Wie abhängig man von der Technik ist, merkt man erst, wenn sie nicht mehr funktioniert. Von einer Störung am Montag war auch die Stadtverwaltung betroffen.
Einige Verwirrung herrschte am Montag in Höchstadt und Teilen des Landkreises: Hier ging das Telefon nicht, dort gab es kein Kabelfernsehen oder das Internet war tot. Wahlweise alles zusammen.
Betroffen waren aber nicht die ganze Stadt oder ganze Ortschaften sondern oft nur Teile. Beispielsweise ging im Wachenrother Weg in Höchstadt das Telefon, Kabelfernsehen aber nicht. Dafür gab es in der Hauptstraße, der Adam-Bayer-Straße und am Vogelseck kein Freizeichen in der Leitung. Auch die Bücherstube, der ja die Geschäftsstelle des Fränkischen Tags angeschlossen ist, war betroffen, nicht jedoch die Redaktion im selben Haus.
Problem für Einwohnermeldeamt
Auch die Stadtverwaltung war zwar telefonisch erreichbar, das Internet ging aber nicht. "Das ist vor allem für das Einwohnermeldeamt problematisch", erklärte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) auf Nachfrage. Dort sei man vor allem auf das Netz angewiesen. Was ging, wurde über Telefon abgewickelt. "Einen Tag kann man so schon mal überbrücken. Es gibt genug zu tun, so dass kein Mitarbeiter arbeitslos ist", meinte Brehm schmunzelnd. Sollte so eine Störung länger dauern, wäre das aber durchaus problematisch.
"Alte Methoden" im Krankenhaus
Im Kreiskrankenhaus St. Anna behalf man sich mit "alten Methoden", wie der kaufmännische Leiter Albert Prickarz mitteilte. "Über die Leitstelle sind wir mit Telefon und Fax verbunden. Das ist etwas umständlich und erfordert Mehrarbeit. Aber es funktioniert." Das Intranet im Haus war nicht betroffen, nur die Leitung nach draußen war blockiert. Auch er meinte, es sei unangenehm, aber kein größeres Problem, wenn sich der Zustand nicht länger hinziehe.
Defektes Kabel war schuld
Auf Nachfrage bei der Telekom war zu hören, dass die Störung aus einem defekten Kabel resultiert und der technische Service "mit Hochdruck an der Behebung" arbeite. "Das Kabel wurde durch einen Lichtbogen eines defekten Stromkabels beschädigt", erklärt Susanne Bruns von der Pressestelle. Es waren Tiefbauarbeiten erforderlich, um das Kabel freizulegen. Wo genau diese durchgeführt wurden, war jedoch nicht zu erfahren.
Anzahl und Lage der betroffenen Anschlüsse konnte Volker Petendorf von Vodafone nennen: Etwa 2300 Kunden im Bereich Höchstadt, Adelsdorf und Heroldsbach konnten seit der Nacht zum Montag kein Internet nutzen und auch nicht im Festnetz via Kabelglasfasernetz telefonieren. "Ursache ist ein Glasfaserschaden auf unserer Zufuhr-Trasse zur lokalen Betriebsstelle in Höchstadt." Dadurch sind all die Stellen, die über diesen Kabelstrang versorgt werden, vom Breitbandnetz abgeschnitten.
Am Vormittag war die Schadstelle lokalisiert, ein zerstörtes Stromkabel war am frühen Nachmittag repariert. Nach der Instandsetzung der Leerrohre wurde gegen 15.30 Uhr ein neues Kabel eingezogen. Am Abend standen die finalen Spleißarbeiten an, das heißt, die Glasfasern wurden fachmännisch verbunden.