In Höchstadt geht eine heiße Eiszeit zu Ende

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Seit einigen Tagen herrscht Tauwetter im Höchstadter Eisstadion. Foto: Andreas Dorsch
Seit einigen Tagen herrscht Tauwetter im Höchstadter Eisstadion. Foto: Andreas Dorsch

Nach dem schon beschlossenen Umbau der Wärmehalle im Höchstadter Freibad stehen auch im Eisstadion Investitionen an.

Soviel Betrieb wie in den vergangenen Wochen hat das Höchstadter Eisstadion schon seit Jahren nicht mehr erlebt. Publikumsläufe, die Eisgala des ESC und zum Abschluss die Finalspiele um die Bayernliga-Meisterschaft im Eishockey. Mit über 2000 Zuschauern war das Stadion in der entscheidenden Begegnung des Höchstadter EC gegen Lindau proppenvoll. Seit einigen Tagen herrscht wieder Tauwetter im kühlen Oval am Kieferndorfer Weg.

Die Veranstaltungen zeigten einmal mehr die Schwachstellen der inzwischen in die Jahre gekommenen Sportarena. Wer sich im Finale in einer Drittelpause in die Warteschlangen vor den Toilettentüren einreihte, wurde mit einer der Problemzonen des Höchstadter Eisstadions konfrontiert.

"Wir suchen seit Monaten nach einer Lösung für Toiletten um Umkleiden", verrät Bürgermeister Gerald Brehm (JL), der sich das Finale natürlich nicht entgehen ließ. Eine Verbesserung der Situation soll
entweder noch vor der kommenden Eiszeit oder gleich danach erfolgen. Pläne gibt es bereits.

Drei Varianten stehen zur Wahl, wobei die aus Sicht des Planers aufwendigste wohl gleich ausgeschlossen wird. "Das ginge in den siebenstelligen Bereich", sagt Brehm. Dabei würde der gesamte zu Freibad und Eisstadion gehörende Umkleide- und Kabinentrakt erneuert.

Kein Luxus

Weil laut Brehm die Nutzung und nicht eine Luxusausstattung im Vordergrund steht, läuft es auf eine "Einsparvariante" hinaus, die in den nächsten Tagen mit den Vereinen HEC, ESC, der Stadtverwaltung und dem Planer abgestimmt werden soll. Denkbar wäre auch eine Zwischenlösung und stufenweise Umsetzung. Über die ausgearbeiteten Vorschläge soll der Stadtrat dann entscheiden.

"Die Dinge im Eisstadion müssen angegangen werden", sagt der Bürgermeister und meint damit nicht nur den Kabinen- und Sanitärtrakt. Auch das Thema Sonden für die Temperaturmessung im Unterbau der Eisfläche sollen aufgegriffen werden.

Durch den Einzug des HEC ins Finale wurde die Eiszeit heuer schon verlängert. Eine längere Eiszeit birgt aber die Gefahr, dass sich der Permafrost unter dem Beton durch die 1,80 Meter dicke Schotterschicht ins Erdreich ausdehnt und dann die Eisfläche sprengt. Durch Sonden, die beim Neubau in unterschiedlichen Tiefen mit eingebaut waren und jahrelang funktionierten, konnten die Temperaturen immer im Auge behalten werden. Doch diese Fühler arbeiten nicht mehr.

Bevor aber die Maßnahmen im Eisstadion angegangen werden, ist jetzt erst einmal der Umbau der Wärmehalle des Freibads an der Reihe. Hier wird der Dusch- und Toilettenbereich vergrößert und auch für Behinderte nutzbar gemacht. "Das ist im Haushalt berücksichtigt, die Ausschreibungen stehen bevor", sagt Brehm dazu.

Das sanierte 50-Meter-Sportbecken glänzt unterdessen mit seiner Edelstahl-Auskleidung. Die wird von den Mitarbeitern wegen ihrer Pflegeleichtigkeit nur gelobt. Sportzentrum-Leiter Hans-Peter Philipp will die neue Freibadsaison am 1. Mai eröffnen.

Die Stadt müsse in ihre Freizeiteinrichtungen investieren, brauche dafür aber auch Einnahmen, mahnt Bürgermeister Brehm und setzt auf weiteres Wachstum der Stadt.