Johann und Marie Glas feierten Gnadenhochzeit

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Johann und Marie Glas schneiden gemeinsam die Torte zur Gnadenhochzeit an. Foto: Roland Meister
Johann und Marie Glas schneiden gemeinsam die Torte zur Gnadenhochzeit an.  Foto: Roland Meister
70 Jahre ist das Hochzeitsbild alt, aufgenommen während des Zweiten Weltkriegs. Heute genießt das Jubelpaar seine Zweisamkeit. Fotos: R. Meister
70 Jahre ist das Hochzeitsbild alt, aufgenommen während des Zweiten Weltkriegs. Heute genießt das Jubelpaar seine Zweisamkeit.  Fotos: R. Meister
 

Vor 70 Jahren gaben sich Marie und Johann Glas aus Münchaurach das Ja-Wort. Damals gab es wenig zu essen, deshalb schnitt das Jubelpaar jetzt gemeinsam eine Hochzeitstorte an.

Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche Münchaurach begann für Marie und Johann Glas ein Jubiläum, welches nicht sehr viele Ehepaare feiern können. Die beiden sind seit 70 Jahren verheiratet und konnten am Montag das Fest der "Gnadenhochzeit" feiern.

Neben der Tochter - bei ihr wohnt das Jubelpaar im Haus - kamen vier Enkel und fünf Urenkel, stellvertretende Landrätin Karin Knorr sowie Bürgermeister Erwin Schopper, um dem Jubelpaar die besten Wünsche für eine hoffentlich noch lange dauernde Zukunft zu überbringen.

Schriftliche Glückwünsche kamen vom bayerischen Ministerpräsidenten sowie vom Bundespräsidenten. Kennen gelernt haben sich die beiden in den Wirren des Zweiten Weltkrieges, als der gebürtige Österreicher Johann verletzt im Lazarett in Erlangen lag und Marie dort in der Küche tätig war. Aus den ersten Treffen wurde wenig später Liebe.

Im Fronturlaub geheiratet

Einen Fronturlaub nutzten die mittlerweile 90-Jährige und ihr jetzt 93-jähriger Johann, um sich in der Kirche in Frauenaurach das Ja-Wort zu geben. In dieser Zeit war es nicht gerade leicht zu heiraten, wie Marie sagte. Trotz der Kriegszeit wurden bei der Hochzeitsfeier in Frauenaurach alle Gäste satt.

Johann, der als Soldat zu dieser Zeit in Dänemark stationiert war, brachte Butter und Eier mit, Maries Vater schlachtete eine Kuh - natürlich heimlich. Nachdem Johann aus der Gefangenschaft zurückkam, zog das Ehepaar ein Jahr später nach Tennenlohe, wo es 1952 mit dem Bau ihres Eigenheimes begann. Nach dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand, Johann Glas arbeitete beim Straßenbauamt in Nürnberg, zog das Ehepaar nach Münchaurach in das Anwesen ihrer Tochter. Hier lebt es heute noch bei dem Alter entsprechender Gesundheit in der eigenen Wohnung.

"Rücksicht ist das Wichtigste"

Auf die Frage wie man so lange glücklich miteinander leben kann, sagte Marie spontan: "Gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen ist das Wichtigste."

Aus Anlass des 70-jährigen Ehejubiläums wurde eine Hochzeitstorte angeschnitten und im Kreise der Familie, Verwandten und Bekannten wurde das nicht ganz alltägliche Jubiläum ausgiebig gefeiert.