Höchstadt will die Attraktivität seiner Innenstadt steigern und die Geschäftsleute mit ins Boot holen. Eine Expertin für Stadtmarketing wird sich dieser Aufgabe annehmen.
Über die Zukunft der Höchstadter Innenstadt wird derzeit viel spekuliert. Wie wirkt sich das geplante Einkaufszentrum am Kieferndorfer Weg auf das Leben im Zentrum der Stadt aus? Die Meinungen gehen auseinander. Überzeugt davon, dass das künftige Aischpark-Center, dem ein Einzugsbereich von 40.000 Einwohnern zugeschrieben wird, auch die Innenstadt beleben kann, sind Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und Sandra Hammer. Sie ist seit 1. Juli fürs Stadtmarketing in Höchstadt zuständig.
Beiden ist es ein Hauptanliegen, die Attraktivität der Innenstadt zu stärken. Die Stadt könne viel machen, meint Bürgermeister Brehm, wenn es aber ums einzelne Geschäft geht, müssten die Impulse von der Geschäftswelt selbst ausgehen. "Abgestimmt wird mit den Füßen", sagt Brehm und fordert die Bürger auf, ihren Teil zur Belebung der Innenstadt beizutragen.
Brehm sieht durchaus "positive Momente". In der Innenstadt sei schon sehr viel geschaffen worden. So sei die Flächensanierung auf der Zielgeraden. Marktplatz und der Bereich in der westlichen Altstadt seien fertig. Der Parkplatz am Vogelseck werde im November fertig und der restliche Teil der Hauptstraße ab Frühjahr 2016 neu gestaltet.
Leerstandsmanagement ist eine Aufgabe, die sich Brehm auch vorgenommen hat. 40 bis 50 Gebäude im Sanierungsbereich Innenstadt haben schon neue Fassaden - häufig mit Förderung der Stadt. Daneben gibt es aber auch einige Objekte, bei denen die Stadt selbst eingreifen müsse, wenn sich auf dem freien Markt kein Partner finde. "Es muss Leben in die leeren Gebäude einziehen", fordert der Bürgermeister. Da sei die Stadt auch mal bereit, von ihren Eigentümern nicht genutzte Gebäude zu kaufen.
Ein solches Objekt ist das kleinere Haus zwischen Stadtturm und dem Hotel Schranne. Hier könnte die Stadt beispielsweise eine Kleiderkammer einrichten, zieht Brehm in Erwägung. Wieder belebt werden soll auch das ehemalige Hotel daneben. In welcher Form, ist noch offen.
Stadtturm-Umfeld im Visier
Überhaupt haben Brehm und Stadtmarketing-Expertin Hammer das Umfeld um den Stadtturm besonders im Visier. So soll das Haus nördlich des Turms erworben und abgerissen werden, was zur Verschönerung des Stadtbilds beitragen wird. Dadurch soll der frühere Stadtgraben in diesem Bereich besser zur Geltung kommen.
Loben möchte Brehm einige sehr aktive Geschäftsleute in der Innenstadt. Aber auch die anderen fordert er auf, sich einzubringen und Vorschläge zu unterbreiten, wie man die Innenstadt attraktiver machen könnte - erst einmal unabhängig von möglichen Kosten.
Vor allem von den Geschäftsleuten wünscht er sich, positiv zu denken und Zuversicht zu verbreiten. Es sei nicht konstruktiv, wenn Leute alles schlecht reden und behaupten, die Stadt habe nichts getan.
Viel Positives und auch eine gewisse Dynamik sieht Sandra Hammer in der Höchstadter Innenstadt. Sie hat bereits eine Reihe von Aktivitäten und Veranstaltungen geplant. Zum Austausch und Dialog sind alle Gewerbetreibenden am Freitag, 24. November, um 19 Uhr in die Fortuna Kulturfabrik geladen. Der Arbeitskreis Stadtmarketing, Tourismus und attraktive Innenstadt trifft sich am 1. Dezember.
Um das touristische Potenzial Höchstadts zu nutzen, werden neue Stadtführer geschult. Bedarf sei vorhanden, ist Sandra Hammer überzeugt und stützt sich auf ihre Erfahrungen bei Karpfenland Aischgrund.