießen und Seidlaschnäpseln waren die Aufgaben. Mit der besten Zeit - alles wurde gestoppt - hatte das Team Fichteneich gewonnen. Zum Schluss wurde Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) selbst noch zum liegend Schießen und Seidlaschnäpseln getragen, was natürlich eine große Gaudi war. Beim Schießen hatte er "alle Fünfe" geschafft und auch das Schnäpseln war kein Problem für ihn.
Am Samstagnachmittag folgte wie üblich das Baumaufstellen. Schon am Donnerstagabend war die stattliche Fichte mit einer Höhe von 33 Metern im Schönborn'schen Wald gefällt. Am Samstagfrüh um 10.30 Uhr machten sich etwa 60 Ortsburschen unter musikalischer Begleitung der "Aischtaler Knutschbär'n (Alexander Malter & Stefan Mönius), aber auch mit dem Singen recht deftiger Kerwasliedli auf den Weg nach Aisch. Der Baum wurde von einem Fendt Dieselross gezogen.
Flüssige Wegzehrung
Damit den Ortsburschen die Kräfte nicht verließen, gab es flüssige Wegzehrung. Kurz vor 16 Uhr waren sie am Ziel und dann begann die harte Arbeit. Das 2,20 Meter tiefe Loch wartete bereits auf die schwergewichtige Fichte.
Capo Matthias (Mönius) und Altcapo Zassi (Siegfried Mertin) kümmerten sich eifrig und sachverständig darum, dass der Baum korrekt in die Senkrechte gebracht wurde.
Ob die Regendusche zwischendurch nur eine angenehme Erfrischung oder eher eine Erschwernis war, "waas ma ned gwies". Aber nach genau 100 Minuten stand die Fichte wie eine Eins und trotzte den drohenden Regenwolken. Maskottchen "Frydolein", der Aascher Karpfen, schaute genauso interessiert zu wie Lina, Julia, Maximilian, Sebastian und Noah, die stolz verkündeten, dass sie auch einmal Aascher Kerwasmadli oder -burschen werden wollen. Dafür muss man aber mindestens 16 Jahre alt sein - und das hat noch etwas Zeit.
Am Sonntag traf sich das Kerwasvolk zum traditionellen Betzen-Raustanzen unter der Kerwasfichtn. Stolz marschierten die Paare um den Baum. Die Musik dazu lieferte die Zentbechhofener Blaskapelle.
In der Nacht sollte sich die Aischer Hauptstraße wieder in eine große Partymeile verwandeln. Die heimischen DJs Toptec und Steve Baker planten eine "Mini Loveparade".
Und am Montag haben die Aischer immer noch nicht genug. Die Buden sind offen, für Essen und Trinken ist reichlich gesorgt und das Karussell dreht sich munter im Kreis.