Werner Schramm vom Höchstadter Verein Förderung der Filmkultur hat den Smartphone-Wahnsinn thematisiert.
Einen Film zum Wachrütteln hat Werner Schramm vom Verein Förderung der Filmkultur e.V. mit Laiendarstellern aus Höchstadt und Umgebung gedreht. Inhalt ist die immer sich weiter verbreitende Smartphone-Sucht, die genauso wie Alkohol, Drogen und Nikotin das Leben zerstören kann. Der empfehlenswerte Film zeigt aber auch, wie man sich von ihr befreit.
Inspiriert zu dem Dreh hatte Werner Schramm die Beobachtung in einer Gaststätte, wo Kids wortlos zusammen saßen und nur mit ihren Handys kommunizierten. "Die Lektüre des Buches von Professor Manfred Spitzer ,Digitale Demenz‘ und einige Fachartikel waren auch noch ausschlaggebend", so Schramm. Freunde aus früheren Filmen, oder solche, die bei einem seiner Filmkurse bei den Barmherzigen Brüdern mitgemacht hatten, waren gerne wieder dabei.
Schramm freute sich auch noch über die Unterstützung eines Regisseurs und Kameramannes, des Grimme-Preisträgers Frieder Wagner aus Köln. Zusammen entwickelte man ein Rahmenskript und auch die Dialoge. Alles wurde selbst gedreht, teilweise auch mit einem zweiten Kameramann Günther Schirl - und natürlich selbst geschnitten!
Die Wahnsinns-Geschichte erzählt von Richard, einem Paradebeispiel für einen Smartphone-Abhängigen. Er wird von Leo unterstützt, der mit Tablets, sogenannten Touchys, und mit Emailadressen handelt und der für seine Sucht sogar seine Ehe aufs Spiel setzt. Freunde versuchen, ihn von seiner Sucht abzubringen und wieder in die Realität zu holen.
Der Weg aus der Abhängigkeit
Die Musikprobe einer Kinder- und Jugendkapelle zeigt, wie positiv sich verbindliches Üben, Pünktlichkeit, Notenlesen und gemeinsames, abgestimmtes Zuhören und sich Einbringen auswirkt. Auch die fachlich fundierte Beratung eines Augenoptikers hilft ihm, den Weg zurück aus der Abhängigkeit zu finden.
Wie wir wissen, bietet das Netz neben auf Fakten basierendem Wissen und interessanten Informationen auch jede Menge Datenmüll. Dies zu unterscheiden ist nicht immer einfach. Eines ist jedoch sicher: Der Mensch als soziales Wesen braucht seine Mitmenschen. Richards Freund Johann zeigt, was wirkliche Freundschaft ist: Im direktem Wechselspiel mit seinen Freunden die Alltagsprobleme anpacken statt nach dem großen Geld zu schielen und sich im Handy zu verlieren.
Auch Leo erkennt schließlich bei den Barmherzigen Brüdern, was Teamgeist und individuelle
Förderung des Einzelnen vermögen. Hier lernt er persönliche Bereicherung und Genugtuung kennen, kann sich einreihen unter die Mitmenschen, statt einsam, isoliert und unglücklich einem fiktiven wirtschaftlichem Erfolg nach zustreben. Nun findet er auch wieder Zugang zu seiner Frau.
Die Dreharbeiten fanden im vergangenen Juli bis September in einem Höchstadter Garten, auf dem Kellerberg und dort in einem Kellerhäuschen, bei den Barmherzigen Brüdern und in einem Café in Erlangen statt.
Die Laiendarsteller sind: Richard Emrich, Johann Schulz, Vera Blumberger, Karl-Heinz Schramm, Willy und Gertrud Bauer, Evelyn und Thomas Berier, Jugendliche des Spielmannszuges der Feuerwehr, Günther Allinger, Detlev Troll und Mitarbeiter der Barmherzige Brüder Gremsdorf, Anna-Maria Lehle, Georg Weisel und Studenten der Uni Erlangen.
"Der tägliche Wahnsinn" ist am Samstag, 23., Samstag, 30. und am Sonntag, 31. Januar , jeweils um 15.30 Uhr im Aischtaler Filmtheater, Koslinger Straße zu sehen.