Jetzt freie Fahrt in der Höchstadter Ina-Straße

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Bis vor Kurzem parkten hier rund um die Uhr Autos die Hälfte der Straße zu. Rechts das Gelände der Firma Schaeffler, das schnell zu erreichen war. Foto: Andreas Dorsch
Bis vor Kurzem parkten hier rund um die Uhr Autos die Hälfte der Straße zu. Rechts das Gelände der Firma Schaeffler, das schnell zu erreichen war.  Foto: Andreas Dorsch
Jetzt stehen die Autos der Mitarbeiter auf dem neuen Firmenparkplatz an der Fürther Straße. Foto: ad
Jetzt stehen die Autos der Mitarbeiter auf dem neuen Firmenparkplatz an der Fürther Straße.  Foto: ad
 

Höchstadt lässt Parkverbotsschilder aufstellen und drängt damit die Dauerparker vom Straßenrand auf den neuen Firmenparkplatz an der Fürther Straße. Damit verschwinden die Autos der Schaeffler-Mitarbeiter aus dem Wohngebiet.

Jahrelang sorgten die in der Ina-Straße in Höchstadt-Süd parkenden Autos von Schaeffler-Mitarbeitern für Ärger. Seit wenigen Tagen sind sie verschwunden. Offensichtlich hat am Ende der sanfte Druck der Stadt seinen Teil dazu beigetragen, dass die Ina-Straße jetzt wieder durchgängig zweispurig befahren werden kann.

Eng wurde es immer bei Gegenverkehr, vor allem, weil es kaum Möglichkeiten zum Ausweichen gab. Selbst die Einmündungsbereiche der abzweigenden Straßen waren regelmäßig zugeparkt. Ihre Autos stellten die Beschäftigten aber auch in den benachbarten Wohnstraßen ab.

Um die zahlreichen Autos ihrer Mitarbeiter aus dem Wohngebiet in Höchstadt-Süd herauszubekommen, hat die Firma Schaeffler auf dem ehemaligen Baywa-Gelände an der Fürther Straße einen Großparkplatz für 300 Fahrzeuge angelegt.
Wurde dieser Parkplatz anfangs nur spärlich angenommen, zählt man dort jetzt immer mehr Autos. Der Grund: Die Stadt hat nachgeholfen, indem sie im unteren Bereich der Ina-Straße und in der Oppelner Straße ein Parkverbot erlassen hat. Und nachdem auch schon Strafzettel verteilt worden waren, gaben die Autofahrer nach.

"Wir haben abgewartet, bis der Parkplatz fertig war", sagt dazu Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Jetzt sei es den Mitarbeitern mit gutem Gewissen zuzumuten, dass sie auf dem neuen Parkplatz parken.

Um die parkenden Autos aus dem Wohngebiet herauszubekommen, habe die Firma in einer ersten Stufe den Parkplatz gebaut und die Stadt jetzt in der zweiten Stufe die Parkverbotsschilder angebracht. Bisher habe Schaeffler die Parkmöglichkeiten in der Ina-Straße gebraucht, sagt der Bürgermeister. Den Mitarbeitern sei es schließlich nicht zuzumuten gewesen, "drei Kilometer zu laufen".


Interessen der Anwohner berücksichtigt

Das Parkverbot in der Oppelner Straße habe aber auch zu einer Interessenskollision geführt. Weil Anwohner und deren Besucher natürlich in den Wohnstraßen parken möchten, haben städtische Mitarbeiter Parkverbotszonen auf die Fahrbahn gepinselt.

"Wir hatten in den vergangenen Jahren genug Ärger", sagt der in der Oppelner Straße wohnende Wilhelm Lasch. Für ihn sei die Verbannung der Mitarbeiter-Fahrzeuge längst überfällig. Man könne nicht ein Wohngebiet zu einem Betriebsgelände machen.

Lasch berichtet von zugeparkten Einmündungen und Kreuzungsbereichen, von Schichtarbeitern, die vor seiner Haustür im Winter Motoren laufen lassen und Eis von den Scheiben kratzen.

Wesentlich entspannter blickt Erhard Weichert auf die Verkehrssituation vor seiner Haustür in der Vergangenheit zurück. "Mich hat nur gestört, dass bis in die Kreuzungsbereiche hinein geparkt wurde", sagt der Mann, der an der Ecke Ina-/Oppelner Straße wohnt. Von übermäßigem Lärm habe er "nichts mitbekommen".

Das liege aber wohl daran, dass er einige Jahre in Berlin gelebt hat. Da seien die Verhältnisse noch einmal ganz anders.