Höchstadter Kultkneipe Töpfla wird saniert

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Architekt Georg Leyh, Käuferin Mirjam Wellein und Bürgermeister Gerald Brehm (von links) wollen das einst prunkvolle Haus erhalten. Foto: Andreas Dorsch
Architekt Georg Leyh, Käuferin Mirjam Wellein und Bürgermeister Gerald Brehm (von links) wollen das einst prunkvolle Haus erhalten. Foto: Andreas Dorsch
Hochwertig ist die Decke aus massiven Balken. Foto: Andreas Dorsch
Hochwertig ist die Decke aus massiven Balken. Foto: Andreas Dorsch
 

Mirjam Wellein hat das marode Anwesen in der Höchstadter Hauptstraße gekauft und will ihren Lebenstraum verwirklichen. Das Töpfla soll weiterleben.

Aus dem wohl letzten Schandfleck in der Höchstadter Hauptstraße dürfte im kommenden Jahr ein ganz besonderes Schmuckstück werden. Mirjam Wellein aus Bösenbechhofen hat die ehemalige "Gaststätte Petersbeck" - heute besser bekannt als "Töpfla" - gekauft und möchte sich einen Lebenstraum verwirklichen.

"Ich will seit Jahren eine klassische Schankwirtschaft eröffnen", sagt die vielen Höchstadtern auch von ihren Touren als Nachtwächterin bekannte Dame. Zufällig habe sie davon erfahren, dass die Eigentümer dieses denkmalgeschützte Anwesen verkaufen wollen. Bei ihnen bedankt sie sich auch besonders, dass sie unter mehreren Bewerbern den Zuschlag bekommen hat.

Der Name "Töpfla" bleibt

"Ich kaufe ein Überraschungsei", ist sich Wellein ihrer Sache bewusst. An dem im 18.
Jahrhundert erbauten Haus hat der Zahn der Zeit schon kräftig zugebissen. Jetzt will sie es von Grund auf fachgerecht sanieren. Das Erdgeschoss soll auf jeden Fall wieder eine Schankkneipe werden. "Natürlich bleibt der Name Töpfla", versichert Wellein. Einen generationenübergreifenden Treffpunkt will sie schaffen, in dem es nur Kleinigkeiten zu essen gibt. Im Obergeschoss könnte sie sich eine Ferienwohnung vorstellen.

Bei ihrem Entschluss, das Töpfla zu kaufen, hatte sie starke Unterstützer: den befreundeten Architekten Georg Leyh und Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Ihm ist ein "schwerer Stein von Herzen gefallen", wünscht sich die Stadt für dieses Denkmal doch schon seit Jahren eine Sanierung. Es hat sich nur noch niemand ran getraut.

Die jetzigen Pläne sind für den Bürgermeister eine "Punktlandung in der städtebaulichen Entwicklung". Wenn im nächsten Jahr die Arbeiten beginnen, kommt auch noch die Sanierung der Hauptstraße hinzu, macht Bürgermeister Brehm Hoffnung auf eine deutliche Aufwertung des Stadtbildes .

Überraschungen erwartet

Architekt Georg Leyh ist schon gespannt darauf, welche baulichen Schätze sich hinter den Mauern des Hauses verbergen. Weil das Anwesen als Tausend-Gulden-Haus beschrieben ist und es einst ein reiches Wirtshaus gewesen sein soll, rechnet er mit Überraschungen.

In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege wird er die Sanierung angehen. Eine Feststellung des Befunds, ein denkmalgerechtes Aufmaß und historische Untersuchungen sind die ersten Schritte. Im jetzt bevorstehenden Winter soll festgestellt werden, was noch da ist, damit es dann im Frühjahr losgehen kann. Zuschüsse erhofft man sich vom Denkmalschutz, der Städtebauförderung und auch von der Stadt Höchstadt.

Mirjam Wellein plant unterdessen auch schon die Gestaltung des Biergartens, in den die Leute ihre Brotzeit mitbringen können. Für sie soll die Kultkneipe Töpfla ein "Baustein in der Stadtgeschichte" bleiben. Getrieben von großem Idealismus hat sie grundsätzlich starkes Interesse daran, dass alte Häuser wieder strahlen.