Die 2003 aus Sicherheitsgründen abgebaute Installation von Roland Lindenmann soll bald wieder den Aischgrund in Höchstadt prägen. Die Pläne der Unterstützer stehen.
So umstritten sie anfangs auch waren, die Schar derer, die im Laufe der Zeit Gefallen an den schwarzen und gelben Windfahnen im Aischgrund fanden, wurde immer größer. Sicherheitsgründe kippten das Kunstwerk 2003, ausgerechnet im Jahr des 1000-jährigen Bestehens der Stadt. Die bis zu zehn Meter hohen Fahnen aus Metall wurden abgebaut und eingelagert. Inzwischen sind die Weichen gestellt, um die Windfahnen heuer wieder an ihren alten Platz zu setzen.
Eberhard Ranger ist die treibende Kraft für dieses Projekt. Unterstützt wird er unter anderen von der Landschaftsarchitektin Kathrin Nißlein und von Hermann Proksch. "Wir dürfen die Kunst im öffentlichen Raum nicht vergessen", sagt Ranger und meint damit in erster Line die über die Region Höchstadt verteilten Werke des Ende Januar vor fünf Jahren verstorbenen Künstlers Roland Lindenmann.
Die nach ihm benannte private Initiative arbeitet schon länger auch am Projekt Windfahnen.
Spezielle Lager sind nötig
Man brauche neue Rohre und neue Lager, damit sich die kreisrunden Scheiben wieder nach dem Wind ausrichten können, stellten die Initiatoren fest. Für die Lager habe die Firma Schaeffler eine Spezialkonstruktion entwickelt, berichtet Ranger. Die Firma Wiegel übernimmt die Verzinkung und mit dem Greuther Schmied Thomas Bochtler hat man sich einen weiteren Metall-Experten ins Boot geholt.
Ähnlich wie die großen Windräder waren auch die Windfahnen von Roland Lindenmann einst in den Aischwiesen auf extra angefertigten Betonfundamenten verschraubt worden. Anfangs hat dieses Windspiel einwandfrei funktioniert, doch im Laufe der Zeit sorgten die in Bodennähe eingebauten Lager für Probleme.
Vom Hochwasser immer wieder überflutet, setzte sich Sand und Rost darin ab, die Masten drehten sich nicht mehr und drohten durch die Kraft des Windes umgeworfen zu werden. Die neuen Speziallager sollen jetzt ans obere Ende der Windfahnen-Stangen wandern.
Statik prüfen
Seitens der Stadt gibt es keine Einwände gegen das Vorhaben, sagt Geschäftsleiter Günter Brehm. Bauhofleiter Herbert Sucker möchte erst die Statik prüfen und feststellen, wie es um die Fundamente und Gewindebolzen bestellt ist. Um diese zu schützen, waren sie vor gut zwölf Jahren mit Betonhäubchen abgedeckt worden.
Landschaftsarchitektin Nißlein kann sich noch gut an die Windfahnen im Aischgrund erinnern: "Die passen dort hervorragend hin". Für sie wäre dieses Kunstwerk wieder ein "Highlight im Aischgrund". Auch könnte es Teil einer Kunstachse Aischgrund werden - und ein Blickfang von
den geplanten Fußwegen aus, die von der Fortuna Kulturfabrik über die Aischwiesen in die Innenstadt führen.
Eberhard Ranger rechnet mit Gesamtkosten von 20 000 Euro, um die Windfahnen zu sanieren und wieder an ihren alten Platz zu setzen. Das Geld soll aus Spenden von Privatleuten - über die sich Ranger weiterhin freuen würde - aufgebracht werden.
Er will damit die zahlreichen Kunstwerke ins Gedächtnis rufen, die Lindenmann hinterlassen hat. Dazu zählen unter anderem das Relief im Kommunbrauhaus, das Betonkreuz im Zentrum des Friedhofs, der Wetterhahn an der Grundschule Süd, die "Busenwand" im Gymnasium. Und Lindenmann hat auch ganze Plätze gestaltet, wie die Grünanlage mit dem Wasserspiel "Am Graben".