Jeremias George vertritt Pfarrer Thomas Ringer während der Urlaubszeit. Im Aischgrund ist Jeremias kein Unbekannter - seit einer großen Spendenaktion.
Pfarrer Jeremias George aus Indien ist seit Ende Juli der Nachfolger von Pfarrer Jaroslaw, der neue Urlaubsvertreter von Pfarrer Thomas Ringer in Adelsdorf. Er stammt aus einem armen Fischerdorf namens Enayam Puthenthurai in der Diözese Kottar, Bundesstaat Tamil Nadu, an der Südspitze Indiens.
Pfarrer Jeremias kommt schon lange nach Deutschland und vertritt die Priester in ihrem Urlaub in Stegaurach, in Pfatter nahe Regensburg aber auch in Gundelsheim.
Über die Eheleute Friedrich und Monika Diller, die sich seit Gründung des Vereins "Zukunft für Menschen in Südindien e.V." vor zehn Jahren um die Not der Menschen in Südindien kümmern, bekam er vor einiger Zeit Kontakt zu Adelsdorf. Damals machte ihm Pfarrer Ringer schon den Vorschlag, falls Pfarrer Jaroslaw einmal nicht mehr kommen würde, könnte er sein Nachfolger werden.
Im Jahr 1950 in Enayam Puthenthurai geboren, besuchte er dort die Grundschule. Später ging er als einziger aus seinem Dorf ins acht Kilometer entfernte Gymnasium. Nach dem Abitur besuchte er drei Jahre das Priesterseminar in Nagercoil und sieben Jahre das Seminar in Madras (heute Chennai).
Am 7. Mai 1978 empfing Pfarrer Jeremias die Priesterweihe und anschließend war er drei Jahre lang in zwei Pfarreien als Kaplan tätig. Im September 1985 begann er in Rom mit dem Studium der Pastoraltheologie und promovierte 1989 mit dem Thema "Die Verantwortung der Kirche gegenüber den Armen". Während seiner Zeit in Rom begann er mit den Urlaubsvertretungen in Deutschland. In Rom studierte er noch Soziologie und wechselte dann zum Masterstudium nach NewYork.
1994 ging es zurück nach Indien und er wurde Finanzmanager in seiner Diözese. Pfarrer Jeremias nimmt das Thema seiner Promotion sehr ernst. "Glaube ohne Tat ist tot!" Er kümmert sich um die Armen seiner Heimat, in der große Not und Elend herrscht. Hier wütete auch Weihnachten 2004 der schreckliche Tsunami.
Bereits im Jahr 1998 hat er das Projekt Kinderpatenschaften initiiert. Eine Schulbildung für alle Kinder hält er für überlebenswichtig. Mit einer Kinderpatenschaft von 10 Euro im Monat wird der Schulbesuch, die Schuluniform, das Lernmaterial, sowie der Unterhalt der Familien finanziert.