Die Weisendorfer Kapelle Schmerler feierte am Wochenende mit zahlreichen Fans ihren runden Geburtstag.
Aus dem Kultur- und Musikleben in Weisendorf und darüber hinaus ist sie nicht wegzudenken - die Schmerler-Musik. Die am Wochenende, jetzt mit dem Namen "Weisendorfer Sound Express, ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Heinrich Süß, mit einem großen Fest im Schulhof der Grundschule feierte.
Schon kurz nach Beginn der Geburtstagsparty wurde es eng im Zelt, denn zahlreiche Fans, Vereinsabordnungen, Musikerkollegen und Stammtische aus der Region pilgerten, teils mit dem Bus nach Weisendorf, um den Geburtstag zu feiern. Eigentlich kein Wunder, denn hundert Jahre Schmerler-Musik haben bei Generationen Spuren hinterlassen und der jetzige Weisendorfer Sound Express ist im gesamten Frankenland und darüber hinaus unterwegs, sorgt für Stimmung und unvergessliche Abende.
Im Zelt wurde auch mit vielen großformatigen Fotos an die Gründung und an frühere Zeiten erinnert und vor allem die älteren Generationen konnten in Erinnerungen schwelgen, denn es gab im Umkreis nahezu keine Kerwa, bei der Schmerler aus Weisendorf nicht auf der Bühne standen. Die Party dauerte am Samstag bis nach Mitternacht und am gestrigen Sonntag ging es mit einem Weißwurstfrühschoppen und zünftiger Blasmusik weiter.
Schon seit der Gründung im Jahr 1919 war der Name mit Gottlieb, Hans, Fritz und Heinrich sowie Ludwig Schmerler weithin bekannt. Seither bereichert die Schmerler-Musik das kulturelle Leben in Weisendorf und der Umgebung, mittlerweile in der vierten Generation. Von der Gründung im Jahr 1919 bis zum Jahr 1945 führte Gottlieb Schmerler den Taktstock, er übergab ihn 1945 an Ludwig Schmerler, der aus der Blaskapelle ein Konzert- und Tanzorchester formte. In vielen Chroniken der Vereine rings um Weisendorf taucht die Kapelle Schmerler auf, denn es gab nahezu keine Veranstaltung oder Kerwa, bei der sie r nicht spielte.
Ab 1968 leiteten Dieter und Frank Schmerler die Kapelle und ab 1993 standen Frank und Peter Schmerler an der Front. In dieser Zeit wurde auch der Name gewechselt und der "Weisendorfer Sound Express" sorgt seitdem für volle Zelte und Säle. So auch bei der Erlanger Bergkirchweih, der Kreuzkerwa in Bayreuth sowie bei den Festen und Kerwas in den benachbarten Landkreisen, der Weisendorfer und Höchstadter Kerwa und vielen anderen mehr, denn auch heute ist der Name Schmerler ein Begriff bei den Festen und Veranstaltungen. Das Repertoire reicht dabei von klassischer fränkischer oder böhmischer Blasmusik über Polkas, Schlager bis hin zu Rock und Top-Hits.
Posaunenchor
Aber neben der bekannten "Schmerler Musik" gibt es auch den Evangelischen Posaunenchor, natürlich auch ein "Schmerler-Gewächs", und nach dessen Gründung im Jahr 1961 leitete der damals erst 15-jährige Dieter, Sohn von Ludwig Schmerler, den Posaunenchor und hatte auch über Jahre in der Kapelle Schmerler das Sagen. Er leitete dann den Posaunenchor sage und schreibe 57 Jahre und übergab als 72-Jähriger den Taktstock an seine Enkelin Katrin, die natürlich Schmerler heißt, wie denn auch sonst.