Nach schwieriger Suche hat mit Uwe Brendel die Gemeinde Vestenbergsgreuth einen Pächter für ihren Keller gefunden. Der erfahrene Gastronom hofft auf echtes Biergartenwetter, denn sonst lohnt sich das Geschäft kaum.
Wenn das Wetter mitspielt, läuft das Geschäft. Für Biergartenbetreiber ist das die Bedingung dafür, am Ende der Saison nicht draufzuzahlen. "Man muss sich keine goldene Nase verdienen, sondern einfach davon leben können", sagt Uwe Brendel. Der 44-Jährige ist der neue, alte Pächter auf dem Vestenbergsgreuther Keller. Gerade erst hat er den Vertrag bei der Gemeinde unterschrieben.
Eine Saison hat er im letzten Jahr auf dem Keller bereits gemacht. Spontan ist er eingesprungen, als der damalige Pächter, die Brauerei Rittmayer, einen neuen Wirt gesucht hat. Der Kellerbetreiber Daniel Lottes war überraschend gestorben. Innerhalb von knapp zwei Wochen hat Brendel den Betrieb übernommen. Und hat gleich einen verregneten Sommer erwischt. "Das war ein echtes Mistwetter letztes Jahr.
Im August war es viel zu kalt."
Wie wichtig das Wetter für das Geschäft ist, weiß Brendel als erfahrener Wirt und gelernter Küchenmeister. Schon etliche Gastronomiebetriebe hat er geleitet, so etwa im Stadttheater in Fürth, am Golfplatz in Geiselwind oder in der Neustadter Markgrafenhalle. Seit einiger Zeit betreibt er einen Cateringservice in Taschendorf.
Die Pacht für war zu hoch Er habe sich nicht gleich beworben, als die Gemeinde den Kellerbetrieb neu ausgeschrieben hat. Die Pacht für Wirtschaft und Freizeitanlage zusammen sei einfach zu hoch gewesen. Über 7000 Euro hat er im Monat gezahlt. Dazu wären noch ein paar tausend Euro Steuern gekommen. Gerade in einer nasskalten Saison sei es unmöglich, diese Kosten überhaupt zu decken.
Mit der Gemeinde hat er sich nun geeinigt.
Er macht Ausschank und Küche, die Kommune übernimmt den Betrieb der Freizeitanlage. Somit verringern sich seine Kosten auf knapp die Hälfte. Um Sommerrodelbahn, Snowtubingbahn und Minigolf werden sich in Zukunft Angestellte der Gemeinde auf Minijob-Basis kümmern. "Die Woche über läuft die Sommerrodelbahn. Beide Bahnen werden am Wochenende zusammen offen haben", sagt Bürgermeister Helmut Lottes (CSU/UB).
Gemeinde stellt Saisonkräfte an Etwa zehn Saisonkräfte braucht die Gemeinde. Bald wolle man inserieren, sagt Lottes, der froh ist, dass die zähe Suche nach einem neuen Wirt nun ein Ende hat. Ins Wasser gefallen wäre der Kellerbetrieb nicht. Notfalls hätte die Gemeinde auch die Gastronomie übernommen, so der Bürgermeister. Dafür hätte man allerdings einen Eigenbetrieb gründen müssen.
Ein privater Betrieb könne jedoch viel effizienter arbeiten. Daraus, dass die Gemeinde froh wäre, wenn sie die Anlage verkaufen könnte, macht der Bürgermeister keinen Hehl. Allerdings müsste schon ein "potenter Käufer" kommen, sagt Lottes, der den Stellenwert der Freizeitanlage für seinen Ort kennt. Momentan werde bei der Gutachterstelle des Landratsamtes der Wert des Objektes ermittelt. Wichtig, um einen Verkaufspreis ansetzen zu können.
In dieser Saison wird sich auf dem Keller nicht alles ändern, aber ein paar Neuerungen soll es geben. Brendel will die Bühne frei machen, damit dort wieder Musik gespielt werden kann. Einen zweiten Ausschank will er dann an anderer Stelle platzieren. Und es soll große Schirme geben, die Schatten spenden.
Es wird ein neues Bier geben "An der Karte wird sich nicht all zu viel ändern", sagt Brendel.
Nicht nur die klassische Keller-Brotzeit wird es geben, sondern auch Braten, Schnitzel und andere warme Tagesgerichte. Die größte Veränderung wird wohl ein Wechsel des Bieres sein. Nachdem nach vier Jahren der Vertrag mit der Brauerei Rittmayer ausgelaufen ist, könnten bald Schilder der Brauerei Loscher aus Münchsteinach am Kellerhaus hängen.
Im Moment wirkt die Minigolfanlage noch etwas karg. Die Fensterläden am Ausschank sind geschlossen. "Ich denke mal an Ostern geht's los", sagt Brendel und schaut auf den Platz vor dem Kellerhaus. 400 bis 500 Leute werden hier bald Platz haben. Allerdings nur, so lange die Sonne auch scheint.