Die Arbeiten an der neuen Aischbrücke in Höchstadt sind etwas in Verzug geraten, weil Stahlträger nicht rechtzeitig geliefert werden können.
"Es zwickt und zwackt bei allen, die derzeit mit Brückenbau zu tun haben", sagt Karl Betz, Leiter der Abteilung Brückenbau beim Staatlichen Bauamt in Nürnberg. Der bundesweite aktuelle Engpass an Kapazitäten schlägt jetzt auch auf die Brückenbaustelle in Höchstadt durch. Es könnte eng werden mit dem Zeitplan, fürchtet Betz.
Der "Finanzierungshochlauf", den der Bund veranstaltet, hat in Deutschland gleichzeitig viele Brückenbaustellen entstehen lassen, sagt der Experte. Jetzt kommen manche Firmen mit Personal oder Material nicht hinterher. Die Unternehmen sind voll ausgebucht, Facharbeiter am Bau sind immer schwieriger zu bekommen.
Von April bis Dezember ist bei den Firmen alles gut eingetaktet, weiß Karl Betz. Wenn es da bei einem Projekt zu Verzögerungen kommt, wirkt sich das aus.
Betz: "Zaubern kann niemand."
Bei der Aischbrücken-Erneuerung in Höchstadt war in den ersten Monaten alles nach Plan gelaufen. "Doch jetzt sind wir im Zeitplan etwas hinten dran, versuchen aber, die Verzögerung wieder aufzuholen", sagt der Abteilungsleiter Brückenbau des Bauherrn.
Erste Querträger montiert
Vor Ort auf der Baustelle wurden gestern die ersten Querträger auf die Tragkonstruktionsböcke gesetzt. Die Böcke sind um die neuen Pfeiler herum installiert.
"Wir versuchen derzeit, Material herzubringen, um die Unterkonstruktion für die neue Brücke zu bauen", sagt Franz Schmaußer, der die Bauaufsicht für das Projekt hat. Weil sich aber andere Brückenbaustellen verzögern, kann das knappe Material von den beauftragten Subunternehmen nicht termingerecht nach Höchstadt geliefert werden.
Für die Unterkonstruktion werden demnächst auf die Querträger 30 Meter lange und 80 Zentimeter hohe Längsträger montiert. Dann wird auf diesen Trägern eine Holzschalung angebracht, die mit Spannstählen und Bewehrung ausgekleidet und schließlich mit Beton ausgegossen wird. Der Rohbau der Brücke ist dann fertig.
"Es wird eng", gibt Abteilungsleiter Betz offen zu. Ziel sei es aber immer noch, im Winter die neue Brücke für den Verkehr freizugeben. Der im Dezember geplante Fahrplanwechsel bei den öffentlichen Buslinien soll möglich werden. "Natürlich spielt da auch das Wetter eine große Rolle", sagt Karl Betz.