Die Wohnberater des Landkreises lernten Möglichkeiten kennen, wie Hilfsbedürftige Stufen überwinden können.
Für hilfsbedürftige Senioren oder Gehbehinderte muss eine Treppe nicht die Grenze der Mobilität bedeuten. Davon konnten sich die ehrenamtlichen Wohnberater des Landkreises Erlangen-Höchstadt bei einem Besuch in der Firma Frankenlifte in Weisendorf überzeugen.
Christoph Wegmann, der das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Ruth, Tochter Martina und zwei Monteuren betreibt, ist selbst einer der Wohnberater.
Als einfachstes Gerät stellt er das
Treppensteiggerät vor, das rund 5000 Euro kostet. Für die Anwendung ist allerdings eine Hilfsperson notwendig. Susanne Büttner, Wohnberaterin in Buckenhof, Uttenreuth und Spardorf, macht die Probe und nimmt im Sitz Platz. "Ein bisschen gewöhnungsbedürftig", kommentiert sie den Weg über die Stufen.
Komfortabler ist der
Sitzlift. Für die gerade Treppe läuft er auf einer Schiene, die seitlich an den Stufen angebracht ist. Wenn man ein Stockwerk damit überwinden will, liegen die Investitionskosten bei rund 3500 Euro. Teuerer kommt ein
Sitzlift für Treppen mit Kurven, rund 10 000 Euro für eine Etage. Die Führungsschiene kann dabei an beiden Seiten der Treppe angebracht werden. Es ist möglich, den Sitz des Liftes im rechten Winkel neben der Treppe zu parken oder sogar um 180 Grad hinter der Treppe, so dass er kaum Platz wegnimmt. Der Abstand zwischen Führungsschiene und Wand beträgt 20 Zentimeter.
"Alle modernen Treppenlifte fahren mit Batterie", sagt Wegmann, bevor er zu den Rollstuhl-Lösungen kommt. Relativ aufwendig zu installieren ist das
Hängeliftsystem: Die Führungsschienen sind an der Decke angebracht, der Rollstuhl wird mit Gurten befestigt. Die Kosten liegen bei rund 20 000 Euro.
Der
Plattformlift, der sowohl im Innen- als auch im Außenbereich montiert werden kann, kostet rund 12 000 Euro, sofern die Treppe gerade ist.
Grundsätzlich können Lifte auch gebraucht gekauft oder gemietet werden, erklärt der Weisendorfer Unternehmer. Als Hilfen denkbar sind weiterhin
Kleinhebebühnen, die mit einem Fahrkorb ausgestattet sind, und
Senkrechtaufzüge. Wartungspflicht sei im Privatbereich nicht vorgeschrieben, jedoch zu empfehlen.
Landrat Eberhard Irlinger (SPD) hat im Sitzlift Platz genommen. "Bequem", findet er.
Förderung möglich
Wo gibt es Zuschüsse? Beantragt über das Landratsamt gewährt das Land Bayern bis zu 10 000 Euro Förderung. Mit 2557 Euro springt die Pflegeversicherung ein, die KfW-Bank gibt Darlehen zu einem günstigen Zinssatz - sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Christoph Wegmann verweist noch auf Stiftungen und Berufsgenossenschaften. Die Entscheidung, welcher Lift der richtige ist, müsse bei einer Besichtigung vor Ort fallen.
Seniorenbeauftragte Anna Maria Preller koordiniert die Wohnberatung. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 09131/803277.